Heizen wichtig / Leerstand am häufigsten betroffen / Veränderungen berücksichtigen / Tipps zum Wintercheck
Kiel, im Dezember 2016. Der Winter kommt. Haus- und Wohnungsbesitzer sowie Verantwortliche für öffentliche Gebäude sollten achtsam sein und Vorsorge treffen: Leitungswasserschäden treten etwa sechs Mal häufiger auf als Feuerschäden. Allein die deutschen Versicherer bearbeiten rund eine Million Leitungswasserschäden pro Jahr. Für diese Schäden zahlen sie jährlich mehr als 2 Milliarden Euro, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV). „Frost ist eine der Hauptursachen hierfür“, sagt Dr. Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer des Kieler Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS). „Besonders leer stehende Gebäude sowie wenig genutzte Räume sind gefährdet“, so Drews. Denn 82 % der vom IFS untersuchten Frostschäden, wurden in vorübergehend leerstehenden oder gar unbewohnten Gebäuden festgestellt. Er rät zu handeln, bevor die Temperaturen in die Minusgrade sinken. Das IFS zeigt, wo besondere Gefahren drohen, und hat dazu eine Wintercheckliste für wasserführende Leitungen entwickelt (zur Checkliste).
Veränderungen besonders kritisch
Oft führen auch bauliche oder nutzungsbedingte Änderungen an einem Gebäude dazu, dass neue Risiken entstehen. Frostschäden lassen sich oft mit geringem Aufwand verhindern. Die Checkliste hilft dabei, frostgefährdete Bereiche in einem Gebäude zu identifizieren und gibt nützliche Tipps zur Schadenverhütung.
Mindestbeheizung und Kontrollen notwendig
Wichtig ist, dass alle betroffenen Räume auch bei Abwesenheit so beheizt werden, dass das Wasser in den Leitungen nicht gefrieren kann. Dabei dürfen wenig genutzte Räume wie Dachböden, Kellerräume oder Abseiten nicht vergessen werden. Selbst eine gute Isolierung reicht allein nicht als Frostschutz: Der Raum kühlt dann nur langsamer aus.
Wird ein Gebäude längere Zeit nicht bewohnt, muss es im Winter regelmäßig auf ausreichende Beheizung kontrolliert werden.
Elektrische Absperrventile bieten zusätzlichen Schutz
Wasserschäden sind für die Bewohner eines Gebäudes mit sehr viel Aufwand und Ärger verbunden. „Ein Schaden sollte deshalb besser von vornherein verhindert werden“, sagt Drews. Sehr hilfreich sind hierfür elektrische Absperrventile, über die das IFS ebenfalls auf seiner homepage informiert (http://www.ifs-ev.org/schadenverhuetung/).
Das IFS zeigt hier auch Informationsfilme zu Leitungswasserschäden und zu den elektrischen Absperrventilen. Die Filmbeiträge können auf der Homepage www.ifs-ev.org oder YouTube angesehen werden.
Ursachenforschung, Beratung sowie Schulungsmaßnahmen zu den Themen Feuer, Technik und Umwelt sind die Kernaufgaben des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer. Die gewonnenen Erkenntnisse aus tausenden von Gutachten werden in der Beratung zu Sanierungen und im Engagement für Schadenverhütungsmaßnahmen weitergegeben und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Das Institut hat inzwischen eine über 130 Jahre alte Tradition und ist neben dem Hauptsitz in Kiel auch in Berlin, Düsseldorf, Hannover, München, Münster, Stuttgart und Wiesbaden vertreten. Die Wurzeln des Instituts gehen in das Jahr 1884 zurück, als die Schleswig-Holsteinische Brandkasse in Kiel eine damals einzigartige Brandverhütungsabteilung gründete. 1952 entstand hieraus schließlich das Kieler Laboratorium für Brandschutztechnik und Brandermittlung, das sich durch seine Forschungsergebnisse bald über die Region hinaus einen Namen machte. Aus diesem Labor ging 1976 das IFS hervor.
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