Ein Weg rund um die Erde, gesäumt von den Bäumen der Erinnerung – Suizid Präventionsarbeit
Alle 30 Sekunden tötet sich ein Mensch selbst. Jährlich sind es mehr als eine Million Suizide weltweit.
Allein in Deutschland sind es Jahr für Jahr weit mehr als 10 000 Selbsttötungen. Einer unter ihnen, ist der Partner von Mario Dieringer, der sich an Ostern 2016 das Leben genommen hat.
„Mit Footpath of Life werde ich ein Zeichen setzen und an Menschen erinnern, die nicht mehr unter uns sind. Jeder von Ihnen soll einen eigenen Baum der Erinnerung erhalten. Bäume zur Erinnerung und als Mahnung, die Angehörigen nicht fallen zu lassen und die Tabuzone Suizid aufzubrechen.. Bäume als Symbol für die Liebe und die Schönheit des Lebens,“ so erklärt der 49jährige Dozent für Online-Journalismus, das Projekt.
Im März 2018 wird sich Mario Dieringer, von Frankfurt am Main aus, auf den Weg machen, um die Erde zu Fuß zu umrunden. Wie die genaue Route verlaufen wird, bestimmen die Menschen, die für einen Angehörigen, einen Freund oder einen Mitarbeiter, einen Baum der Erinnerung pflanzen möchten, durch Ihre Einladungen. Ganz gleich wo auf der Welt, jeder kann sich an ihn wenden und um einen Baum bitten. Daraus wird sich automatisch eine Wegstrecke ergeben, die den Wanderer in mindestens 60 Länder führen wird.
Die Resonanz auf Footpath of Life ist gewaltig und täglich gehen sehr bewegende E-Mails ein. So schreibt Carolin
„Seit dem Suizid meines Partners geht es nicht ums Leben. Es geht um Überleben. Für die Kinder für mich. Ich möchte sehr gerne ein Teil des Projektes sein“. Christine teilt Ihre Gedanken zu Depressionen und Suizid mit diesen Worten mit:
„Es gibt inzwischen keinen einzigen Menschen mehr in meinem Leben, der noch Interesse an mir als Mensch hat, geschweige denn mir helfen oder mich unterstützen würde. Wenn unsere Gesellschaft dazu übergehen würde, auch ihre schwachen Mitglieder zu akzeptieren und zu unterstützen, dann würden weniger Menschen unter dem Tod eines Angehörigen leiden müssen, der den Druck von allen Seiten nicht mehr aushält.“
Jessica hofft:“… dass irgendwann auch für uns wieder die Sonne scheint. Ich wollte mich auch eigentlich nur für ihr Projekt bedanken.
Und Heike bringt auf den Punkt was viele Angehörige empfinden:“Ich habe meinen Sohn durch Suizid verloren! Schicksalsschläge machen Einsam! Ich bin auch dafür, das Suizid endlich aus dem Tabu raus kommt!“
In nur sieben Wochen seit Veröffentlichung der Website www.foopath-of-life.com sind bei Dieringer 18 Einladungen zum Baum pflanzen eingegangen. Die meisten Bäume werden bisher noch in Deutschland gepflanzt, aber auch aus den Niederlanden, Belgien, Italien, Serbien und USA erfolgten Einladungen.
„Mich bewegt es sehr einen Punkt getroffen zu haben, den viele Menschen ansprechen. Sie werden alleine gelassen. Zu den Selbstvorwürfen und der Erkenntnis „Ich war es nicht wert und meine Hilfe nicht gut genug, dass der Partner oder die Partnerin weiterleben wollte“, gesellt sich noch die anklagende Stille von Freunden und Bekannten und die traumatische Erfahrung allein gelassen zu werden. Auch mir ist es so ergangen,“ sagt Dieringer aus seiner eigenen schmerzhaften Erfahrung heraus.
Aus diesem Grund wird er alles aufgeben und verkaufen. Für voraussichtlich die kommenden 15 Jahre wird er um die Erde wandern, Bäume pflanzen und überall dort helfen, wo ein Suizid nicht nur materielle sondern auch seelische Not hat entstehen lassen. Jedoch soll sich diese Aktion nicht nur an Hinterbliebene von Selbsttötungen wenden. So hat jeder die Möglichkeit einen Baum zu pflanzen, der an jemanden erinnern möchte, denn im Tod sind alle gleich.
Mario Dieringer möchte auch ausdrücklich Gemeinden und Kirchengemeinden ansprechen, um sie für dieses Vorhaben zu gewinnen. Nur sie haben die Möglichkeit, einen Ort anzubieten, an dem Bäume gepflanzt werden können; vielleicht auch stellvertretend. Denn nicht jeder hat einen eigenen Garten. Zudem werden auch Sponsoren gesucht, die dieses Vorhaben materiell oder logistisch unterstützen möchten.
Footpath of Life ist eine private Initiative, die keiner politischen, religiösen oder esotherischen Richtung folgt. Eine Herzensangelegenheit, eine Hilfestellung und ein Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat die Suizid-Prävention zu unterstützen. Dazu benötige ich nicht nur Menschen die von dieser Aktion berührt wurden, sondern auch Gemeinden, Unternehmen und Sie als Pressevertreter. Suizid ist keine Thema mehr dass man totschweigen sollte mit der Ausrede, man würde zur Nachahmung animieren. Wer Suizide verhindern möchte, muss auf die Betroffenen eingehen und über das Schicksal der Angehörigen aufklären.
Kontakt
Footpath of Life
Mario Dieringer
Geleitsstr. 66A
63067 Offenbach am Main
017670428613
info@footpath-of-life.com
http://www.footpath-of-life.com