Die Wasser- & Abwasseraufbereitung gewinnt durch den Klimawandel eine immer größere Bedeutung. Laut eines Marktberichtes von Fortune Business Insights betrug das Marktvolumen 2021 insg. 281,75 Mrd. US-Dollar. Bis 2029 soll dieser Markt auf fast 490 Mrd. US-Dollar anwachsen (1). In diesem vierten Teil der 6-teiligen Interviewreihe mit Herrn Kröll, dem deutschen CEO der australischen Firma De.mem geht es um die Stärken, Hauptrisiken und eventuelle Einschränkungen durch die Coronapandemie.
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Wo sehen Sie Ihre Stärken gegenüber Ihren Mitbewerbern?
Andreas Kroell: Verschiedene Punkte verschaffen uns hier einen Vorteil. Wir kooperieren in einem Markt, welcher sehr fragmentiert ist. Es sind sehr viele Familienunternehmen und kleinere Firmen an dem Markt für dezentrale Wasser- und Abwasseraufbereitung beheimatet. Wir haben die Kooperation mit der Universität in Singapur und daraus ein Technologieportfolio aufgebaut, welches ein kleines Familienunternehmen üblicherweise nicht hat. Dies verschafft uns so einen riesigen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz. Wir haben es zumindest in den aktuellen Hauptmarkt in Australien geschafft. Die Firma hat ebenfalls vor das Umsatzvolumen von 20 bis 25 Mio. zum Wachsen zu bringen. Wir haben eine gewisse Größe erreicht, die das traditionelle Familienunternehmen nicht ausbilden kann und haben ein Produktspektrum an Fähigkeiten aufgebaut, welches der Konkurrent in diesem fragmentierten Markt üblicherweise nicht anbieten kann. Dies wiederum verschafft uns auch Vorteile bei größeren Industriekunden, insbesondere die, die doch sehr gerne aus einer Hand einkaufen möchten. Und der letzte Punkt, der das Geschäftsmodell betrifft, der denke ich auch sehr wichtig ist und unserem Unternehmen sehr viel Stabilität bringt, der ist, dass wir uns in den letzten Jahren von dem Projektgeschäft wegbewegt haben. Wir haben sehr stark auf unsere wiederkehrenden Umsätze geschaut, haben Serviceverträge an Land gezogen, das Spezialchemiegeschäft, welches aus kleineren wiederkehrenden Orders besteht, sehr stark ausbauen können und dies führt dazu, dass ein Großteil der Umsätze wiederkehrenden ist, was uns eine stabile Basis verschafft und eine tolle Ausgangslage für das Wachstum im Folgejahr.
Worin sehen Sie die Hauptrisiken für Ihr Geschäft?
Andreas Kroell: Ich denke, das Hauptrisiko, wie im Augenblick bei vielen kleineren Unternehmen, liegt darin, für das Wachstum qualifiziertes Personal rekrutieren zu können, aber auch das bestehende Schlüsselpersonal halten und an das Unternehmen binden zu können. Dies ist ein Thema, welches grade auch im Augenblick viele Technologieunternehmen betrifft und insofern für uns sicherlich auch ein Kernthema ist. Wir haben noch einen weiteren kleinen Vorteil durch die Börsennotierung, da man über die Börsennotierung Optionen ausgeben kann und somit Anreize für die wichtigsten Mitarbeiter schafft, beim Unternehmen zu bleiben und Sie langfristig ans Unternehmen zu binden. Darüber hinaus ist unser Geschäftsmodell sehr diversifiziert. Wir haben bewusst darauf gesetzt kein Unternehmen aufzubauen, welches wie so oft in der Wasseraufbereitung im Projektgeschäft tätig ist. Wir leben von der Vielzahl von kleineren Vertragsabschlüssen, welche sich summieren, von vielen wiederkehrenden Orders von unserem Kunden und haben ein sehr breit diversifiziertes Kundenportfolio. Insofern sind wir in Bezug auf Klumpenrisiken relativ abgesichert.
Gab es für Ihr Unternehmen Beeinträchtigungen durch die Beschränkungen der Corona Pandemie und wenn ja, welche?
Andreas Kroell: Corona hats uns, als es akut war, natürlichen viel schwerer gemacht. Das Wachstum, insbesondere die Akquisition von Neukunden, war gerade in Australien schon sehr erschwert, dadurch dass man kaum von Bundesland zu Bundesland reisen konnte. Für lange Zeit kam man aus dem Heimatbundesland nicht heraus und in so einer Situation ist es natürlich schwer, neue Kundenbeziehungen aufzubauen. Corona hat sicherlich einen Einfluss auf unser Wachstum, das Umsatzwachstum, das Toplinewachstum. Auf der anderen Seite haben wir natürlich bei den bestehenden Kundenbeziehungen vielleicht sogar ein bisschen davon profitieren können und bestehende Kunden in den eins zwei Jahren auch sehr stark an uns binden können, was sich jetzt in der aktuellen Lage nach Corona, nachdem alles wieder geöffnet ist, dann vielleicht Auszahlung kann.
Dieses Interview ist Teil einer 6-teiligen Reihe. Das Video-Interview kann hier im Original eingesehen werden: De.mem: small-microcap.eu/de-mem-interview-mit-andreas-kroell-ceo-direktor-s1e1/. Ebenso finden Sie mehr Informationen auf dieser Seite: small-microcap.eu/de-mem/
Quellen
www.fortunebusinessinsights.com/water-and-wastewater-treatment-market-102632
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