Eltern spielen eine Schlüsselrolle
sup.- Abwechslungsreich, ausgewogen und bedarfsorientiert, diese Attribute sind kennzeichnend für einen gesunden Ernährungsstil. Doch wie schaffen es Eltern, ihren Nachwuchs für solch ein Essverhalten zu begeistern? Hier einige alltagstaugliche Tipps von Experten, wie Eltern ihre Kinder positiv beeinflussen können.
Den Verhaltensmustern und Einstellungen der Eltern kommt auch bei der Ernährung eine Schlüsselrolle zu. Häufig prägen sie ungünstige Entwicklungen, ohne dass ihnen dies bewusst ist. Ein klassisches Beispiel hierfür: „Oft reagieren Eltern mit Nahrungsangeboten auf schreiende Babys und Kleinkinder – damit fördern sie schon früh ein Essverhalten, das über den eigentlichen Bedarf hinausgeht“, warnt Dr. Torsten Spranger vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Generell sollte die Ernährung möglichst nicht als pädagogisches Mittel eingesetzt werden, also zur Belohnung, Strafe oder Beruhigung. Genauso wenig ist es sinnvoll, wenn Eltern versuchen, ihre Kinder über Gesundheitsargumente oder Verbote im Hinblick auf die Nahrungsauswahl zu erziehen. Stattdessen sollten Genuss, Freude und Neugier vermittelt werden. Schon für kleine Kinder ist es spannend, Lebensmittel anzufassen, zu riechen und zu probieren. Wer gemeinsam mit seinem Sprössling einkaufen geht, den Tisch deckt und Mahlzeiten zubereitet, zeigt seinem Kind ganz nebenbei, was alles zu einer abwechslungsreichen Ernährung gehört. So lautet z. B. eine Empfehlung von Dana Urban von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (BKE).
Die Bedeutung von gemeinsamen Mahlzeiten als kleinen Genussinseln im täglichen Tagesablauf von Kindern betont auch der Psychologe Dr. Rainer Lutz (Philipps-Universität Marburg), der das Erlebnisportal genuss-tut-gut.de mitgestaltet hat: „Genießen zu können, ist ein wichtiges Werkzeug für die Bewältigung des Alltags und damit eine wertvolle Ressource für mehr Wohlbefinden.“ Dem steht entgegen, wenn Eltern Nahrungsmittel genussfeindlich in Kategorien wie gesund bzw. ungesund einteilen. Solche Zuordnungen sind ohnehin auch unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten wenig sinnvoll, denn für eine ausgewogene Versorgung mit Energie und Nährstoffen ist immer die Gesamtauswahl entscheidend und nicht einzelne Nahrungsmittel. „Es kommt allein auf das wie viel, wie oft und in welcher Kombination an“, bestätigt Dr. Thomas Ellrott (Institut für Ernährungspsychologie der Universitätsmedizin Göttingen), der sich als Experte für den Eltern-Ratgeber www.komm-in-schwung.de engagiert. Und es kommt natürlich auch auf den jeweiligen Lebensstil an. Kids mit einem bewegungsfreudigen Alltag haben einen deutlich höheren Energiebedarf als Gleichaltrige, die bevorzugt in ihrer Freizeit vor Bildschirmen hocken.
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Redaktion Ilona Kruchen
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