Stellungnahme zur Presseinformation des VDA “Wissmann: Die Zeit drängt – Elektromobilität braucht passende Rahmenbedingungen”
Mannheim, im Oktober 2014. Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) Matthias Wissmann hat den Beschluss des Elektromobilitätsgesetzes begrüßt und um Eile gebeten. Die Wünsche und Forderungen sind mit realistischem Blick auf den Stand der Technik und der Leistungsfähigkeit von Elektrofahrzeugen zumindest aus Sicht der Fuhrparkbetreiber nicht nachvollziehbar. Eine Stellungnahme von Marc-Oliver Prinzing.
Selbst mit viel gutem Willen, kann man bei den beschlossenen Maßnahmen (Freigabe von Busspuren und kostenloses Parken) nicht ernsthaft erwarten, dass dies zu einer höheren Akzeptanz von Elektrofahrzeugen führen wird. Dies hat bereits die “großzügige” Steuerbefreiung für zehn Jahre für alle Elektrofahrzeuge gezeigt. Solange E-Fahrzeuge mit Reichweitenproblematiken und deutlichen Kostennachteilen zu kämpfen haben, handelt es sich bei den beschlossenen Maßnahmen lediglich um politischen Aktionismus.
Der hohe Anteil gewerblicher Fahrzeuge ist natürlich der Schlüssel, für die Marktdurchdringung neuer Antriebsarten. Auch wenn der relevante Flottenmarkt dabei keinen Anteil von 60 (so VDA) sondern “nur” von ca. 25 Prozent hat. Die restlichen 35 Prozent der Zulassungen gehen auf den Autohandel, die Automobilindustrie und Vermieter zurück. Der Vorschlag des VDA höhere Abschreibungen bei Elektrofahrzeugen zuzulassen, ändert jedoch nichts am Grundproblem der mangelnden Wirtschaftlichkeit.
Der Vorschlag von Wissmann, die öffentliche Hand möge bei der Anschaffung von Elektrofahrzeugen mit gutem Beispiel vorangehen unterstellt, dass dort die genannten Probleme keine Rolle spielen würden. Dabei ist gerade in Zeiten von leeren Kassen der kommunale und öffentliche Bereich nicht für betriebswirtschaftliche Blindflüge bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge geeignet. Letztlich würden damit höhere Fahrzeugkosten durch Steuergelder subventioniert.
Sowohl die Politik, als auch der VDA sollten sich endlich von der E-Fixierung lösen und grundsätzlich emissionsarme Antriebe in den Fokus nehmen. Damit hätten alle technischen Konzepte dieselben Chancen, die eine Emissionsreduktion zum Ziel haben. Erfahrungsgemäß wird sich der Kunde dann automatisch für die beste Lösung entscheiden und damit die Durchsetzung des richtigen Antriebs beflügeln. Neue Technologien müssen sich am Markt durchsetzen und nicht in den Hinterzimmern des parlamentarischen Lobbyismus.
Marc-Oliver Prinzing
Vorsitzender des Vorstands
Bundesverband Fuhrparkmanagement
Der Bundesverband Fuhrparkmanagement wurde im Oktober 2010 als Initiative von Fuhrparkverantwortlichen gegründet. Er vertritt die Interessen seiner Mitglieder, die Fuhrparks zwischen 5 und über 20.000 Fahrzeugen betreiben. Mitglieder sind unter anderem Unternehmen wie Axel Springer Services & Immobilien GmbH, Bankhaus B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, KPMG AG, CANCOM IT, KAEFER Isoliertechnik, FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V., Sparkassen-Einkaufsgesellschaft mbH oder Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH.
Vorstandsmitglieder des Verbandes sind Marc-Oliver Prinzing (Vorsitzender), Bernd Kullmann (Fuhrparkleiter Ideal Versicherung), Guido Krings (Fuhrparkleiter Unify) und Dieter Grün (Fuhrparkleiter Stadtwerke Heidelberg Netze). Geschäftsführer des Verbandes ist Axel Schäfer. Der Sitz des Verbandes und der Geschäftsstelle ist Mannheim.
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