SOLCOM Marktstudie: „Ausblick auf den Projektmarkt 2017“
Wirtschaftlich blieb der Projektmarkt 2016 für Freiberufler unter den Prognosen. Der Ausblick für das laufende Jahr hingegen ist deutlich optimistischer, gerade bei den Themen Big Data sowie IT-Sicherheit und für die Dienstleistungsbranche.
Das sind die Ergebnisse der aktuellen SOLCOM-Marktstudie „Ausblick auf den Projektmarkt 2017“, für die der Technologiedienstleister zwischen Dezember 2016 und März 2017 die 9.869 Abonnenten des Freiberufler Magazins befragt hat. Hier möchten wir Ihnen die Ergebnisse aus der Auswertung von 582 Teilnehmern vorstellen.
Kernaussagen
Optimistisch für 2017
Anders als in den vorherigen Jahren hat sich, laut der befragten Freiberufler, das Wachstum im Projektmarkt 2016 aufgrund der schwächeren Projektauslastung weit weniger dynamisch gezeigt. Für 2017 erwarten hingegen knapp zwei Drittel der Umfrageteilnehmer ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr.
Gleiches gilt für die Stundensätze: Auch hier geht die Mehrheit von einer besseren Vergütung als im vergangenen Jahr aus, nur jeder Zwanzigste befürchtet ein Rückgang. Bei den persönlichen Chancen erwartet zwar die Hälfte keine Veränderungen im Vergleich zu 2016, jedoch sehen auch nur knapp über drei Prozent eine Verschlechterung, zehnmal so viele hingegen eine Verbesserung.
SAP wieder mit Verlusten
Digitalisierungstrends werden auch in diesem Jahr den Markt bestimmen. Unter anderem konnte sich Big Data weiter deutlich verbessern, fast zwei Drittel der Umfrageteilnehmer rechnen dem Thema die größten Marktchancen ein. Es folgt IT-Sicherheit, die ebenfalls im Jahresvergleich weiterhin zulegen konnte. Im Gegensatz dazu musste SAP, nach einem Aufschwung im vergangenen Jahr, wieder Verluste hinnehmen, nicht einmal jeder Fünfte sieht hier Potenziale.
Zahlreiche Verschiebungen gab es bei den Branchen. Hier werden dem Dienstleistungsbereich die größten Wachstumschancen zugeschrieben, dieser konnte seinen Wert fast verdoppeln. Knapp dahinter, ebenfalls mit starkem Zuwachs, liegt die Automobilbranche mittlerweile auf Rang zwei. Verloren hat hingegen Transport & Logistik, die im vergangenen Jahr noch den ersten Platz belegte.
1. Wie gut war Ihre Projektauslastung in 2016?
Im Vergleich zu 2015 zeigt sich bei dieser Frage eine rückläufige Tendenz. So hat sich der Anteil der Befragten mit einer Auslastung von über 50 Prozent zwar mit 84,9 Prozent im Vergleich zu den 87,5 Prozent in 2015 nur leicht abgeschwächt, doch gerade die Werte für eine hohe Auslastung haben verloren. Waren in 2015 noch vier von zehn Umfrageteilnehmer über 100 Prozent beschäftigt, war es im vergangenen Jahr nicht einmal mehr jeder Dritte.
Gleichzeitig war mit 5,3 Prozent auch jeder Zwanzigste unterbeschäftigt mit einer Projektauslastung von unter 25 Prozent.
0% bis 25% – 5,3% (2015: 1,9%)
26% bis 50% – 9.8% (2015: 10,6%)
51% bis 75% – 20,6% (2015: 13,2%)
76% bis 100% – 35,4% (2015: 32,7%)
Mehr als 100% – 28,9% (2015: 41,6%)
2. Der IT-Projektmarkt wird 2017 im Vergleich zum Vorjahr…
Für 2017 blicken die befragten Freiberufler dagegen optimistisch auf den Projektmarkt. So geht mit 65,1 Prozent knapp zwei Drittel der Umfrageteilnehmer von einem Wachstum für 2017 aus. Im vorherigen Jahr war dies nur etwas mehr als die Hälfte. Gleichzeitig erwarten 3,3 Prozent einen schrumpfenden Markt, damit hat sich dieser Wert im Vergleich zu 2016 halbiert.
Knapp ein Drittel erwartet für 2017 eine Stagnation, dies sind etwa 8 Prozent weniger als in der Vorjahresbefragung.
…wachsen. – 65,1% (2016: 52,7%)
…stagnieren. – 31,6% (2016: 39,5%)
…schrumpfen. – 3,3% (2016: 7,8%)
3. Die Stundensätze werden 2017…
Bei der Frage zu den Stundensätzen zeigt sich ein ähnlich positives Bild: Während für das vergangene Jahr eine deutliche Mehrheit noch von stagnierenden Stundensätzen ausgegangen war, erwartet nun die Hälfte der Befragten für 2017 eine Steigerung – eine Verdopplung des Wertes von 2016. Eine Stagnation erwarten zwar noch immer 45,7 Prozent, dies sind jedoch 14,2 Prozent weniger als im vergangenen Jahr.
Nur jeder Zwanzigste befürchtet sinkende Stundensätze, dieser Wert hat sich um 9,2 Prozent verringert.
…steigen. – 49,1% (2016: 25,7%)
…stagnieren. – 45,7% (2016: 59,9%)
…sinken. – 5,2% (2016: 14,4%)
4. Wie beurteilen Sie Ihre persönlichen Projekt-Chancen für 2017?
Bei dieser Frage werden die positiven Erwartungen für 2017 bestätigt. Nur 3,6 Prozent der Umfrageteilnehmer schätzt ihre persönlichen Projektchancen im laufenden Jahr als schlechter ein – das ist ein Rückgang um 5,1 Prozent im Vergleich zu 2016. Von einer Besserung im laufenden Jahr hingegen gehen 43,1 Prozent der Teilnehmer aus, ein Wachstum um 8,7 Prozent.
Die Hälfte und damit die Mehrheit beurteilen die eigenen persönlichen Marktchancen im laufenden Jahr als unverändert. Dieser Wert hat sich geringfügig verschlechtert.
Besser – 43,1% (2016: 34,4%)
unverändert. – 53,3% (2016: 56,9%)
Schlechter – 3,6% (2016: 8,7%)
5. Welche Themen / Bereiche bieten Ihrer Meinung nach die größten Marktchancen in 2017? (Mehrfachnennungen möglich)
Konnte sich in 2016 Big Data an die Spitze der Themen mit den größten Marktchancen setzen, festigt der Trend in diesem Jahr seine Position mit 61,7 Prozent – das sind noch einmal 16,5 Prozent mehr. Einen ähnlichen Zuwachs erhielt auch das Thema IT-Security, das mit 58,1 Prozent auf Rang zwei liegt. Knapp dahinter folgen Internet of Things mit 52,2 Prozent und Cloud Computing mit 51,4 Prozent. Beide konnten mit 22,1 Prozent bzw. 16,2 Prozent ebenfalls stark zulegen.
Knapp ein Drittel der Umfrageteilnehmer rechnet den Bereichen Industrie 4.0 und Connected Car für 2017 große Marktchancen ein. Ebenfalls wachsende Potenziale werden den Trends Governance, Risk & Compliance sowie Unified Communications eingeräumt.
Deutlich an Stimmanteil verloren haben die Themen SAP (Minus 10,8 Prozent), Software as a Service (Minus 8,2 Prozent) und Mobility (Minus 8,0 Prozent). Auch Prozessmanagement, Green IT und IT Service Management konnten ihre Stimmanteile nicht halten und mussten Prozentpunkte und damit Plätze in der Rangliste einbüßen.
Die Möglichkeit, Freitextantworten zu hinterlegen, wurde lediglich marginal genutzt und wird aus diesem Grund nicht gesondert ausgeführt.
Big Data – 61,7% (2016: 45,2%)
IT Security – 58,1% (2016: 43,7%)
Internet of Things – 52,2% (2016: 30,1%)
Cloud Computing – 51,4% (2016: 35,2%)
Industrie 4.0 – 34,4% (2016: 24,4%)
Connected Car – 32,3% (2016: 25,3%)
Business Intelligence – 30,8% (2016: 20,4%)
Governance, Risk & Compliance – 23,7% (2016: 6,2%)
Internet / web-orientierte Architekturen – 20,4% (2016: 22,9%)
Virtualisierung – 19,6% (2016: 13,8%)
Vernetzung (z.B. Smart Home) – 17,7% (2016: 12,1%)
SAP – 17,4% (2016: 28,2%)
Software as a Service – 15,6% (2016: 23,8%)
Unified Communications – 14,9% (2016: 1,7%)
Emobility – 14,3% (2016: 5,3%)
Mobility – 13,6% (2016: 21,6%)
Prozessmanagement – 13,1% (2016: 18,3%)
IT Service Management – 12,9% (2016: 15,3%)
Green IT – 9,5% (2016: 11,7%)
Customer Relationship Management – 6,2% (2016: 14,7%)
Consumer Market (iPad & Co.) – 4,8% (2016: 8,1%)
Skalierbarkeit – 4,1% (2016: 7,2%)
Sonstiges – 1,5% (2016: 2,6%)
6. Welche Branchen, glauben Sie, werden 2016 am stärksten wachsen? (Mehrfachnennungen möglich)
Während in den vergangenen Jahren Transport & Logistik immer unter den Top 3 der Branchen mit den besten Marktchancen lag, ist diese nun mit 26,6 Prozent auf den fünften Platz zurückgefallen. Deutlich zulegen hingegen konnten Dienstleistung (plus 20,3 Prozent) und Automobil (plus 12,6 Prozent), die nun auf den ersten beiden Plätzen bei den Branchen mit dem größten Wachstumspotenzial liegen. Etwas an Prozentwerten verloren und auf den dritten Platz zurückgefallen ist Gesundheit, doch noch immer ein Drittel rechnet hier mit großen wirtschaftlichen Chancen im laufenden Jahr.
Zulegen konnten zudem die Telekommunikation, Energie und Finanzen, die alle ebenfalls noch über der 20 Prozent-Marke liegen.
Hohe Verluste musste, neben der bereits erwähnten Transport & Logistik Branche, auch Medien & Unterhaltung hinnehmen. Mit 15,3 Prozent erwarten im Vergleich zum vergangenen Jahr nur noch halb so viele Umfrageteilnehmer besondere Potenziale. Auch der Öffentliche Sektor und die Konsumgüterbranche werden im Vergleich zu 2016 weniger Wachstumschancen zugerechnet, sie haben 3,2 Prozent bzw. 7,4 Prozent verloren.
Ohne große Veränderungen und weiterhin im einstelligen Bereich bleiben die Branchen Chemie, Bildungswesen und Investitionsgüter.
Die Möglichkeit, Freitextantworten zu hinterlegen, wurde lediglich marginal genutzt und wird aus diesem Grund nicht gesondert ausgeführt.
Dienstleistung- 42,6% (2016: 22,3%)
Automobil – 42,1% (2016: 29,5%)
Gesundheit – 34,2% (2016: 36,9%)
Pharma – 27,3% (2016: 30,4%)
Transport & Logistik – 26,6% (2016: 38,2%)
Telekommunikation – 25,6% (2016: 17,6%)
Energie – 23,4% (2016: 16,6%)
Finanzen – 22,7% (2016: 15,7%)
Medien & Unterhaltung – 15,3% (2016: 33,8%)
Handel – 14,1% (2016: 11,2%)
Elektronik – 12,4% (2016: 9,6%)
Öffentlicher Sektor – 11,7% (2016: 14,9%)
Konsumgüter – 11,3% (2016: 18,7%)
Chemie – 8,2% (2016: 9,1%)
Bildungswesen – 7,9% (2016: 5,1%)
Investitionsgüter – 5,8% (2016: 4,2%)
Sonstiges – 0,7% (2016: 1,1%)
Neue Umfrage
Zeitgleich mit der Veröffentlichung der Marktstudie startete auf www.solcom.de eine neue Umfrage zum Thema „Stressfaktor Freiberuflichkeit“.
Layout:
https://www.solcom.de/de/download_marktstudien.aspx
Zur Umfrage:
http://www.solcom.de/de/umfrage.aspx
Druckfähiges Bildmaterial finden Sie unter: www.solcom.de/de/download.aspx
Über SOLCOM:
Die SOLCOM GmbH zählt zu den führenden Technologiedienstleistern in den Bereichen Softwareentwicklung, IT und Engineering. Als Partner global operierender Unternehmen realisiert SOLCOM weltweit anspruchsvollste Projekte über alle Branchen, Themen und Märkte hinweg.
Mit einem Umsatz von 90,6 Mio. EURO in 2016 und einem durchschnittlichen Wachstum von über 12 Prozent pro Jahr gehört SOLCOM zu den dynamischsten Unternehmen der Branche.
Geschäftsführer von SOLCOM ist Dipl.-Kfm. Thomas Müller, Sitz des Unternehmens ist Reutlingen.
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