Für den Initiativkreis Stadtwerke Nordbayern ist der Energieträger unverzichtbar für die Energieversorgung
Erdgas werde auf Jahrzehnte hinaus unverzichtbar sein – sowohl für eine sichere als auch für eine klimaschonende Energieversorgung. Dieses Fazit stand am Ende eines Strategietreffens der Arbeitsgruppe „Stadtwerke pro Klima“, die sich im Initiativkreis Stadtwerke Nordbayern vor allem um das Thema Klimaschutz kümmert. „Wir sind uns einig, dass der schadstoffarme Energieträger Erdgas sowohl bei der Raumwärme als auch im Verkehrsbereich noch an Bedeutung zunehmen wird“, so Stephan Pröschold, Sprecher des Initiativkreises, in dem sich rund 20 regionale Energieversorger zusammengeschlossen haben.
Für das Treffen, das kürzlich in der Frankenfarm in Himmelkron stattfand, hatte sich die Initiativkreis-Arbeitsgruppe mit Peter Meyer vom Zukunft ERDGAS e. V. einen ausgewiesenen Experten eingeladen. Die in Berlin ansässige Brancheninitiative informiert über die Potenziale, die der Energieträger Erdgas bietet, und ist Ansprechpartner für Verbraucher, Politik und Wirtschaft. In Himmelkron berichtete Meyer im Detail von den Aussichten für Erdgas, das seiner Einschätzung nach bis 2035 einen noch größeren Anteil an der Energieversorgung haben wird als heute und auch über 2050 hinaus eine wichtige Rolle spielen wird.
So prognostiziert Zukunft ERDGAS für Deutschland zwar einen moderaten Rückgang des Verbrauchs an Erdgas um acht Prozent von 773 Terrawattstunden im Jahr 2015 auf 712 im Jahr 2035. Da aber der Verbrauch aller Energieträger insgesamt zurückgehe, werde der Marktanteil von Erdgas voraussichtlich von heute 21 auf 27 Prozent steigen. Bei den Heizsystemen sagt Zukunft Erdgas einen Anstieg des Erdgas-Anteils von ca. 49 Prozent im Jahr 2014 auf ca. 67 Prozent im Jahr 2030 und 68 Prozent in 2050 voraus.
Aus Sicht des Umwelt- und Klimaschutzes sei das zu begrüßen, betont Meyer. Grund: Erdgas emittiert deutlich weniger CO2 als alle anderen fossilen Energieträger und auch erheblich weniger Schadstoffe. Ein Wechsel zu effizienten Erdgas-Anwendungen verringere den CO2-Ausstoß kostengünstiger als andere Strategien, so Meyer. „Mit keinem anderen fossilen Energieträger lässt sich mehr CO2 pro eingesetzten Euro sparen als mit Erdgas.“
Seine Stärken im Vergleich zu anderen Heizenergien hat Erdgas aber nicht nur bei der Ökologie, sondern auch beim Wirkungsgrad und damit der Wirtschaftlichkeit sowie beim Komfort. Letzterer hat damit zu tun, dass Erdgas durch die Leitung ins Haus kommt und nicht bevorratet werden muss, was den Tankraum erspart. Im Jahr 2015 erreichten denn auch gasgefeuerte Heizungsanlagen in Deutschland nach jahrelangem Anstieg einen Marktanteil von ca. 77 Prozent.
Erdgas und Solar oder Wärmepumpe
Besonders beliebt ist die Kombination Erdgasheizung und Solarwärmeanlage, bei der der vergleichsweise saubere Energieträger Erdgas vor allem Raumwärme erzeugt und das Brauchwasser mit Hilfe von Sonnenenergie erwärmt wird. Sowohl bei Bauherren als auch bei Sanierungen im Altbaubereich ist Erdgas gefragt. „Die Menschen lassen sich einfach von guten Argumenten überzeugen, etwa den niedrigen jährlichen Betriebskosten moderner Erdgas-Heiztechnologien“, erklärt dies Meyer.
Zu denen zählt auch die Gaswärmepumpe, welche die innovative Technologie der Wärmepumpe mit einem Erdgas-Brennwertgerät koppelt. Letzteres schaltet sich lediglich an besonders kalten Tagen im Winter zu, was die Heizkosten niedrig hält. Als weiteres System, das in Zukunft wichtig werden wird, nennt Meyer die erdgasbetriebene Brennstoffzelle. Mit dieser könne man zuhause auf hocheffiziente Weise Strom und Wärme produzieren.
Biomethan ins Erdgasnetz
Zusätzlicher Pluspunkt von Erdgas: Man kann ihm problemlos regenerativ erzeugtes Biomethan beimischen, das etwa aus organischen Abfällen gewonnen wird. Und künftig dürfte die Power-to-Gas-Technologie dazu beitragen, das Problem der Speicherung regenerativ erzeugter Energie zu lösen. Dabei wird überschüssiger Sonnen- oder Windstrom genutzt, um Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. Aus Letzerem gewinnt man durch Versetzung mit CO2 künstliches, klimaneutrales Erdgas. Das wiederum lässt sich ins Erdgasnetz einspeisen, das eine sehr große Aufnahmefähigkeit besitzt.
Und aus dem werden auch die Erdgastankstellen beliefert, die in Deutschland bereits ein dicht geknüpftes Netz bilden – neben der breit gefächerten Palette an Erdgas-Fahrzeugen die Basis, um Erdgas auch im Bereich der Mobilität voranzubringen. So sieht der Branchendialog des Bundesministeriums für Wirtschaft hier für die Zukunft einen Anteil von vier Prozent am Gesamtmarkt. Meyer: „Das unterstützen wir, denn Erdgasautos haben klar geringere CO2-Emissionen als Dieselfahrzeuge und Benziner sowie Vorteile beim Stickoxid- und Feinstaubausstoß.“
Blockheizkraftwerke lösen konventionelle Heizungen ab
Von Erdgas überzeugt sind nicht nur viele Autofahrer und Haushalte, sondern auch zahlreiche Unternehmen. So informierten sich in Himmelkron rund 20 Chefs und Mitarbeiter von Industriebetrieben und sozialen Einrichtungen mit größerem Wärmebedarf bei den Stadtwerken über Blockheizkraftwerke (BHKWs), die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen. „Unsere Kunden sind immer wieder überrascht, wie viel sich mit den hocheffizienten kleinen Heizkraftwerken einsparen lässt und wie schnell diese sich dadurch amortisieren“, sagt Gerd Dilsch, Geschäftsführer der Licht- und Kraftwerke Helmbrechts GmbH, die zum Initiativkreis gehört. Bei der Beratung vor Ort gehe es dann um die Details wie die Einbindung in das eigene Heizsystem.
Die stromerzeugenden Heizungen werden nach Einschätzung von Dilsch in den nächsten fünf bis zehn Jahren konventionelle Heizungen ablösen – im Privatbereich sowie auch in Gewerbe und Industrie. Darüber hinaus dürften auch BHKWs mit größeren Leistungen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Es lohne sich, darüber nachzudenken, ob diese als Lieferanten von Regelenergie eine Rolle spielen könnten, meint Dilsch. „Erdgas würde dann über die Stromerzeugung der BHKWs zur Stabilisierung des Stromnetzes in Deutschland beitragen, einer der Herausforderungen bei der Energiewende.“ Für BHKW-Betreiber, beispielsweise Industriebetriebe und Stadtwerke, ließen sich damit zusätzliche Einnahmen erzielen.
Erdgas hilft beim Energiewende-Spagat
BHKWs im Besonderen und die vielen Möglichkeiten von Erdgas im Allgemeinen stehen heute schon bei allen Initiativkreis-Mitgliedern im Fokus. „Stadtwerke gehören zu den wichtigsten Akteuren beim Aufbau einer zukunftsfähigen Energieversorgung“, ist Initiativkreis-Sprecher Pröschold überzeugt. „Deshalb setzen wir stark auf Erdgas, weil es dabei hilft, den Spagat der Energiewende zu meistern.“ Der bestehe darin, die Versorgung zugleich zuverlässig, bezahlbar und nachhaltig zu gestalten. „Das alles ist bei Erdgas gegeben und es wird von den Menschen akzeptiert, was ebenfalls ein wichtiger Faktor ist.“
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Dem Initiativkreis Stadtwerke Nordbayern gehören rund 20 lokale und regionale Energieversorger an. Der Zusammenschluss dient der Bündelung von Kompetenzen und Erfahrungen sowie der Koordination gemeinsamer Aktivitäten im Interesse der Kunden. Internet: www.initiativkreis-stadtwerke.de
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