R+V-Infocenter: Brandwunden sofort versorgen
Wiesbaden, 25. November 2021. Brennende Kerzen am Adventskranz, gemeinsames Plätzchenbacken, heißer Punsch: In der Vorweihnachtszeit ist die Gefahr besonders groß, dass sich Kinder Verbrennungen zuziehen. Doch Eltern sollten die verletzte Haut auf keinen Fall mit Eis kühlen, warnt das Infocenter der R+V Versicherung.
Brandwunden sind sehr schmerzhaft, und die Kühlung verschafft Linderung. “Aber wenn die Kälte zu stark ist, stirbt das Gewebe ab und die Wundheilung wird gestört”, sagt Friederike Kaiser, Beratungsärztin bei der R+V Krankenversicherung. Sie rät dazu, kleinere Verbrennungen mit Leitungswasser zu kühlen. “Das sollte dabei am besten eine Temperatur zwischen 10 und 20 Grad Celsius haben.”
Wichtig ist jedoch, sofort zu handeln. “Zehn Minuten Kühlen reichen aus, länger sollte es nicht dauern”, so die R+V-Expertin weiter. Danach sollten die Eltern die betroffene Stelle abdecken, beispielsweise mit einer Mullbinde oder einem Pflaster. “Sicherheitshalber sollte ein Arzt die Wunde begutachten, vor allem wenn das Gesicht oder Gelenke betroffen sind.” Absolut tabu sind Hausmittel wie Öl, Mehl, Essig oder Zahnpasta. “Diese können schwere Entzündungen verursachen, und ein Arzt kann eine zugeschmierte Brandwunde nur sehr schlecht einschätzen”, warnt Friederike Kaiser. Hinzu kommt: Die Reinigung der Wunde kann dann für die kleinen Patienten sehr schmerzhaft werden.
Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
– Selbstversorgung ist nur bei kleinen Brandwunden möglich, etwa an der Hand. Größere Wunden sollten Eltern grundsätzlich nicht selbst versorgen, sondern sofort den Notarzt alarmieren.
– Großflächige Verbrennungen nur mit einem keimfreien Verband abdecken und nicht kühlen. Denn gerade bei kleinen Kindern und Babys besteht die Gefahr einer Unterkühlung.
– Feuer zieht Kinder magisch an. Gerade in der Adventszeit ist es daher wichtig, sie im Auge zu behalten, wenn Kerzen brennen – und sich nicht von einem Telefonat oder der Türklingel ablenken zu lassen.
– Auch heiße Flüssigkeiten wie Tee oder Kaffee sind für kleine Kinder gefährlich. Die Tassen sollten immer so auf dem Tisch stehen, dass Kinder sie nicht erreichen oder zusammen mit einer Tischdecke herunterziehen können.
Das R+V-Infocenter wurde 1989 als Initiative der R+V Versicherung in Wiesbaden gegründet. Es informiert regelmäßig über Service- und Verbraucherthemen. Das thematische Spektrum ist breit: Sicherheit im Haus, im Straßenverkehr und auf Reisen, Schutz vor Unfällen und Betrug, Recht im Alltag und Gesundheitsvorsorge. Dazu nutzt das R+V-Infocenter das vielfältige Know-how der R+V-Fachleute und wertet Statistiken und Trends aus. Zusätzlich führt das R+V-Infocenter eigene Untersuchungen durch: Die repräsentative Langzeitstudie über die “Ängste der Deutschen” ermittelt beispielsweise bereits seit 1992 jährlich, welche wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Themen den Menschen am meisten Sorgen bereiten.
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