Gemeinsam die Gesundheit erhalten

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Personalrat der Stadtverwaltung Pirmasens wird vom DGB Rheinland-Pfalz/Saarland mit dem „Innovationspreis Mitbestimmung Rheinland-Pfalz 2019“ für sein Betriebssportgruppen-Konzept ausgezeichnet

Gemeinsam die Gesundheit erhalten
Impression von der Preisverleihung (Bildquelle: Stadtverwaltung Pirmasens)

Der Personalrat der Stadtverwaltung Pirmasens hat heute vom DGB Rheinland-Pfalz/Saarland den „Innovationspreis Mitbestimmung Rheinland-Pfalz“ erhalten. Prämiert wurde ein etabliertes Betriebssportgruppen-Konzept zur Stärkung von Gesundheit und gemeinschaftlichem Miteinander der aktuell 982 Beschäftigten. Diese können sich nach dem Motto „Vorbeugen ist besser als heilen“ jede Woche und auf 45 Minuten gedeckelt die Hälfte ihrer wöchentlichen Trainingszeiten in Betriebssportgruppen wie Fußball, Joggen, Radfahren, Rückengymnastik, Schwimmen, Nordic Walking oder Yoga als Arbeitszeit anerkennen lassen. Wer darüber hinaus auch den Übungsleiterschein macht und daraufhin selbst für mindestens zwei Jahre Betriebssport anbietet, erhält zudem von seinem Arbeitgeber eine Kostenbeteiligung an der Ausbildung.

Der dieses Jahr zum dritten Mal vergebene „Innovationspreis Mitbestimmung Rheinland-Pfalz“ will vorbildliches Engagement in Betrieben und Dienststellen auszeichnen zum Erhalt oder der Schaffung von Arbeitsplätzen sowie zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen. Die feierliche Preisverleihung fand im Rahmen des Betriebs- und Personalräteforums des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland in den Räumen der Mainzer Opel Arena statt. Die Personalratsvorsitzende der Stadtverwaltung Pirmasens, Dunja Maurer, nahm die Ehrung von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer entgegen, die als Schirmherrin des Preises auftritt. An ihrer Seite gehörten Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz, sowie der Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland Dietmar Muscheid zu den Prämierenden und so auch ersten Gratulanten.

Erst im August des Jahres war die Stadtverwaltung der westpfälzischen Stadt für ihr Betriebssportkonzept mit einem Sonderpreis des Präventionswettbewerbs der Unfallkasse Rheinland-Pfalz im Bereich „Sicherheit und Gesundheit“ ausgezeichnet worden. Der Sonderpreis der Unfallkasse würdigte das Engagement der Stadt für die Gesundheit ihrer Beschäftigten.

Das mit dem Innovationspreis Mitbestimmung ausgezeichnete Projekt
Im Gespräch des Personalrats mit dem Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens wurde das Anliegen der Mitarbeiterschaft vorgetragen und in Anlehnung an ein Projekt der französischen Partnerstadt Poissy zum Gesundheitsschutz entwickelt. Dort rechnet die Stadtverwaltung die während der Dienstzeit unter fachlicher Anleitung geleistete Sportzeit als Arbeitszeit ab. Der Personalrat griff die Idee auf und führte eine Umfrage unter den 982 Beschäftigten der Stadtverwaltung Pirmasens durch, ob es ein grundsätzliches Interesse an einem solchen Angebot und darüber hinaus auch Trainerausbildungen gibt. Eine Dienstvereinbarung regelt nun, dass Mitglieder der Betriebssportgruppen pro Woche die Hälfte ihrer Trainingszeit, jedoch maximal 45 Minuten, als Arbeitszeit anerkannt bekommen. Wer sich als Übungsleiter oder Trainer ausbilden lässt und danach für mindestens zwei Jahre Betriebssport anbietet, erhält außerdem von der Stadtverwaltung eine Kostenbeteiligung für die erforderliche Ausbildung. Übungsleiter- oder Trainerstunden werden in den Betriebssportgruppen ebenfalls als Arbeitszeit anerkannt – höchstens aber mit 90 Minuten wöchentlich. Inzwischen haben sich die Stadtwerke Pirmasens dem Projekt angeschlossen und die Dienstvereinbarung für die dort Beschäftigten übernommen. Sie trainieren in den städtischen Betriebssportgruppen, was die Kommunikation zwischen Stadtverwaltung Pirmasens und Stadtwerken positiv beeinflusst.

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz und Schirmherrin des Preises, schätzt am Innovationspreis Mitbestimmung, dass er auf den gesellschaftlichen Wert der betrieblichen Mitbestimmung aufmerksam macht: „Diejenigen, die sich ehrenamtlich für die Interessen ihrer Kollegen und Kolleginnen engagieren, leisten mit ihrem täglichen Engagement in den Betrieben und Dienststellen einen unverzichtbaren Beitrag für die wirtschaftliche Entwicklung und den sozialen Zusammenhalt unseres Landes. Dieser Einsatz ist nicht selbstverständlich. Der Preis ist eine Gelegenheit, diesen engagierten „Helden und Heldinnen der Arbeitswelt“ Danke zu sagen. Zudem ist der Innovationspreis Mitbestimmung ein Multiplikator für gute Ideen, der die Menschen für die Mitbestimmung in ihren Betrieben und Dienststellen begeistern und zur Nachahmung inspirieren soll. Denn mit der Mitbestimmung ist es wie mit der Demokratie insgesamt – sie lebt vom Mitmachen.“

„Hier bringt sich der Personalrat konstruktiv und mit guten Ideen ein, um die Lebensqualität der Kolleginnen und Kollegen nachhaltig zu verbessern. Der Ansatz, mit den Kolleginnen und Kollegen Sport treiben zu können, schafft regelmäßig gemeinsame Erlebnisse, was einen positiven Effekt auf die teaminterne Zusammenarbeit und das Arbeitsklima in der Dienststelle haben kann“, so Dietmar Muscheid, Vorsitzender des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland. „Dass die Sporteinheiten mit 45 Minuten wöchentlich auf die Arbeitszeit angerechnet werden, erleichtert es den Beschäftigten, sportlichen Aktivitäten im Alltag Raum zu geben. Ein gelungenes Projekt, das sich eins zu eins auf andere Dienststellen übertragen lässt.“

„Unser Personalrat hat 2018 eine Umfrage unter den Beschäftigten der Stadtverwaltung durchgeführt und abgefragt, ob grundsätzliches Interesse an einem solchen Angebot besteht und wer aktiv als Trainerin oder Trainer mitarbeiten würde“, erklärt Dunja Maurer, Personalratsvorsitzende der Stadtverwaltung Pirmasens. „Die Rückmeldung war so positiv, dass wir mit der Verwaltung eine Dienstvereinbarung zur Regelung der Arbeitszeitanrechnung abschließen konnten. Vor einigen Wochen haben sich die Stadtwerke Pirmasens dem Projekt angeschlossen und auch die städtische Tochtergesellschaft Bauhilfe Pirmasens steht bereits zu diesem Thema in Gesprächen mit ihrer Personalvertretung.“

„Wir haben die Initiative unseres Personalrats in mehrfacher Hinsicht begrüßt und entsprechend gern aufgenommen. Schließlich spielt die betriebssportliche Betätigung nicht nur eine wichtige Rolle bei der Gesunderhaltung“, so Markus Zwick, Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens. „Sport verbindet und schafft Lebensqualität – insofern fördert das professionelle und zugleich abwechslungsreiche Sportangebot unserer Stadtverwaltung das gemeinschaftliche Miteinander.“

BU: Impression von der Preisverleihung v.l. Malu Dreyer, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz – Dunja Maurer, Personalratsvorsitzende der Stadt Pirmasens – Dietmar Muscheid, Vorsitzender des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland

Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter http://www.pirmasens.de erhältlich.

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