Ergebnisse der Verwendung von gewebetechnologisch hergestelltem autologem Mundschleimhauttransplantat zur Harnröhrenrekonstruktion
Die Entnahme von Mundschleimhaut für eine Urethroplastie aufgrund einer Harnröhrenstriktur ist mit erheblichen, oft langwierigen Komplikationen an der Entnahmestelle des Transplantats in der Mundhöhle verbunden. Ein Tissue-Engineering Produkt wurde entwickelt, um ein Transplantat für die Rekonstruktion der Harnröhre zur Verfügung zu stellen, das aus einem sehr kleinen Gewebestück aus der Wangenregion des jeweiligen Patienten gezüchtet wird.
Im Rahmen dieser Studie, unter der Leitung von Dr. med. Gouya Ram-Liebig, wurden die Funktionalität und Sicherheit von einem zugelassenen Tissue-Engineering-Mundschleimhauttransplantat, unter Routinebedingungen bei wiederkehrenden Harnröhrenstrikturen jeglicher Herkunft, Lokalisation, Länge und Schwere untersucht. 99 Patienten aus acht Zentren mit unterschiedlichem Erfahrungshintergrund in der plastischen Rekonstruktion der Harnröhre wurden in diese prospektive, nicht-interventionelle Beobachtungsstudie eingeschlossen.
Bis auf einen Patienten hatten alle Patienten bereits mindestens einen vorherigen erfolglosen chirurgischen Eingriff an der Harnröhre hinter sich, 77,1% mindestens zwei und 31,3% mindestens vier. Zusätzlich zu den Operationen wurde es über eine große Anzahl an vorausgegangenen Aufdehnungen der Harnröhre mittels Katheter berichtet. Es handelte sich also größtenteils um schwer therapierbare Patienten, da es bekannt ist, dass der Therapieerfolg in direktem Zusammenhang mit zunehmender Anzahl der vorausgegangenen Eingriffe sinkt.
Die vorliegenden Daten zeigten eine 24 Monats-Erfolgsrate von 76,9%.
Es wurde gezeigt, dass die Rekonstruktion der verengten Harnröhre unter Verwendung von Tissue-Engineering-Mundschleimhauttransplatntat auch bei stark vorbehandelten Patienten sicher und erfolgreich durchführbar ist. Die dargestellte Gesamterfolgsrate entspricht die Ergebnisse der Urethroplastie mit nativer Mundschleimhaut.
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*Ram-Liebig G, Barbagli G, Heidenreich A, Fahlenkamp D, Romano G, Rebmann U, et al. Results of Use of Tissue-Engineered Autologous Oral Mucosa Graft for Urethral Reconstruction: A Multicenter, Prospective, Observational Trial. EBioMedicine 2017:23;185-192
Dr. med. Gouya Ram-Liebig engagiert sich seit etwa 25 Jahren im Fachbereich Urologie in den USA und in Deutschland mit dem Ersatz von krankhaft verändertem oder zerstörtem Gewebe durch biotechnologisch gewonnene Produkte und publiziert seit 1997 auf diesem Gebiet. Im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit verfolgte sie von Anbeginn die Entwicklung der europäischen zulassungsrechtlichen Voraussetzungen, einschließlich ihrer Züchtung gemäß den GMP-Richtlinien, die die Basis für die gleichförmig hohe Qualität in der Herstellung von Arzneimitteln bilden.
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