Die Wirtschaft in NRW erholt sich von Corona

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lt. Pressemitteilung der NRW.Bank

Die Wirtschaft in NRW erholt sich von Corona

Die Wirtschaft in NRW erholt sich von Corona
Geschäftsklima im Juli 2020

Die Wirtschaft in NRW kämpft sich langsam aus der Corona-Krise heraus. Im Juli hatte sich das Geschäftsklima der NRW.BANK.ifo zum dritten Mal in Folge verbessert. Es befindet sich zwar immer noch im negativen Bereich, aber die Unternehmen waren nicht nur mit ihrer aktuellen Lage zufriedener, sondern blicken zum ersten Mal seit Mitte 2019 auch wieder optimistisch auf das kommende halbe Jahr. Somit verstärken sich die Anzeichen für einen Aufschwung deutlich.

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima stieg im Juli erneut. Der Stimmungsindikator für die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen hat sich über alle Branchen hinweg deutlich verbessert, um insgesamt 9,5 Saldenpunkte. Der Indikator beträgt gegenwärtig -5,6 Punkte und hat rund zwei Drittel des vorherigen drastischen Rückgangs aufgeholt. Dies geht vor allem auf die Geschäftserwartungen zurück, bei denen die Optimisten sogar wieder die Oberhand gewonnen haben. Aber auch die aktuelle Lage beurteilten die Unternehmen weit weniger negativ als zuletzt.
Diese Kombination aus negativer Geschäftslage und optimistischen Erwartungen und auch der dreimalige Anstieg des Indikators in Folge signalisieren einen Aufschwung der Wirtschaft. Wenn der aktuelle Trend nicht zu einer zweiten Infektionswelle führt, setzen die Lockerungen der Corona-Maßnahmen einen merklichen Aufholprozess der Wirtschaft in Gang. Bis der historische Einbruch vom Frühjahr wettgemacht ist, braucht es aber noch Zeit. Die wirtschaftlichen Nachwirkungen der Lockdown-Phase sind noch nicht im ganzen Umfang abzuschätzen. Das bedeutet: Trotz allem Optimismus muss der Ausblick für die weitere konjunkturelle Entwicklung in NRW vorsichtig bleiben.

Den stärksten Zuwachs bei der Stimmung verzeichnete das Bauhauptgewerbe, wo sich die Bewertung der aktuellen Geschäftslage und auch die Erwartungen an die kommenden sechs Monate verbesserten. Besonders der Wohnungsbau blickt aufgrund der regen Bautätigkeit wieder optimistisch in die Zukunft. Im Tiefbau jedoch besserte sich die Stimmung nur verhalten.

Im Handel ist der Klimaindikator im Juli nochmal deutlich gestiegen und liegt mit -1,4 Saldenpunkten nur noch knapp unter dem Vorkrisenniveau. Im Gegensatz zu den letzten vier Monaten waren die Handelsunternehmen mit ihrer aktuellen Situation wieder überwiegend zufrieden. Auch die Befürchtungen im Hinblick auf das kommende halbe Jahr ließen nach. Besonders positiv ist die Entwicklung im Einzelhandel, der im Vergleich zum Vorjahresmonat mehrheitlich Umsatzsteigerungen verzeichnet.

Auch im Verarbeitenden Gewerbe hellte sich das Geschäftsklima wieder deutlich auf. Aufgrund einer anziehenden Nachfrage schätzen die Industrieunternehmen ihre aktuelle Lage nicht mehr ganz so schlecht ein wie in den Vormonaten. Auch erwarten die Unternehmer in den kommenden Monaten wieder bessere Geschäfte. Die Kapazitätsauslastung steigerte sich von 71,6% auf 73,4%, liegt aber immer noch weit unter ihrem langfristigen Durchschnitt. In der landesweit wichtigen Chemieindustrie hat sich die Stimmung sogar auf ein neues Zwölfmonatshoch verbessert. Jedoch mussten die Metallbranchen erneut einen leichten Stimmungsdämpfer hinnehmen.

Etwas schwächer als in den anderen Wirtschaftsbereichen war die Klimaverbesserung im Dienstleistungssektor. Doch auch die Dienstleister waren merklich zufriedener mit ihrer aktuellen Lage und blicken der nahen Zukunft wieder vorsichtig optimistisch entgegen. Die Erholung war in der I nformations- und Kommunikationsbranche besonders stark. Auch in der Logistik und im Gastgewerbe dauert der positive Trend der beiden Vormonate an. In diesen Branchen wird die aktuelle Lage jedoch weiterhin sehr schlecht bewertet.

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