Frage an Prof. Wüster aus Mainz: Wer profitiert vom neuen Disease Management Programm Osteoporose?
MAINZ. Immer mehr Menschen leiden an Osteoporose. Um ihre Versorgung zu verbessern, wurde jetzt durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) ein neues Disease Management Programm aufgelegt. DMPs sind strukturierte Behandlungsprogramme für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Sie zielen auf eine bessere Versorgung von Patienten, auf eine strukturierte und kontinuierliche medizinische Betreuung und sollen Folgeschäden vermeiden. Letztlich geht es zudem um die Steigerung der Lebensqualität der Patienten.
Aus Sicht der Krankenkassen sollen DMP dazu beitragen, die Kosten für Therapien von Spätfolgen zu senken. Prof. Dr. Dr. h.c. Christian Wüster vom Hormon- & Stoffwechselzentrum in Mainz erklärt, unter welchen Voraussetzungen Patienten in das DMP zu Osteoporose eingeschrieben werden können.
Worum geht es beim DMP Osteoporose – Prof. Dr. Dr. h.c. Christian Wüster aus Mainz klärt auf
Derzeit sieht das DMP vor, Patientinnen ab 50 Jahren und Patienten ab 60 Jahren mit der gesicherten Diagnose Osteoporose im Programm einzuschreiben. Zudem ist eine bereits eingeleitete medikamentöse Osteoporose-Therapie eine Grundvoraussetzung. Der Gemeinsame Bundesausschuss zählt zur Diagnosestellung die Anamnese und das Erheben typischer Risikofaktoren, eine körperliche Untersuchung, bildgebende Verfahren, um prävalente Fragilitätsfrakturen zu diagnostizieren, eine Knochendichtemessung (DXA) und eine Blutuntersuchung. Damit sollen andere Erkrankungen des Skelettapparates ausgeschlossen werden. Prof. Wüster erklärt, Patienten mit Osteoporose-bedingten Frakturen vor allem im Bereich der Wirbelkörper, des Beckens und des Oberschenkelhalses sowie Patienten, die aufgrund ihres Alters und ihrer Knochendichte ein um 30 Prozent erhöhtes Frakturrisiko in einem Zeitraum von zehn Jahren aufweisen, kommen für das DMP in Frage.
DMP Osteoporose – Prof. Wüster in Mainz empfiehlt Gespräch mit dem behandelnden Arzt
Im Rahmen des DMP steht die gezielte Information der Patienten zu Lebensstil und Therapieoptionen in der Behandlung von Osteoporose. Regelmäßig können eine Sturzanamnese und eine Einschätzung des Sturzrisikos durchgeführt werden. Darüber hinaus kommen verschiedene standardisierte Testverfahren im Rahmen der Behandlung in Frage. Bei Bedarf kann eine Physiotherapie bzw. bei einer Wirbelkörperfraktur und einer deutlichen Kyphosierung eine schmerzarme Mobilisation verordnet werden. Auch der Einsatz einer Wirbelsäulen-aufrichtenden Orthese und eine Osteoporose-spezifische Therapie gehören zu den Leistungen innerhalb des DMO. „Wir empfehlen, behandelnde Ärzte gezielt auf die Aufnahme in das DMP der gesetzlichen Krankenkassen anzusprechen“, erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. Wüster.
Ihr Endokrinologe in Mainz. Prof. Dr. med. Christian Wüster beschäftigt sich mit allen Disziplinen der Endokrinologie: Schilddrüse, Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), Knochenstoffwechsel und hier besonders mit der Osteoporose. Haben Sie Fragen zur Knochendichte? In der Praxis befindet sich u.a. ein modernstes Gerät zur Messung der Knochendichte. Osteoporose ist heute keine Krankheit, die man hinnehmen sollte, sondern die sehr gut geheilt werden kann. Prof. Dr. med. Christian Wüster ist auch zuständig bei Hashimoto, Schilddrüsenunterfunktion und Schilddrüsenüberfunktion, sowie Hormonen und Stoffwechsel im Allgemeinen.
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