Europäische Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ beginnen

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Dokumentarfilmerin Hitomi Kamanaka aus Japan zu Gast in Deutschland

Europäische Aktionswochen "Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima" beginnen

Am 11. März jährt sich die Reaktorkatastrophe von Fukushima zum fünften Mal. Hitomi Kamanaka, mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilmerin aus Japan, hat die Folgen der Katastrophe mit ihrer Kamera festgehalten. Zum Auftakt der Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ berichtet sie in der Zeit vom 11. bis 23. März 2016 in Deutschland und Frankreich, wie das Unglück das Leben in Japan verändert hat. „Wir müssen lernen aus der Geschichte für eine gemeinsame Zukunft in Europa“, beschreibt Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des IBB Dortmund, das Ziel der Europäischen Aktionswochen. Das Europäische Parlament hat die Schirmherrschaft übernommen.

Die Erinnerung an den fünften Jahrestag von Fukushima markiert den Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen in mehr als 200 Städten in Ost- und Westeuropa und in der Türkei. Sie enden nach dem 30. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 2016. Im Mittelpunkt stehen die biografischen Berichte von mehr als 50 Zeitzeugen aus der Ukraine, Belarus und Japan. Sie erzählen in 13 Ländern, welche weitreichenden Folgen die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima noch bis weit in die Zukunft haben. In vielen Städten sind Kerzenaktionen geplant am Abend des 25. April 2016 zur Erinnerung an die Betroffenen, die bis heute an den Folgen der Verstrahlung leiden. Das IBB Dortmund vermittelt die Zeitzeugen und organisiert zentrale Veranstaltungen in Brüssel, Berlin und im Vatikan.

„Fukushima hat die Einstellung der Deutschen zur Atomenergie radikal verändert“, sagt Peter Junge-Wentrup. „Doch noch immer sind mehr als 100 Atomkraftwerke in Europa am Netz, noch immer gibt es Neubaupläne für Atomkraftwerke in Großbritannien, Polen, Tschechien und in der Türkei. Und noch immer sorgen ältere Reaktoren wie Tihange, Doel3 und andere für Schlagzeilen.“ Bei einem Gespräch im Europäischen Parlament am 7. April 2016 und bei einer gemeinsamen Veranstaltung im Deutschen Bundestag am 27. April 2016 fragen das IBB Dortmund und Vertreter der beteiligten Trägerkreise nach dem Stand der Energiewende in Deutschland und Europa. Für den 20. April ist ein Besuch im Vatikan geplant.

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe reist Filmemacherin Hitomi Kamanaka auf Einladung des IBB Dortmund aus Tokio an: Ihr Film „Little Voices of Fukushima“ erzählt aus der Sicht der betroffenen Kinder und ihrer Mütter, wie die gefährlichen Strahlen den Alltag verändert haben. Hitomi Kamanaka berichtet in Gelsenkirchen, Düsseldorf, Freiburg, Leipzig, Potsdam und Paris als Zeitzeugin über die aktuelle Situation in Japan.

Weitere Informationen unter www.ibb-d.de.

Grenzen überwinden – das ist der Leitgedanke des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks in Dortmund seit seiner Gründung in 1986. Dabei geht es nicht nur um Ländergrenzen, sondern auch um die Grenzen im eigenen Wissen und Verstehen. In jährlich mehr als 100 Studienfahrten, Trainings und Jugendbegegnungen ist das „Lernen aus der Vergangenheit für eine gemeinsame Zukunft in Europa“ zentral. Belarus bildet dabei einen besonderen Schwerpunkt. Das IBB engagiert sich im Internationalen Tschernobyl-Netzwerk (ICN) und veranstaltet seit 1995 regelmäßige Partnerschaftskonferenzen.

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