Hundertausende Berufstätige sind durch die Folgen und Notwendigkeit der Maßnahmen hinsichtlich des Coronavirus bereits seit Wochen im Homeoffice.
In den ersten Tagen erschien es dem einen oder anderen – unabhängig von der Gesamtsituation – als Segen von zu Hause aus zu arbeiten. Kein Zuspätkommen, keine überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel oder überfüllten Straßen, keine Staus.
Im Homeoffice ist man Herr über die Zeit, erst ein ausgiebiges Frühstück und dann an den Arbeitsplatz – oft am selben Tisch. Auf den ersten Blick spart man sich viel Zeit, Aufwand und Stress.
Am Arbeitsplatz “angekommen” gilt es sich zu organisieren. Doch hier fangen bereits die ersten Herausforderungen an: die herkömmliche Büro-/Arbeitsplatzstruktur ist nicht vorhanden – Eigenständigkeit und Selbstorganisation sind nun gefragt.
Keiner kontrolliert ob, wann und wie lange man produktiv ist. Es gibt keine festen Abläufe, der direkte Kontakt zu Kollegen, Kolleginnen und Vorgesetzen fehlt. Die Unverbindlichkeit, wann, was getan wird bzw. werden muss ist einem selbst überlassen. Eine große Anforderung an die Selbstdisziplin, Eigenverantwortung und Abschätzung bzgl. der Zeitkontingente.
Auch der direkte Austausch fällt weg: Neben Skype, FaceTime und Co. ist zwar schnell eine Nachricht über WhatsApp geschrieben und auch Telefonkonferenzen oder herkömmliche Telefonate sorgen für die Kommunikation. Aber diese Maßnahmen bergen ein weiteres Risiko – die Ablenkung. Ob Social Media oder die aktuellen Nachrichten: aus einem kurzen “Ausflug” werden oft mehrere Minuten bis Stunden. Die Ablenkung ist groß – und die “Arbeitszeit” wird oft unnötig in die Länge gezogen.
Aber nicht nur Zeitverlust ist ein Problem: Die Flut an Informationen überlastet oft unseren Geist. Gerade heutzutage sind Informationen direkt abrufbar – der moderne Mensch erfährt mehr denn je zuvor. Leider sind die Nachrichten nicht nur “negativ”, sondern wiederholen sich auch stetig. Noch nie gab es so viele Nachrichtenportale und Newsticker wie heute.
Auch hier wird ersichtlich, dass der direkte und persönliche Austausch fehlt, oft ist man mit seinen Problemen und Sorgen allein. Langsam nimmt man die Vorzüge des ursprünglichen Daseins einer betrieblichen Umgebung wertschätzend wahr. Mittags einen Spaziergang allein oder mit Kollegen, Abwechslung und Ablenkung.
Hinzu kommt, dass das Homeoffice oft nicht den Anforderungen gewachsen ist – sowohl technisch, als auch räumlich. Es fehlt an notwendigem IT-Equipment sowie an Platz für Akten, Unterlagen etc. Der Küchentisch oder Esstisch ist hierfür jedenfalls ungeeignet. Ergonomische Möbel oder Vorrichtungen: Fehlanzeige.
Eine weitere Herausforderung ist das familiäre Umfeld: Die Trennung von Beruf und Privatem ist in den meisten Fällen schwierig, auch wenn ein separates Arbeitszimmer vorhanden ist. Das Umfeld muss erkennen und akzeptieren, dass man nicht zur Verfügung steht – trotz Anwesenheit. Dies fällt allen Beteiligten schwer – Freizeit, Arbeit und Privates verschmelzen. Oft auf Kosten der Regeneration und des Schlafes. Häufig verbringt man im Homeoffice mehr Zeit vor dem PC als im Büro.
Erschwerend kommt hinzu, dass auch der Partner “Homeoffice” hat, ebenso die Kinder. Enge, Ablenkung, Lautstärke und kaum Rückzugsmöglichkeiten sind die Konsequenz. Auch dies ist eine riesige Herausforderung, die kaum einer vorbereitet hat.
Um mit den genannten Szenarien dennoch zurechtzukommen sind abschließend folgende Tipps wirksam:
Planung und Aufgabenmanagement
Legen Sie feste und verbindliche Zeiten und Aufgaben fest. Diese Zeiten sollten sich an den herkömmlichen Arbeitszeiten orientieren und mit festen Inhalten (To-dos) versehen werden.
Kommunikation und Abstimmung
Besprechen Sie Ihre Arbeitszeiten, Regeln und Notwendigkeiten mit Ihrem Umfeld. Regeln helfen dabei sicherzustellen, dass Konflikte vermieden werden. Legen Sie fest, wann sie nicht gestört werden wollen und warum – dies ist vor allem bei Kindern wichtig.
Ablenkung vermeiden
Legen Sie sich feste Zeiten, in denen Sie sich bewusst ablenken. Facebook, Instagram & Co. beispielsweise nur zweimal täglich für je 15-20 Minuten. Reduzieren Sie den Konsum von Nachrichten: Erstens sind diese meist ausschließlich negativ und stetig wiederholend, zweitens können Sie die Tatsachen nicht ändern oder umfassend beeinflussen. Schlechte Gedanken, unproduktive Stimmung und Niedergeschlagenheit sind die Folge. Um dennoch informiert zu sein, sollten Nachrichten an einem festen Tageszeitpunkt geschaut werden.
Arbeitsplatz
Richten Sie sich einen an ihren Bedürfnissen orientierten Arbeitsplatz ein. Sorgen Sie dafür, dass er bequem und v. a. ergonomisch ist. Es muss ausreichend Platz für Arbeitsmaterialien und eine angenehme Atmosphäre gegeben sein. Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht durch Lärm oder andere Ablenkungen gestört werden. Gleichzeitig sollte aber Ihr Wohnumfeld nicht zum Büro umfunktioniert werden.
Ruhezeit
Auch hier ist Disziplin gefragt: Behalten Sie ihre bisherigen Schlafzeiten bei, sorgen Sie dafür, dass Sie 7 bis 8 Stunden Schlaf bekommen und wie gewohnt morgens zwischen 6 und 7 Uhr aufstehen. Disziplin ist hier vor allem abends gefragt: lange Netflix-Sessions sollten die Ausnahme sein.
Kommunikativer Austausch
Viele merken gerade jetzt, wie wichtig der direkte Austausch ist. Verabreden Sie sich bewusst mit Kollegen und nutzen Sie diese “Chats” nicht nur für berufliche Inhalte. Teilen Sie sich mit, sprechen Sie über Ihre Gedanken bezüglich der neuen Situation. Viele verbinden das Arbeiten in der “Quarantäne” oft mit einem Gefühl der Enge und fühlen eine Form der Unproduktivität. Andere fürchten wirtschaftliche Folgen und die Angst um den eigenen Arbeitsplatz. Damit sollte man nicht allein sein – tauschen Sie sich weiterhin aus. Wie so oft werden die Sorgen geringer, wenn man darüber spricht. Der Kopf wird frei und man ist unbeschwerter. Ein gutes Gespräch ist durch nichts zu ersetzen, auch wenn es derzeit nur aus der Ferne geführt wird.
Bewegung
Auch wenn das Fitnessstudio geschlossen ist, darf dies kein Grund sein, sich gar nicht zu bewegen. Täglich mindestens 30 Minuten strukturiertes Training ist das Ziel. An einem Tag ein Homeworkout (Krafttraining mit Körpergewichtsübungen/Yoga etc.), am nächsten Tag ein Ausdauertraining an der frischen Luft. Damit bleibt man in Bewegung, gleicht die Arbeit am PC aus und hält seinen Körper fit – denn Bewegung und ein gesunder Lebensstil ist die Basis für ein gesundes Immunsystem.
Gerade in der aktuellen Situation sollte dies jedem bewusst sein: Prävention und Gesundheit ist der beste Schutz und die einzige – gleichzeitig die wichtigste – Maßnahme zur Gesunderhaltung.
Über den Autor:
Prof. Dr. Daniel Kaptain ist Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie. Darüber hinaus ist er Experte für Military Fitness, Athletiktraining und CrossFit.
Qualifikationen im Zukunftsmarkt Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit
Die staatlich anerkannte private Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement DHfPG qualifiziert mittlerweile über 8.000 Studierende zum “Bachelor of Arts” in den Studiengängen Fitnesstraining, Sportökonomie, Fitnessökonomie, Ernährungsberatung sowie Gesundheitsmanagement, zum Bachelor of Science Sport/Gesundheitsinformatik, zum “Master of Arts” Prävention und Gesundheitsmanagement, zum “Master of Business Administration” MBA Sport-/Gesundheitsmanagement, zum “Master of Arts” Sportökonomie sowie zum Master of Arts Fitnessökonomie. Ein Graduiertenprogramm zur Vorbereitung auf eine Promotion zum Dr. rer. med. rundet das Angebot ab. Mehr als 4.300 Unternehmen setzen auf die Studiengänge beim Themenführer im Zukunftsmarkt Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit. Damit gehört die Deutsche Hochschule zu den größten privaten Hochschulen in Deutschland. Alle Bachelor- und Master-Studiengänge der staatlich anerkannten Hochschule sind akkreditiert und staatlich anerkannt. Das spezielle Studiensystem der DHfPG verbindet eine betriebliche Ausbildung und ein Fernstudium mit kompakten Präsenzphasen an bundesweit eingerichteten Studienzentren (München, Stuttgart, Saarbrücken, Köln, Düsseldorf, Berlin, Leipzig, Frankfurt und Hamburg) sowie in Österreich (Wien) und der Schweiz (Zürich). Die Studierenden werden durch Fernlehrer und E-Campus der Hochschule unterstützt. Insbesondere Unternehmen des Zukunftsmarkts profitieren von den dualen Bachelor-Studiengängen, weil die Studierenden ihre erworbenen Kompetenzen unmittelbar in die betriebliche Praxis mit einbringen und mit zunehmender Studiendauer mehr Verantwortung übernehmen können.
Die BSA-Akademie ist mit mehr als 200.000 Teilnehmern seit 1983 einer der führenden Bildungsanbieter im Zukunftsmarkt Prävention, Fitness und Gesundheit. Mit Hilfe der über 70 staatlich geprüften und zugelassenen Lehrgänge in den Fachbereichen Fitness/Individualtraining, Management, Ernährung, Gesundheitsförderung, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Mentale Fitness/Entspannung, Fitness/Gruppentraining, Sun, Beauty & Care und Bäderbetriebe gelingt die nebenberufliche Qualifikation für eine Tätigkeit im Zukunftsmarkt. Teilnehmer profitieren dabei vom modularen Lehrgangssystem der BSA-Akademie. Der Einstieg in einen Fachbereich erfolgt mit einer Basisqualifikation, die mit Aufbaulehrgängen über Profiabschlüsse bis hin zu Fachwirtqualifikationen, wie “Fitnessfachwirt/in” oder “Fachwirt/in für Prävention und Gesundheitsförderung”, erweitert werden kann. Diese Abschlüsse bereiten optimal auf die öffentlich-rechtlichen Fachwirtprüfungen bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) vor, die zu Berufsabschlüssen auf Meister-Niveau führen. In Zusammenarbeit mit der IHK wurden mit dem “Fitnessfachwirt IHK” (1997) sowie dem “Fachwirt für Prävention und Gesundheitsförderung IHK” (2006) bereits zwei öffentlich-rechtliche Berufsprüfungen entwickelt. 2010 kam mit der Fachkraft für betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK) ein IHK-Zertifikatslehrgang hinzu.
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