Westfalen Gruppe vereinfacht internationales Auslieferscanning von Gasflaschen
Die Westfalen Gruppe erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit ihrer Gasflaschen mit einer umfassenden Lösung unter Verwendung von Barcodes sowie Handheld-PCs. Um auch externe Partner mit kleineren Flaschenabsatzzahlen an das System anbinden zu können, wurde gemeinsam mit dem Realisierungspartner AISCI Ident nun eine vereinfachte Version entwickelt.
Sämtliche Gase, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, sind per Definition Lebensmittelzusatzstoffe. So unterliegen sie einem umfangreichen Vorgabenkatalog aus Gesetzen und Verordnungen sowie branchenspezifischen Auflagen. Eine dieser Vorgaben ist die lückenlose Rückverfolgbarkeit der Gasflaschen. Um diese über eindeutige Seriennummern auf den Gasflaschen sicherstellen zu können, vertraut die Westfalen Gruppe bereits seit dem Jahr 2004 auf Barcodesysteme. Und zwar für ihr gesamtes Sortiment technischer Gase – weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Bei Westfalen selbst sowie bei den größeren Vertriebs- und Dienstleistungspartnern kommen hierfür in erster Linie Handheld-PCs zum Einsatz.
„Eine große Herausforderung im tagtäglichen Geschäft besteht für uns nun darin, auch die zahlreichen externen Partner, die nur eine geringe Anzahl an Gasflaschen umschlagen und nachverfolgen müssen, an unser SAP-System anzubinden“, erklärt Hans-Dieter Erdmann, Projektleiter Supply Chain Management bei Westfalen. „Für diese kleineren Partner im In- und Ausland, die nicht unbedingt über ausgewiesene IT-Spezialisten verfügen, haben wir gemeinsam mit der Firma AISCI Ident eine Lösung entwickelt, die einfach und kostengünstig direkt am Point of Sale implementiert werden kann.“
Lückenlose Rückverfolgbarkeit gewährleistet
Dabei werden diese kleineren Vertriebspartner mit mobilen Datenerfassungsgeräten (MDE) vom Typ KoamTac KDC200 ausgestattet, um den Wechsel von Ausgabe und Rücknahme der Gasflaschen einfach und dennoch effektiv steuern zu können. Diese mobilen Barcodescanner im Pocket-Format verfügen über eine klar definierte Funktionalität: Barcodes sammeln, ggf. editieren und übertragen. Seit Projektbeginn Ende 2013 sind bis heute etwa 100 dieser MDE-Geräte im Einsatz – Tendenz weiter steigend. Die Geräte werden mittels einer Applikation auf dem PC des Anwenders per Webservice an das SAP-System der Westfalen Gruppe angebunden. „Im Vergleich zu den Handheld PCs sind die KDC200 mit weniger Intelligenz ausgestattet und damit für weniger professionelle Anwender sehr viel einfacher in der Bedienung sowie für alle Beteiligten deutlich wirtschaftlicher“, sagt Erdmann. „Zunächst müssen wir allerdings jeden einzelnen Prozess bei unseren externen Partnern sehr genau untersuchen, ob er auch wirklich einfach genug ist, um ihn nur via Barcodescanning mit den KDC-Geräten abwickeln zu können.“
Durch den Einsatz der KDC-Datensammler spare die Westfalen Gruppe vor allem bei den kleinen Lieferstellen erhebliche Investitionen ein. Der Komfort der großen Handheld-PC mit farbigem Touchscreen, Windows-Betriebssystem und spezieller Anwendungs-Software sei bei den kleinen Lieferstellen nicht notwendig. „Die Partner ersparen es sich einfach, die Seriennummern der Barcodes von Hand aufzuschreiben und diese Daten in unserem ERP-System einzugeben“, so Erdmann. „Und auch die Installation und Systembetreuung sind bei den KDC-Datensammlern wesentlich geringer als bei den großen Handheld-PC-Geräten.“ Die Geräte können über Bluetooth oder USB-Kabel an die PCs angebunden werden, die Handhabung kann so flexibel gestaltet werden. Die Gasflaschen werden dabei lediglich einmal eingescannt, die MDE-Geräte fügen dann Datum sowie Zeitstempel automatisch hinzu. Das genügt für die kleineren Vertriebspartner normalerweise, um ein lückenloses Ablieferscanning zu gewährleisten. Denn heute sind alle technischen Gasflaschen mit den entsprechenden Barcodes gekennzeichnet, sodass alle relevanten Informationen über die gesamte Prozesskette der Gasflaschen in der Seriennummer vorhanden sind.
Internationaler Rollout gestartet
„Auch aus unserer Sicht sind vor allem die Gerätegröße und die kompakte Bauweise des KDC200 ganz entscheidende Vorteile für diese Art der Anwendung“, erklärt Timo Kohlmeier, Projektleiter auf Seiten von AISCI Ident. „Die Geräte sind unkompliziert und auch für Hilfskräfte ohne jeglichen Schulungsaufwand zu handhaben und verursachen über den Prozessverlauf sehr viel geringere Kosten für den Anwender als leistungsfähigere Geräte.“
Neben den kleineren Partnern in Deutschland will die Westfalen Gruppe in Zukunft Schritt für Schritt auch im Ausland Partner mit den MDE-Geräten vom Typ KDC200 ausstatten. „Die Effizienz im Rollout ist nicht zuletzt aufgrund der guten Betreuung von AISCI sehr hoch“, sagt Westfalen Projektleiter Erdmann. „Für uns ist dies das erste Projekt in einer solchen Größenordnung.“ Und auch das Feedback von den Anwendern sei durchaus positiv: Es herrsche eine große Akzeptanz bezogen auf die einfachere Technik, Berührungsängste würden in der Praxis in der Regel sehr schnell abgebaut.
Autor: Thomas Wöhrle, Fachjournalist, Karlsruhe
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Über die Westfalen Gruppe:
Die Westfalen Gruppe ist als Technologieunternehmen der Energiewirtschaft mit insgesamt 22 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften international tätig. Über 20 Produktionsstandorte befinden sich in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und in Tschechien. Das im Jahre 1923 gegründete Familienunternehmen ist in den Bereichen Gase, Energieversorgung und Tankstellen tätig und hat seinen Hauptsitz in Münster. Mit über 1.400 Mitarbeitern erwirtschaftete die Westfalen-Gruppe im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von etwa 1,8 Milliarden Euro.
1995 am heutigen Standort Bad Salzuflen gegründet, hat sich die AISCI Ident GmbH zu einem der führenden Systemhäuser für Auto-ID-Systeme in Deutschland entwickelt. Neben dem Vertrieb von Systemen zur Erzeugung und Erfassung von Barcodes bietet das Unternehmen umfangreiche Beratungs- und Serviceleistungen rund um Barcode-Hard- und -Software. Als Systemhaus realisiert AISCI darüber hinaus auch komplexe Auto-ID-Projekte in den Bereichen Produktion, Handel, Logistik und angrenzenden Industriezweigen. Zu den Kunden zählen unter anderem Arvato, Jomo GV-Partner, Klöckner Stahl, Meyer Werft, Mr. Wash, Norddeutsche Landesbank und Tchibo.
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