Warme Luft steht für rund neun Monate zur Verfügung und der Ökobrennstoff Holz ist regional in ausreichender Menge vorhanden. Eine zukunftsorientierte und kostengünstige Wärmeversorgung kann daher durch die Kombination aus Luftwärmepumpe mit einem modernen Festbrennstoffgerät als sogenannte Hybridheiztechnik gemäß dem aktuellen Gebäudeenergiegesetz (GEG) sichergestellt werden. Darauf macht der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. aufmerksam, der die Hersteller häuslicher Feuerstätten und Energiesysteme vertritt.
Luftwärmepumpen entziehen der Außenluft die vorhandene Wärme und wandeln sie in Heizenergie um. Dabei hängt die Effizienz nicht nur von der Dämmung des Gebäudes, sondern auch von der Umgebungs- und der gewünschten Heiztemperatur ab. Bei starkem Frost, wenn der Bedarf am größten ist, schaltet sich ein elektrischer Heizstab ein, der Wasser und Heizung erwärmt und zu höheren Stromkosten führt. Auch bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt sind Wärmepumpen mitunter träge und erwärmen die Wohnräume nur langsam.
Um auch in der kalten Jahreszeit ein Wohngebäude kostengünstig zu beheizen, bietet sich die Kombination mit einer modernen Holzfeuerung an. Insbesondere eine wasserführende Feuerstätte kann in diesem Fall für sinkende Kosten sorgen. Sobald das Kaminfeuer den Aufstellraum erwärmt hat, wird ein Großteil der erzeugten Energie über einen Wärmetauscher dem Heizungskreislauf zugeführt. Auf diese Weise werden die Heizkörper im Haus erwärmt sowie Heißwasser in Bad und Küche bereitgestellt.
Der Einsatz von hybrider Wärme ist sinnvoll, da bei dieser Kombination die Feuerstätte einen Teil der Gebäudeheizung übernimmt und dafür sorgt, dass die Jahreseffizienz der Wärmepumpe gesteigert und der Einsatz eines Elektroheizstabes nicht erforderlich wird. Dies schont nicht nur das Gerät, sondern vermeidet auch hohe Stromkosten.
Holz und Strom: Kosten im Vergleich
Im Mai 2024 lag der Preis für eine Kilowattstunde Strom im Rahmen von Altverträgen bundesweit bei rund 45 Cent. Setzt man diesen Wert in Relation zum Brennholzpreis, wird der Spareffekt sehr deutlich. Die Rechnung: Ein Raummeter kaminfertiges Buchenholz hat eine Energie von 1.900 kWh, wobei bei der Verbrennung und einem Wirkungsgrad einer modernen Feuerstätte rund 85 Prozent – also 1.600 kWh tatsächlich in Wärme umgesetzt werden.
Legt man bei der Vergleichsrechnung den aktuellen Strompreis zugrunde, so dürfte ein Raummeter trockenes Buchenholz 720 Euro kosten. Der tatsächliche Durchschnittspreis für ofenfertiges Brennholz beträgt bundesweit laut Erhebung des “TFZ – Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe” bei rund 150 Euro pro Raummeter. Mit jedem Raummeter, der zur Unterstützung der Wärmepumpe in den kalten Monaten eingesetzt wird, werden also rund 570 Euro an Energiekosten eingespart. Ein durchschnittlicher Haushalt kommt somit schnell auf eine jährliche Kostenersparnis von 1.500 Euro.
Pellet- oder Kaminofen?
Bei der nachträglichen Ergänzung der Wärmepumpe hängt die Wahl zwischen einem Pelletofen oder einem Kaminofen neben dem Komfort in der Regel von den Preisen für den Brennstoff ab. Je preiswerter das jeweilige Brennmaterial beschafft werden kann, desto eher geht die Entscheidung in Richtung eines Kaminofens oder Heizkamins beziehungsweise eines Pelletofens. Aktuell sind die Kosten für Pellets wieder auf einem Tiefstand und kosten lediglich 300 Euro/Tonne und sind somit sogar preiswerter als Brennholz aus dem Baumarkt. Frisches Holz kann kostengünstig vom Landwirt oder beim regionalen Forstbetrieb bezogen werden. Ofenfertiges Brennholz bietet der Brennholzhändler.
Ist die Wärmepumpe erst in Planung, kann die Montage eines wasserführenden Pelletofens finanziell besonders interessant sein, da diese in Kombination mit einer neuen Wärmepumpe zusätzlich mit einem Umweltbonus, dem sogenannten Emissionsminderungszuschlag, von 2.500 Euro gefördert werden. Grundvoraussetzung: Der wasserführende Pelletofen ist mit einem Staubabscheider ausgestattet.
Weitere Informationen zu Anschaffung, Einbau und Betrieb moderner Feuerstätten unter www.ratgeber-ofen.de sowie www.ratgeber-hybridheiztechnik.de
Der HKI Industrieverband Haus-, Heiz und Küchentechnik e.V. vertritt die Interessen der Hersteller von Großküchengeräten sowie häuslicher Heiz- und Kochgeräte. Beide Herstellergruppen sind in separaten Fachverbänden organisiert, die sich in gerätespezifische Fachabteilungen untergliedern. Zurzeit vertrauen rund 150 Mitglieder den Leistungen des Verbandes.
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