Behandlungsrichtlinie versammelt Expertenwissen zur Aortendissektion (Einriss der Aorta)
Medizinische Leitlinien sollen eine optimale Versorgung von Patienten auf dem aktuellen Stand der Forschung sicherstellen – so auch die Leitlinien zu Erkrankungen an der Aorta. Sie werden daher laufend überarbeitet und aktualisiert. Im Mai 2022 hat die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) eine neue Version der Leitlinie zur Aortendissektion herausgegeben. Unter einer Aortendissektion versteht man einen Einriss der innersten Wand der Hauptschlagader (Aorta). Dabei dringt Blut in die darunter liegenden Wandschichten ein und spaltet die Gefäßwand auf. In der Folge bildet sich ein „falscher“, blutdurchströmter Kanal, zugleich kann sich Blut im Herzbeutel ansammeln. Je nach genauer Lokalisation kann die Blutversorgung zu lebenswichtigen Organen wie Herz, Gehirn, Darm oder zu den Nieren unterbrochen werden. Es handelt sich bei dieser sogenannten akuten komplizierten Aortendissektion um einen absoluten medizinischen Notfall, der einer unverzüglichen Behandlung bedarf.
Experte über Aortendissektion: Lebenslange Kontrolle der Aorta erforderlich
Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt der gefäßchirurgischen Abteilung im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, kennt die schwierige Situation gut. „Eine Aortendissektion betrifft nicht selten Männer im mittleren Alter mit Bluthochdruck. Für diese Patienten ist die Diagnose ein tiefgreifender Einschnitt“, erklärt der erfahrene Mediziner. Nach der Akutbehandlung müssen sich Patienten einer lebenslangen Nachsorge unterziehen, was regelmäßige CT-Kontrollen und die Einnahme von Medikamenten einschließt. Die neue Leitlinie gibt dazu detaillierte Hinweise. Besonders wertvoll aus Expertensicht: In die Leitlinie wurde erstmals ein Kapitel zur Rehabilitation nach der Akutbehandlung aufgenommen. „Betroffene müssen lernen, ihren Körper allmählich wieder zu belasten, was am besten unter engmaschiger medizinischer Überwachung geschieht“, betont Dr. med. Koshty.
Leitlinie zur Aortendissektion betont psychische Folgen des Aorta-Einrisses
Eine Aortendissektion kann nicht nur tiefgreifende organische Auswirkungen haben, sondern hinterlässt auch Spuren in der Psyche. Viele Betroffene sehen sich von einem Tag auf den anderen mit einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert. „Immer wieder leiden Patienten nach dem Vorfall unter Depressionen oder einer posttraumatischen Belastungsstörung“, schildert Dr. med. Koshty. Die neue Leitlinie geht auch auf diesen Aspekt ein und gibt Empfehlungen, wie Betroffenen optimal geholfen werden kann.
Bei Dr. med. Ahmed H. Koshty, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, liegt der Schwerpunkt auf der Therapie aller Erkrankungen der Aorta. Die Klinik ist in einem Wachstumsprozess und arbeitet eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen.
Kontakt
Diakonie in Südwestfalen gGmbH
Dr. med. Ahmed Koshty
Wichernstraße 40
57074 Siegen
0271 333 – 4733
0271 333 – 4507
mail@webseite.de
http://www.gefaesschirurgie-siegen.de/