Beim Norddeutschen Sommergespräch in Bremen diskutierte eine interdisziplinäre Expertenrunde gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen der europäischen Wirtschaftsethik.
Bremen/Berlin, 27. September 2016 – Vor dem Hintergrund aktueller wirtschaftsethischer Problemstellungen und anlässlich der Veröffentlichung des Handbuchs zur Europäischen Wirtschaftsethik (herausgegeben von Alexander Krylov) fand am 19. September in der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen das Norddeutsche Sommergespräch statt.
Kann und darf die Gesellschaft Unternehmen zur sozialen Verantwortung zwingen? Welche Konflikte bringt die Ökonomisierung der Hochschulbildung mit sich? Steckt die Wirtschaftsethik in Europa in der Krise oder ist sie Leitbild für eine globale Zukunft?
Unter der Moderation des Wirtschaftsjournalisten Peter Hanuschke vom „Weser-Kurier“ diskutierten die Autoren des Handbuchs Klaus Bönkost, Rolf Oberliesen, Axel Sell (Professoren der Universität Bremen) und Professor Bodo Abel von der Universität Hamburg diese Fragen mit Experten aus Unternehmen, Agenturen, der juristischen Praxis und einer interessierten Fachöffentlichkeit. Darüber hinaus skizzierten sie Lösungen zukünftiger ethischer Fragen des wirtschaftlichen Handelns.
Wirtschaftliche Entscheidungen werden zunehmend von einer breiten Öffentlichkeit kritisch hinterfragt. Der Umgang mit Menschenrechten, die Einhaltung sozialer Standards und unzureichende politische Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund der Globalisierung entsprechen nicht den moralischen Ansprüchen einer Wirtschaftsethik in Europa. Darin waren sich die teilnehmenden Autoren und Experten des Sommergesprächs einig.
Konsens herrschte auch bei den möglichen Lösungsansätzen. Eine am Gemeinwohl orientierte Wirtschaft müsse es geben als auch eine Wirtschaftsethik, die sich in sozialer Verantwortung und nachhaltiger Entwicklung begründet, so lautete der grundsätzliche Tenor während der Veranstaltung.
„Eine aufgeklärte ökonomische Bildung könnte hierzu eine bedeutende Voraussetzung sein und auch die Chance weiterer gesellschaftlicher Mitgestaltung zum Beispiel für einen nachhaltig wirkenden Konsum eröffnen“, fasste Rolf Oberliesen von der Universität Bremen und Initiator des Sommergesprächs die Diskussion zur europäischen Wirtschaftsethik zusammen.
Die Fragestellungen und Thesen des Sommergesprächs waren in verschiedenen Richtungen an die interdisziplinären Beiträge des Handbuchs zur Europäischen Wirtschaftsethik angelehnt. Das Handbuch ist ein gemeinsames Projekt von 50 Fachautoren von fast 70 Universitäten und Forschungseinrichtungen mit Beiträgen von Praktikern aus Medien, Wirtschaft und Politik aus zwölf europäischen Ländern. Es vermittelt einen umfassenden Überblick über die wichtigsten praktischen sowie theoretischen Entwicklungen und Themen der gegenwärtigen europäischen Wirtschaftsethik.
Krylov, Alexander N. (Hrsg.): Handbuch zur Europäischen Wirtschaftsethik. Business Ethics: Expectations of Society and the Social Sensitization of Business. BWV – Berliner Wissenschafts-Verlag, 2016, ISBN 978-3-8305-3431-0, 636 S., EUR 79,00.
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