Im oberfränkischen Wallenfels wurde ein “Energiehaus” errichtet, das sich in vielerlei Weise von anderen Häusern abhebt. Eine besondere Herausforderung war die Dämmung.
Viele Fachleute raten bei ungewöhnlichen Dach bzw. Hausformen zu einer Wärmedämmung mit Cellulose.
Das Haus erinnert an einen auf der Seite liegenden großen runden Behälter. Das geschwungen-runde Zinkdach umschließt das Gebäude zu drei Vierteln und lässt an der nichtbedeckten Seite eine große Fensterfront mit Dreifachverglasung und traumhafter Aussicht frei. An den Stirnseiten befinden sich der Eingang und zwei Fenster, die zusätzliches Licht in die beiden Geschosse leiten. An der gegenüberliegenden Wand wurden an der Fassade großflächige Solarpanelen angebracht, in der Rundung des Daches befindet sich ein schmales Fenster.
Die Grundfläche beträgt acht mal neun Meter im Erd- und acht mal sieben Meter im Obergeschoss. Beheizt wird das Gebäude ausschließlich über eine im Fußboden und in den Wandflächen verlegt Flächenheizung. Die Energieversorgung erfolgt dabei über ein Nahwärmesystem zwischen Wohn- und Energiehaus. Über die insgesamt 20 Quadratmeter große senkrechte Fassaden-Wandkollektorfläche an der Südseite des Energiehauses und acht Quadratmeter Kollektorfläche auf einem Nebengebäude wird der 4.300 Liter fassende Puffer gespeist. Bei solaren Überschüssen versorgt dann das Energiehaus auch das benachbarte Wohnhaus über eine Nahwärmeleitung. Umgekehrt kann die im Haupthaus durch eine Pelletheizung erzeugte Wärme an sehr kalten Tagen ins Energiehaus geschickt werden. Mit der 5,4 kW Peak-Photovoltaikanlage und dem Batteriespeichersystem kommt das Haus einem Nullenergiehaus sehr nahe.
Das Haus wurde in Holzrahmenbauweise errichtet. Die Sparren sind 46 Zentimeter tief und sollten als statisches und ästhetisches Element sichtbar bleiben. Der Aufbau der Außenwände besteht aus Lehmputz auf Lehmbauplatte, acht Zentimetern Brettschichtholz, 24 Zentimetern Cellulosedämmung, sechs Zentimetern Holzweichfaserplatten und mineralischem Außenputz. Die Sparrenzwischenräume wurden mit 24 Zentimeter stark mit Cellulose gedämmt.
Zum Einsatz kamen rund 50 Kubikmeter Cellulosedämmstoff von Climacell. “Dieser Dämmstoff lässt sich per Einblasverfahren in die Hohlräume einbringen. So wird jede noch so kleine Nische komplett ausgefüllt. Wärme- oder Kältebrücken können nicht entstehen und Schimmelbildung wird verhindert”, erklärt Climacell-Geschäftsführer Marcel Bailey. Cellulose ist der Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände und besteht im Wesentlichen aus einem Molekül, das aus tausenden miteinander verketteten biologischen Einheiten besteht. Das verstärkt die Reißfestigkeit erheblich. Deshalb wird Cellulose gerne zu Zeitungspapier verarbeitet. Bei Climacell wird nur hochwertiges Zeitungpapier recycelt und aufbereitet. Mit dem Einblasverfahren lassen sich selbst starke Dämmschichten – wie etwa bei Passivhäusern – leicht erreichen. Die Dämmwerte sind mit denen von aus Primärrohstoffen hergestellten Dämmmaterialien absolut vergleichbar. Beim sommerlichen Hitze- und beim Schallschutz liegen die Messwerte sogar noch wesentlich besser.
Dieses in archetektonischer und ökologischer Hinsicht außergewöhnliche Energiehaus kann nach Voranmeldung besichtigt werden. Weitere Infos über www.climacell.de.
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