Die Anzahl innovativer Start-ups in Hongkong steigt weiter, auch weil mutige Unternehmer konsequent ihre eigenen Karriereideen realisieren.
Nach einer Umfrage von Invest Hong Kong (InvestHK) wurde 2016 in der Metropole eine Rekordzahl von 1.926 Start-ups verzeichnet, die in verschiedenen Technologie-Bereichen und Co-Working Spaces, Inkubator- oder Accelerator Locations in Hongkong arbeiteten.
Bei der Bekanntgabe der Umfrageergebnisse betonte der Hongkonger Minister für Handel und wirtschaftliche Entwicklung, Gregory So, dass die Synergie und das deutliche Wachstum des Hongkonger Start-up-Ökosystems belege, dass die Stadt “das Gemeinwesen, die Ressourcen und die Möglichkeiten hat, um große Ideen in die Realität umzusetzen.” Laut Charles Ng, Associate Director-General von Invest Hong Kong, verfolgen immer mehr junge Hochschulabsolventen unternehmerische Ambitionen, anstatt sich einen Job bei etablierten Firmen zu suchen. Der Grund sei, dass die Metropole Unternehmergeist im Bereich Technologie und Innovation fördere.
“Die Eltern jener Absolventen, Freunde und Gleichaltrige erkennen, dass Innovation und Unternehmertum Geschäftschancen und Karrieremöglichkeiten bieten können”, so Charles Ng. “Zudem achten einige Konzerne bei der Einstellung auf unternehmerische Erfahrung. Kandidaten, die einen solchen Background haben, gelten als kreativer, flexibler und einfallsreicher.”
Die Umfrage, die in Zusammenarbeit mit 38 Co-Working Spaces, Inkubations- und Accelerator-Programm-Anbietern durchgeführt wurde, beinhaltete auch Informationen über das Profil der Nutzer beziehungsweise Teilnehmer. Die Studie ergab, dass bei diesen Organisationen 1.926 Start-ups registriert waren – ein Anstieg um 24 Prozent. 2015 lag deren Zahl noch bei 1.558.
Die Unternehmen sind in einer Reihe von Branchen tätig, darunter Information, Computer und Technologie (401 Start-ups im Jahr 2016 gegenüber 273 im Jahr 2015); E-Commerce, Supply-Chain-Management und Logistik-Technologie (249 versus 142); professionelle Dienstleistungen und Beratungsleistungen (180 vs. 137); Design (158 vs. 124) und Fintech (138 vs. 86).
Unter Fintech-Start-ups finden sich die Teilsektoren Finanzsoftware und -dienstleistungen, algorithmischer Handel und auf Algorithmus basierendes Portfoliomanagement, Bezahlung, Vermögensmanagement, Kreditwesen und Crowdfunding, Cyber-Sicherheit und Betrugsbekämpfung, Krypto-Währung und Blockade, Versicherung, Währung, Überweisung und Devisen.
Die Umfrage ergab außerdem, dass bei den 1.926 Start-ups 2.039 Gründer und Mitbegründer beteiligt waren. Rund 65 Prozent aus dieser Gruppe kamen aus Hongkong – leben entweder vor Ort oder sind aus dem Ausland zurückgekehrt. Von den etwa 600 Nicht-Hongkongern führten die Vereinigten Staaten (20,7 Prozent) die Top-Vier der Herkunftsländer an, gefolgt von Großbritannien (13 Prozent), dem chinesischen Festland (11,3 Prozent) und Frankreich (10,3 Prozent). Vertreten waren auch europäische Länder wie Deutschland, die Niederlande und Italien sowie asiatische Länder wie Singapur, Indien, Japan, Taiwan und Südkorea ergänzt durch Australien und Kanada.
Laut Charles Ng ist der Anstieg der Start-ups in Hongkong ein Ansporn. “Dies zeigt, dass innovative Gründer, die auf globale Märkte streben, Hongkong als ihren Ausgangsort für weiteres Wachstum wählen. Da Hongkong sein Start-up-Ökosystem ständig weiterentwickelt, unterschiedliche Technologietrends fördert und als Tor zum riesigen Markt auf dem chinesischen Festland fungiert, sind wir zuversichtlich, dass Gründer aus aller Welt unsere Stadt weiterhin als Standort bevorzugen.”
Währenddessen hat der in Hongkong ansässige Innovationsinkubator Nest sein Portfolio erweitert und führt mit Blick auf die regionalen Märkte ein internationales Fintech-Accelerator-Programm in Kooperation mit der Bangkok Bank Public Company Ltd (Bangkok Bank) durch. Die Bank ist eines der größten Geldinstitute in Südostasien.
Mit der Expertise von Nest soll gemeinsam mit der Bangkok Bank das thailändische Innovations-Ökosystem unterstützt werden. Lokale und internationale Fintech-Start-ups mit großem Potential erhalten so die Möglichkeit, das jeweilige Geschäftsmodell in einem festgelegten Zeitraum zu bewerten und zu entwickeln. Im Rahmen des Zwölf-Wochen-Programms, beginnend im Juni 2017, wird die Bangkok Bank – in Zusammenarbeit mit Nest – mit bis zu acht Start-ups in einem frühen unternehmerischen Stadium zusammenarbeiten. Ziel ist, das Wachstum mit der Unterstützung eines führenden Finanzinstituts zu beschleunigen.
Laut Chartsiri Sophonpanich, Präsident der Bangkok Bank, wolle sein Geldinstitut mittels des InnoHub-Programms lokalen Start-ups eine Chance geben, um regional und international zu expandieren. Globalen Start-ups soll es ermöglicht werden, mit Thailand und Ländern der ASEAN-Gemeinschaft zusammenzuarbeiten.
Die für das Programm ausgewählten Gründer, erhalten Zugang zum weltweiten Netzwerk von Tech-Spezialisten der Bangkok Bank und Nest, die strategische Beratung bei der Vorbereitung eines potentiellen Pilotprojektes oder der Integration mit der Bank anbieten. Ergänzende Inhalte von einem Team von Innovationsexperten bei Nest und von Mentoren sollen den Start-ups helfen, deren individuelle Ziele zu erreichen.
Nest CEO Lawrence Morgan betont, dass Nest bereits erfolgreich ähnliche Programme mit großen Unternehmen in Hongkong, Singapur und Nairobi durchgeführt habe.
“Thailands Start-up-Ökosystem durchläuft gerade eine spannende Phase des intensiven Wachstums und der Veränderung”, so Morgan. “Wir freuen uns, mit der Bangkok Bank zusammenzuarbeiten, um weitere Impulse zu setzen und dabei einen Nutzen für Thailand und die Region zu liefern. Den Unternehmen, die für dieses Programm ausgewählt wurden, wollen wir nicht nur Zugang zu Chancen in Thailand ermöglichen, sondern auch eine Drehscheibe für junge Unternehmen sein, die auf anderen ASEAN-Märkten an Fahrt gewinnen wollen.”
Nach Aussage von Niamh Given, Leiterin der Programms bei Nest, wird Nest auch weiterhin an Hongkong festhalten, da es sich rasant zu einem Ort für Innovation und Unternehmenswachstum entwickelt habe. “Durch den Eintritt in neue Märkte wie Kenia, Singapur, Thailand und Südkorea bauen wir ein Netzwerk auf, von dem sowohl Start-ups als auch Corporates profitieren können. In den kommenden Wochen werden wir in Hongkong ein weiteres innovatives Programm bekannt geben.”
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