Netzwerktreffen „Regionales Bündnis Attraktiver Arbeitgeber“ zu Gast bei Schneider Bau
Die mehrfach für ihre Personalpolitik ausgezeichnete Schneider Bau GmbH in Merxheim an der Nahe geht als Familienunternehmen konsequent neue Wege bei der Personalsuche und -entwicklung. Aufgeschlossen und mit dem Mut, auch Außergewöhnliches auszuprobieren, spielen hier verschiedene Generationen und Charaktere in der Unternehmensleitung gut zusammen. Ausgangspunkt der strategischen Personalarbeit bei Schneider Bau sei die Frage gewesen, „was tun, wenn wir Aufträge, aber keine Mitarbeiter haben?“, erläutert Personalleiter Martin Partenheimer anlässlich des ersten Netzwerktreffens „Regionales Bündnis Attraktiver Arbeitgeber“ in diesem Jahr.
Die Netzwerktreffen sind Bestandteil des Projektes „Lebensphasenorientierte Personalpolitik (LOP)“, das sich in der laufenden Projektphase unter LOP 4.0 auf das Thema „Werteorientierte Gestaltung“ fokussiert. Mit den 2014 gestarteten Netzwerktreffen unterstützt das Institut für Beschäftigung und Employability IBE im Auftrag des Wirtschaftsministeriums Rheinland-Pfalz den direkten und praxisnahen Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmen und weiteren regionalen Akteuren.
Ausbildung ist Kernstück der strategischen Personalarbeit
Wenn zukünftig keiner mehr am Bau arbeiten will, aber mehr denn je gebaut wird, dann wird das Angebot knapp und die Arbeit am Bau wird teuer: also winken exzellente Jobaussichten und gute Bezahlung. Statt teurer Rekrutierung ausgebildeter Leute von außen – „die dann doch nicht mit ganzem Herzen bei uns sind“ – setzt Schneider Bau auf den eigenen Nachwuchs. Die Zusammenarbeit mit Schulen und Hochschulen wurde gesucht, Schulpatenschaften geschlossen, Praktika und Girls Days sowie ein Duales Studium eingeführt. Auch die Eltern sollten eingebunden werden, damit sie sehen, wie zukunftsfähig die Baubranche ist, empfiehlt Personaler Partenheimer. „Wir haben den großen Vorteil, als Familienunternehmen persönlicher sein zu können und das haben wir zu einer Stärke unseres Ausbildungsmarketings ausgebaut“, betont er. Wie gut die Zusammenarbeit mit Schulen klappt, erläuterte die Schulleiterin der Crucenia Realschule plus aus Bad Kreuznach, Jutta Allebrand, die mit Schneider Bau in der Kooperation Schule und Wirtschaft zusammenarbeitet. In einem gemeinsamen Projekt wird von Azubis und Schülern gerade der Schulhof neu gestaltet.
Fokus auf die Region
Partenheimer betont, dass sich Rekrutierung und Beziehungspflege des Unternehmens auf die Region fokussiert. Viele junge Leute, die von hier stammen, wollten auch hier bleiben, müssten aber erst noch für die Baubranche gewonnen werden. Das ist aufwendig, aber nicht chancenlos, wie die aktuelle Situation zeigt. Alle ausgeschriebenen Azubi-Stellen konnten besetzt werden – keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Ein wichtiges Instrument sei kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit. Partenheimer hält viel davon, Kontakte zur regionalen Presse aufzubauen und über sie den Berufsstand attraktiver zu machen, Erfolgsgeschichten zu erzählen und Vorbildpersonen in den Medien auftreten zu lassen. „Das wirkt viel besser als teure Werbung. Wir vertrauen da einfach auf unsere eigene Überzeugungskraft und unsere Unternehmenskultur“, gibt er sich selbstbewusst. Wer offen ist, findet vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten und Kooperationen, wie sie Schneider Bau erfolgreich pflegt. Mit Veranstaltungen wie den Netzwerktreffen könne das eigene Netzwerk zusätzlich ausgebaut werden. Das IBE empfiehlt hierzu interessierten Unternehmen die LOPMAP , eine digitale Landkarte, die Beratungsangebote von Kammern, Arbeitsagenturen und anderen regionalen Akteuren zur Fachkräftesicherung in Rheinland-Pfalz abbildet.
Gutes Betriebsklima hilft
Michel Schneider, 28-jähriger Juniorchef in vierter Generation, lässt keinen Zweifel aufkommen, dass bei Schneider Bau der Generationenmix stimmt. Junge Ideen und langjährige Erfahrungen werden zusammengebracht, um die besten Mitarbeiter zu finden und zu binden. Denn das ist in einer strukturschwachen Gegend und in einem eher unattraktiven Beruf schwierig. Also mussten neue Ideen her, und die wurden systematisch erarbeitet. Ideengeber ist Martin Partenheimer, der alle Chancen und Vorteile aufzählt und angesichts seines eigenen Werdegangs vom Azubi zur Führungskraft glaubwürdig vermittelt. Im Laufe seiner 20-jährigen Berufserfahrung kam er dreimal zu Schneider Bau zurück. „Irgendwie hatte ich immer Bindung und eine Beziehung hierher.“
Diese Bindungskraft fußt auch auf einem guten Betriebsklima, wie Unternehmensberater Werner Dielmann den heute schon fast überstrapazierten Begriff der Unternehmenskultur in seinem Vortrag „zurück übersetzte“. In den an die Vorträge anschließenden Gruppendiskussionen tauschten sich die rund 50 Teilnehmer zum Thema „Werte und Unternehmenskultur als Erfolgs- und Wertschöpfungsfaktor nutzen“ intensiv aus. Der Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen ist ein zentraler Punkt der Netzwerktreffen, wie Moderatorin Gaby Wilms vom IBE betonte.
Weitere Veranstaltungen:
Die nächsten Netzwerkveranstaltungen finden statt
am 22.06.2016 im Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (ZWW)
am 05.07.2016 bei Bilstein & Siekermann GmbH & Co. KG in Hillesheim.
Nähere Informationen, alle Termine sowie Anmeldemöglichkeiten sind auf der Projekthomepage www.lebensphasenorientierte-personalpolitik.de zu finden.
Editors Notes
Das Institut für Beschäftigung und Employability IBE unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Rump (Geschäftsführerin) erforscht personalwirtschaftliche Fragestellungen. Die Schwerpunkte liegen unter anderem in den Bereichen Beschäftigung und Beschäftigungsfähigkeit („Employability“), demografischer Wandel und Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das IBE berät Unternehmen und Institutionen in arbeitsmarktpolitischen, personalwirtschaftlichen und sonstigen beschäftigungsrelevanten Fragen. Über alle Projektphasen hinweg zeichnet das IBE seit 2009 mit der Unterstützung von Multiplikatoren verantwortlich für die konzeptionelle Entwicklung und Umsetzung der Thematik „Lebensphasenorientierte Personalpolitik“.
Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz (MWVLW) hat das Projekt „Strategie für die Zukunft – Lebensphasenorientierte Personalpolitik“ ins Leben gerufen und fördert es. Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Modellprojektes in den Jahren 2009 – 2011 sowie dem Ausbau der Vernetzung rheinland-pfälzischer Betriebe und der Vertiefung der Branchenspezifik von 2012 bis 2013 standen in der gerade abgeschlossenen dritten Projektphase (2014 bis Anfang 2016) die Bildung von starken Arbeitgebermarken der rheinland-pfälzischen Unternehmen sowie der Schulterschluss mit kommunalen Akteuren zur Stärkung der Regionen im Mittelpunkt. Die aktuelle Projektphase läuft von 2016 bis Ende 2017 als „Lebensphasenorientierte Personalpolitik 4.0“ mit dem Schwerpunkt „Werteorientierte Gestaltung einer Lebensphasenorientierten Personalpolitik“. Das Projekt ist Bestandteil der Landesstrategie zur Fachkräftesicherung Rheinland-Pfalz.
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