Schluss mit Hiobsbotschaften
sup.- Zuerst einmal die gute Nachricht: Neugeborene und auch lebende ältere Menschen können in Deutschland mit einer höheren Lebenserwartung rechnen als noch vor ein paar Jahren. Im Schnitt liegt sie laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Wiesbaden) für Mädchen bei 83 Jahren und für Jungen bei 78 Jahren. Maßgeblich für die seit Jahrzehnten steigende Lebenserwartung ist eine kontinuierliche Verbesserung der medizinischen Versorgung sowie der allgemeinen Lebensbedingungen, zu denen ganz wesentlich auch ein Ernährungsangebot auf sehr hohem Qualitäts- und Transparenzniveau gehört. Eigentlich geht es uns also gut.
Nun zur schlechten Nachricht: Einen ganz anderen Eindruck erhält man, wenn man sich für die Ernährungsdebatten interessiert, mit denen wir heute in den Medien und sozialen Netzwerken überschwemmt werden. Die Lebensmittelindustrie steht zunehmend unter dem ideologisch motivierten Generalverdacht, uns mit ihren Produkten dick, krank und süchtig zu machen. „Ernährung soll kein Zuckerschlecken mehr sein. Sie ist zu einem Kriegsschauplatz von angeblich diätbewussten Trendsettern, Verzichtsextremisten, nahrungsmittelorientierten Moralaposteln und vor allem von Geschäftemachern geworden“, warnt der gesellschaftskritische Publizist Detlef Brendel in seinem neuen Buch „Schluss mit Essverboten“ (Plassen-Verlag). Dabei ist es unter ernährungswissenschaftlichen Aspekten angesichts unseres immens vielseitigen Lebensmittelangebots keineswegs schwer, sich ausgewogen, abwechslungsreich und genussvoll zu ernähren. Doch gegen diese einfachen Grundregeln verstoßen nahezu alle Ernährungsideologien, weil sie zu Verzicht und damit Einseitigkeit auffordern, außerdem die tägliche Ernährung völlig unnötig problematisieren und damit den Verbraucher in erheblichem Maße verunsichern. Zudem sind die dogmatischen Ernährungsvorschriften durch die Bank genussfeindlich.
Brendel fordert deshalb: „Schluss mit pseudowissenschaftlichen Hiobsbotschaften und dem Schüren von unbegründeten Ängsten. Vertrauen Sie auf Ihre Körpersignale sowie Ihre Genussbedürfnisse und wählen Sie die Ernährung, mit der Sie sich wohlfühlen“. In Kombination mit einem bewegungsaktiven Alltag kann mit dieser lebensfreudigen Einstellung kaum etwas falsch gemacht werden.
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Redaktion Andreas Uebbing
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