Analog statt digital? Philosoph Richard David Precht traf am Gut Wildshut auf Schauspieler Philipp Hochmair, Digitalisierungsumsetzer Manfred Kastner und Vordenker Tilo Rößler.
Wieviel Platz hat die menschliche Kreativität im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) noch? Um dieser Frage nachzugehen, luden die Stiegl-Eigentümer Heinrich Dieter und Alessandra Kiener eine hochkarätige Expertenrunde auf ihr Biergut in Wildshut ein. Der deutsche Philosoph Richard David Precht, Schauspieler Philipp Hochmair, Digitalisierungsumsetzer Manfred Kastner und Vordenker Tilo Rößler diskutierten dazu im Rahmen der „Wildshuter Feldgespräche“ mit ausgewählten Gästen.
Trend & Gegentrend
Jeder Trend ruft einen Gegentrend hervor. Die Hinwendung zur Natur, zur Heimat, zum Selbst-gemachten zeigt die Sehnsucht der Menschen in einer technisierten, zunehmend digitalen Welt. Eine Vielzahl an Magazin- und Buchtiteln zu diesen Themen verdeutlicht diese Gegenbewegung. „Slow down“ und das „Sich-bewusst-eine-Auszeit- Nehmen“ werden immer wichtiger. Das Stiegl-Gut Wildshut – das 1. Biergut Österreichs – ist so ein Ort der Entschleunigung und der Kreativität. „Wir sehen unser Stiegl-Gut Wildshut als ein Impulszentrum für Körper, Geist und Seele“, bringt es Stiegl-Eigentümer Heinrich Dieter Kiener auf den Punkt. Er und seine Frau Alessandra schließen sich dem Credo an: Die Welt gehört denen, die lauter denken als andere schreien. Darum laden sie im Rahmen der Diskussionsreihe „Wildshuter Feldgespräche“ mehrmals im Jahr solche „laut Denkenden“ ein, um aktuelle Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu diskutieren.
Analog versus digital?
Das Match zwischen analog und digital scheint zugunsten der Technisierung auszugehen. Längst ist klar, dass autonomes Fahren in naher Zukunft für einen Großteil der Menschen „Alltag“ werden wird und „Alexa“ die Bedürfnisse ihrer Besitzer besser kennt als sie selbst. Optimierung lautet das Stichwort. Natürlich führt die digitale Datenerfassung in vielen Bereichen zum Fortschritt. Der deutsche Philosoph Richard David Precht ist allerdings davon überzeugt, dass sich in Kunst und Kultur das Gegenteil abzeichnet, nämlich Innovationsfeindlichkeit und Stagnation. „Je stärker der Effizienzgedanke unser Leben bestimmt, umso mehr müssen wir uns für Räume einsetzen, die wir bewusst davon freihalten. Das Unkonventionelle zu fördern und Qualität nicht nach Quantität zu bemessen ist ein wichtiger Auftrag an alle Verantwortlichen für Kunst und Kultur. Denn gerade diese Bereiche folgen definitiv nicht dem Schema von „Problem und Lösung““, ergänzt der Philosoph.
Schauspieler Philipp Hochmair erklärt seinen Zugang zu diesem Thema so: „Beuys sagte „Jeder ist ein Künstler“. Ich wünsche mir, dass wir kreativ bleiben und uns von den digitalen Medien dabei nicht in die Schuldknechtschaft jagen lassen. Geschichten entstehen, wenn sich etwas ereignet oder etwas „dazwischenkommt“. Mir ging es im Sommer 2018 so, als ich als Jedermann von einem Tag auf den anderen eingesprungen bin. In solchen Momenten muss man ein Team bilden, obwohl man als Einzelner so eine Bedeutung bekommt.
Digitalisierung, Bildung & Kreativität: Widerspruch oder Ergänzung?
Digitalisierungsumsetzer Manfred Kastner definiert Technologie vor allem als Werkzeug, um die Welt noch kreativer gestalten zu können. Er sieht die Entwicklung neuer Technologien als Evolution und Folge der Kreativität und nicht als Widerspruch. „Technologie kann uns helfen, viele Probleme zu lösen. Es liegt an uns, was wir daraus machen, und wie wir die Heraus-forderungen meistern. Die Möglichkeiten sind jedenfalls enorm. Wie immer fällt es vielen schwer, mit Altem aufzuhören, um Neuem Platz zu machen. Irreführende „Informiertheit“ und jahrzehntelange VER-BILDUNG vernebeln auch hier regelmäßig den Blick auf das Neue“, so Kastner und er ergänzt: „Technologie bringt für Bildung und Lernen beständig neue Chancen und viele großartige Möglichkeiten und Potenziale, ob für junge oder ältere Menschen. Unsere Vision „learn where your passion is“ ist nur ein Beispiel dafür.“
Der Digitalisierung im Bildungsbereich wenig abgewinnen kann der Vordenker Tilo Rößler: „Technologie nimmt unseren Kindern mindestens 15 bis 20 Intelligenzpunkte. Sie werden uniform und gleichgeschalten.“ Für ihn gibt der Kapitalismus momentan den Weg vor und nicht der Mensch. „Was verkauft wird, wird gepusht“, so Rößler, der ergänzt: „Wir trennen uns durch die Digitalisierung immer weiter von der Natur ab, und das sollte nicht das Ziel sein.“ Vor allem kritisiert Rößler die Tatsache, dass nur über die Möglichkeiten, nicht aber über die Auswirkungen auf das menschliche Leben diskutiert wird. „Die moderne Technik birgt Gefahrenpotenziale biologischer und psychologischer Art, die besprochen und philosophisch bewertet gehören“, betont er und plädiert für eine humane Digitalisierung.
Neue „Bewusstseinskultur“
Philosoph Richard David Precht spricht von einer neuen „Bewusstseinskultur“, die er Ciceros Begriff „cultura animi“ entleiht: „Es geht darum, den Wert der Dinge und Umstände, mit denen wir leben, wieder mehr zu schätzen: genauer hinzuschauen, sich mehr Zeit zu nehmen, etwas es selbst sein zu lassen, ohne irgendwo draufzudrücken, damit es piept oder ein neues Bild kommt.“ Dabei geht es nicht darum, dass die Tätigkeit ein äußeres Ziel verfolgt. „Vieles hat seinen Zweck schlichtweg in sich selbst. Ich tue etwas, weil ich es gerne tue, z.B. ins Theater gehen, Musik hören, sich umarmen, kochen, essen und trinken. Nicht alles, was perfektionierbar ist, muss perfektioniert werden.“ Auch am Stiegl-Gut Wildshut spielt das Unvollkommene eine zentrale Rolle. Die Eigentümer Heinrich Dieter und Alessandra Kiener haben das Gut nach dem ästhetischen Konzept des „Wabi Sabi“ errichtet. Dieses lädt den Betrachter ein, die kleinen Dinge des alltäglichen Lebens neu zu entdecken und so die Schönheit des Unauffälligen, des Unvollkommenen und leicht zu Übersehenden in der Natur wahrzunehmen. Am Gut Wildshut wird im Kleinen gezeigt, wofür Stiegl in seiner Gesamtheit steht: für ehrliche Arbeit, für Transparenz und für Nachhaltigkeit.
Das Stiegl-Gut Wildshut ist das 1. Biergut Österreichs. Hier wird der Kreislauf „Vom Feld ins Glas“ gelebt. Alle Schritte des Bierbrauens werden in die eigenen Hände genommen. Es ist eine wahre Ideenschmiede rund ums Bier.
Und weil das Bierbrauen schon im Boden beginnt, wird diesem auch die volle Aufmerksamkeit geschenkt. Die Vision einer ökologischen Kreislaufwirtschaft wird hier in die Realität umgesetzt. Außerdem gilt das Stiegl-Gut Wildshut als Impulszentrum für Körper, Geist & Seele.
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