Die verbotene Oper „Die verkehrte Braut“ des grossen Rossini als Erstaufführung der Kammeroper Frankfurt

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Zum 25-jährigen Jubiläum präsentiert die Kammeroper Frankfurt ein Prunkstück der Opera giocosa, der lustigen Oper, mit der wunderbaren Musik des jungen Gioachino Rossini.

BildFür das sommerliche Opernfest hätte man keinen besseren Platz finden können als den Palmengarten Frankfurt: Zwischen alten hohen Bäumen und einem Teich erlebt man in einer Naturoase für einen Moment ein einzigartiges Opernhaus.

Schon vor der Premiere dieses lustigen Dramas im Jahr 1811, das mit lässiger Geste und obszönen Worten Geschlechterrollen und die soziale Borniertheit seiner Zeit durcheinanderschüttelte, mussten wegen „Ruchlosigkeit und unanständigen“ Wörtern Änderungen vorgenommen werden. Und nach drei Aufführungen verbot der Polizeipräsident von Mailand die Aufführung für ganz Italien und ließ alle Exemplare des Librettos einstampfen. Erst 1965 erblickt die Oper in Sienna wieder das Licht der Bühne. In Deutschland gab es bisher nur drei Aufführungen in Bad Wildbad, Hamburg und Berlin (nur konzertant).

Die Geschichte

Ein neugeadelter Bauer will seine Tochter Ernestina an den reichen, aber geistig bescheidenen Buralicchio verheiraten. Doch Ernestina bevorzugt eher den armen Hauslehrer Ermano. Um ihren vom Vater vorgesehenen Ehemann abzuschrecken, wird das Gerücht gestreut, Ernestina sei gar keine Frau, sondern ein Kastrat, der sich nur deshalb als Frau verkleidet habe, um dem Militärdienst zu entgehen. Eine fatale List, denn der düpierte Möchtegernbräutigam Buralicchio lässt Ernestina als vermeintlichen Kastraten und Wehrflüchtigen verhaften. Aber Ermano, als Soldat verkleidet, befreit sie wieder und das Happy End lässt nicht lange auf sich warten.

Gewöhnlich ist hier nichts.

Im Palmengarten Frankfurt wirkt die Oper auf alle Sinne. Mitunter singt bei einer Aufführung eine Nachtigall mit Mozarts Königin der Nacht um die Wette, oder der sorgenvolle Blick der Zuschauer richtet sich bei einem Gewittersturm gen Himmel. Mit bester Akustik und mit einem leidenschaftlichen Ensemble in bester Theaterqualität erlebt man ein Opernfeeling, das insbesondere durch die deutsch-sprachige Inszenierung verzaubert und begeistert.

Zwanglos erlebt der Besucher in einem intimen Rahmen die Oper mit Picknickkorb statt mit Abendtäschchen, opern-unüblich im Freien und inmitten einer Szenerie der Natur. Ein solcher Opernabend im Palmengarten kann leicht zur Einstiegsdroge zu dem Rausch der Opernwelt werden. Dazu trägt auch der dem Komischen zugeneigte, freche Inszenierungsstil bei – auch wenn sich die Opern-Macher konsequent dem Werk verpflichtet fühlen, weit weg vom sommerlichen Eventtheater oder einem Stadttheater.
Seit Beginn der Produktion kam das Ensemble jeweils neu zusammen, geprobt wurde dort, wo gespielt wurde: Unter freiem Himmel im Biotop des Palmengarten Frankfurt zwischen Sträuchern, Blumen, Bäumen und Teichen. Unter den für die meisten Berufsmusiker äußerst ungewohnten Bedingungen entstand das Werk dann in vielen Wochen.
Im fünfundzwanzigsten Sommer etwas erwachsen geworden entwickelte sich das Frankfurter Kammerorchester unter der Leitung von Rainer Pudenz zu einer wahrhaft seltenen Blüte: der opera giocosa, einer glücklichen Oper – und das unter einem echten Sternenhimmel.
Ein Abend und ein Erlebnis, das man auf keinen Fall versäumen sollte.

Wann- Wie – Wo

Aufführungsort: Musikpavillon /Orchestermuschel im Palmengarten Frankfurt
Termine: jeweils 19:30 h. Bei Regen finden die Aufführungen konzertant statt.
Premiere: 20.7.2019
Aufführungen Juli: 24., 26., 27., 31., August: 2., 3., 7., 9., 10., 14.,16., 17.
Eintrittskarten: Frankfurt Ticket Tel. 069 13 40 400 und an der Abendkasse
Eingang: Bockenheimer Landstraße / Palmengartenstraße 11 und Siesmayerstraße 61, 60325 Frankfurt
Internet: www.kammeroper-frankfurt.de

Weitere Informationen:

Programm:Gioachino Rossini „Die verkaufte Braut“ (L’equivolo stravagante), Drama giocoso in zwei Akten
Musik: Gioachino Rossini
Libretto: Gaetano Gasbarri
Deutsche Übersetzung: Thomas Peter
Musikalische Leitung: Daniel Stratievsky
Inszenierung: Rainer Pudenz
Bühnenbild: Frank Keller, Mateo Vilagraso
Kostümbild: Claudia Krauspe
Chor und Orchester: Kammeroper Frankfurt

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