Janine Müller-Dodt, Organisationsverantwortliche des DDIM.lokal Hamburg und Leiterin der Fachgruppe Healthcare der Dachgesellschaft Deutsches Interim Management e. V. (DDIM), berichtet im Interview über den Erfolg der virtuellen Veranstaltungen sowie
Die Dachgesellschaft Deutsches Interim Management e. V. (DDIM) ist der führende Wirtschafts- und Berufsverband für Interim Management in Deutschland. Sie agiert als Interessenvertretung für ihre Mitglieder sowie als Stimme der Branche. Janine Müller-Dodt erzählt im Interview mehr zu den virtuellen Veranstaltungen des DDIM.lokal Hamburg und den daraus gewonnen Erkenntnissen.
Was bieten die Veranstaltungen des DDIM.lokal Hamburg und wer kann teilnehmen?
Der DDIM.lokal bietet Interim Managern, Providern, Multiplikatoren wie Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und Anwälten sowie weiteren Interessierten die Möglichkeit, sich über die Entwicklungen, Erfahrungen und Neuerungen im Interim Management Markt zu informieren und zu diskutieren. Beim DDIM.lokal Hamburg geht uns um den Aufbau einer Interim Management Community.
Wie haben COVID-19 und die damit verbundenen Auflagen die Veranstaltungsserie beeinflusst?
Unsere im März geplante Veranstaltung haben wir spontan in die ,risikofreie Zone” verlegt. Wir luden die Community zu einem Zoom-Meeting ein, um zu testen, ob sich die Veranstaltung auch virtuell darstellen lässt, und um uns zu den Erfahrungen mit virtuellen Kollaborationstools auszutauschen.
Wie war die Resonanz?
Sehr positiv. Es kamen sogar mehr Community-Mitglieder zur virtuellen Veranstaltung als sich ursprünglich für die Präsenzveranstaltung angemeldet hatten. Die Teilnehmer begrüßten die Option, trotz Kontaktsperre virtuell im Austausch zu bleiben und wünschten sich sogar zweimal monatlich ein solches virtuelles Treffen.
Welche Themen wurden bisher auf den virtuellen Veranstaltungen angesprochen?
Von Krisenmanagement über die optimale Nutzung von Zoom, den Erfahrungsaustausch zu den systemischen Auswirkungen von COVID-19 bis hin zu einem ganz besonderen Experiment.
Möchten Sie dieses Experiment näher erläutern?
Sehr gerne, wir beleuchteten mit Interim Managern aus allen Regionen Deutschlands die Fragestellung, welche Aspekte und Strategien bei der geordneten Rückführung des Geschäftslebens relevant sein könnten. An dieser virtuellen Veranstaltung Ende April, die via Microsoft Teams abgehalten wurde, nahmen über 30 Interim Manager aus ganz Deutschland teil.
Was wären geeignete Schritte, die ein Unternehmen, das morgen zurückkehren möchte, gehen kann?
Zunächst gilt es, Verhaltensregeln und eine Gesundheitsetikette festzulegen, wobei die Besonderheiten einzelner Unternehmensbereiche berücksichtigt werden müssen, z. B. in der Produktion oder Logistik. Zudem sollten die ,low hanging fruits” identifiziert werden, also die Produkte und Services, die der Kunde gerade jetzt benötigt. Hilfreich sind zudem interdisziplinäre Workshops, um beispielsweise neue Ideen für die Vermarktung, Vertriebsstrategien, Produkt- und Serviceentwicklung zu generieren. Wichtig ist auch das Durchführen einer Ist-Analyse: Wo stehen wir mit Blick auf die flexible und vernetzte Zusammenarbeit intern und extern mit unseren Kunden und Partnern? Daraus lassen sich individuelle Aktivitäten ableiten, um Kosten zu reduzieren und die Liquidität zu sichern. Ebenso gilt es, aus der Krise zu lernen: Was hat gut funktioniert und was wollen wir für die Zukunft bewahren? Das ist eine wichtige vorbereitende Maßnahme für eine mögliche 2. COVID-19-Welle und für die strategische Weiterentwicklung und Überprüfung des Geschäftsmodells. Zudem sind neue Konzepte der Zusammenarbeit zu entwickeln und dabei sind auch die Rechte und Pflichten bei der Arbeit im Homeoffice, entsprechende Betriebsvereinbarungen, der Arbeits- und Datenschutz im Homeoffice und die Ausstattung der Arbeitsumgebung bei mobilem Arbeiten festzulegen. Bei allen Schritten, die das Unternehmen geht, bedarf es eine inspirierende und wertschätzende Führung sowie eine transparente Kommunikation, um in der noch weiter anhaltenden unsicheren Zeit, die Mitarbeiter überzeugend mitzunehmen.
Was ist Ihrer Meinung nach die wichtigste Erkenntnis?
Es gibt keine Rückkehr zum Status Quo aus dem Monat Februar – es gilt, ein neues Jetzt aufzubauen, und so ist das Beste aus zwei Welten zu vereinen: Die alte Management-Expertise und die neuen Denkstrukturen, verbunden mit echtem Leadership.
Welche Zukunft hat der virtuelle DDIM.lokal Hamburg?
Sobald es machbar ist, wollen wir zu der Präsenzveranstaltung zurückkehren. Dennoch wird das neue virtuelle Veranstaltungsformat künftig einen festen Platz im Veranstaltungskonzept des DDIM einnehmen.
Mehr Informationen zu Janine Müller-Dodt – Janine Dodt Healthcare Consulting – finden Sie unter: www.janinedodt.de
Janine Dodt Healthcare Consulting
Immer enger werdende Märkte, Bedrängung durch Wettbewerber, sich stark verändernde Kundenanforderungen, Change-Prozesse und immer kürzer werdende Transformationszyklen – dies sind nur einige Beispiele mannigfaltiger Herausforderungen, vor denen Unternehmen im Gesundheitsmarkt stehen. Diese machen eine kontinuierliche unternehmerische, strukturelle und prozessuale Weiterentwicklung notwendig und bedingen einen kontinuierlichen Change-Prozess.
Janine Müller-Dodt ist Expertin für Spezialmärkte. Sie ist Beraterin und Interim-Managerin für Unternehmen des Gesundheitssektors – ob erfolgreiche Markenführung und Strategien, Change-Management oder Führungskräfteentwicklung. Sie verfügt über
mehr als 20 Jahre Erfahrung in führenden Positionen im Gesundheitsmarkt und ist zertifizierte ActeeChange-Beraterin.
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