Prof. Andreas Michaelsen: Auch konventionelle Medizin erfüllt nicht immer die Kriterien der Evidenz
Homöopathie raus aus der Kassenleistung und auch raus aus den Apotheken? Diese Forderungen haben Vertreter des Gemeinsamen Bundesausschusses und der Krankenkassen kurz vor dem Deutschen Apothekertag in München losgetreten und begründen sie mit der angeblich fehlenden Evidenz homöopathischer Arzneimittel. Prof. Andreas Michalsen von der Berliner Charité stellt vor diesem Hintergrund klar, die Evidenz, also die empirisch nachgewiesene Wirksamkeit, sei vielleicht bei 20 Prozent der ärztlichen Methoden tatsächlich nachgewiesen. Michalsen nennt ein Beispiel: Würde alles, was nicht evidenz-, sondern erfahrungsbasiert ist aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen ausgeschlossen, müsse konsequenterweise die komplette Chirurgie geschlossen werden und wohl auch so manche Apotheke. Auch Vertreter der Apotheker- und Industrieverbände sehen die Homöopathie weiterhin als Bestandteil des Angebots in Apotheken. Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands Fritz Becker betont, Evidenz bestehe nicht nur aus einem wissenschaftlichen Nachweis, sondern zugleich in der persönlichen Erfahrung.
Apothekerverbände sprechen sich für die Homöopathie in Apotheken aus
Die Erfahrung des Arztes, die wissenschaftliche Erkenntnis und der Wunsch des Patienten in ihrem Zusammenspiel führten zu Evidenz, führt Becker mit Blick auf die Definition der Evidenzbasierten Medizin an. Unter diesen Aspekten sei es um die Homöopathie gut bestellt, lautet seine Einschätzung. Zahlreiche wissenschaftliche Studien mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen hätten mittlerweile die Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel belegt. Zudem hätten Umfragen zufolge 56 Prozent der Deutschen bereits homöopathische Arzneien verwendet. 66 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Wahlfreiheit zwischen konventionellen und komplementärmedizinischen Arzneien in Apotheken aus.
Hochrangige politische Vertreter setzen sich für die Homöopathie ein
In der Politik stellen sich unter anderem Dr. Ralf Brauskiepe, Patientenbeauftragter der Bundesregierung, sowie Manne Lucha, Gesundheitsminister von Baden-Württemberg, den Forderungen der Homöopathie-Gegner entgegen. Brauskiepe hatte sich erst vor kurzem für die integrative Medizin und die Homöopathie eingesetzt. Lucha hatte im Frühjahr angekündigt, die alternativen Arzneimitteln gehörten langfristig in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Auch Ärztekammerpräsident Frank Ulrich Montgomery stellte im Gespräch mit dem bayerischen Rundfunk heraus, es sei eine Tatsache, dass Homöopathie vielen Menschen helfe.
Ein Informationsportal rund um die Homöopathie. homimed richtet sich an Personen, die sich über verschiedene Behandlungsformen informieren möchten. Homöopathie findet immer häufiger den Zugang zu Bereichen der schulmedizinischen Behandlung.
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