Im Fokus: Expertenvorträge von medi für den Fachhandel

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medi auf der EXPOLIFE INTERNATIONAL 2019

Im Fokus: Expertenvorträge von medi für den Fachhandel
Wie immer ein Blickfang auf der EXPOLIFE INTERNATIONAL in Kassel: der medi Stand.

Auf der diesjährigen EXPOLIFE INTERNATIONAL in Kassel stand der intensive Austausch mit den Fachbesuchern bei medi im Mittelpunkt. Der Hilfsmittelhersteller präsentierte dort auf über 200 Quadratmetern seine innovativen Produkte aus den Bereichen Phlebologie, Lymphologie, Orthopädie, Footcare und Woundcare. Im Fokus standen zwei Vorträge für den medizinischen Fachhandel.

Laut Veranstalter kamen in diesem Jahr 8.900 Besucher vom 28. bis 30. März zur Messe nach Kassel, 261 Aussteller waren vor Ort. Die EXPOLIFE INTERNATIONAL richtet sich an Beschäftigte aus dem Sanitäts-, Reha-, Orthopädietechnik- und Orthopädieschuhtechnik-Fachhandel.

Vortrag über Umfrage zur Schutzfunktion von Knieorthesen
Dr. Annette Erhardt, Leitung Medical Affairs bei medi, überzeugte die Fachbesucher am 29. März mit ihrem Vortrag zum Thema „Schutzfunktion einer Knieorthese in kritischen Alltagssituationen – Ihre Kunden danken es Ihnen!“. In diesem stellte sie die Ergebnisse einer Patientenumfrage zum Nutzen einer Orthese im Versorgungsalltag vor.(1,2)

Zunächst führte sie kurz die unterschiedlichen Krankheitsbilder ein, die das Kniegelenk betreffen können. Darüber hinaus erinnerte sie daran, dass Knieorthesen vor, nach oder auch unabhängig von einer Operation eingesetzt werden können. Somit bestünde ein hohes Potential bei diesen Produkten aufgrund der Vielfalt der verletzten Strukturen und des variablen zeitlichen Einsatzes. Dr. Erhardt beantwortete die Frage: Was wird aktuell in klinischen Studien zu Knieorthesen untersucht? Der Fokus läge vor allem auf objektiven, funktionellen Parametern wie Bewegungsumfang oder Muskelaktivität. Hingegen wies sie darauf hin, dass der subjektive, patienten-relevante Nutzen der Knieorthesen – wie deren Schutzfunktion oder die psychologische Komponente – in Studien weniger berücksichtigt werde.

Daher initiierte medi eine Umfrage, die im Rahmen des „medi Sorglospaketes“ erfolgte. Dieses beinhaltet die Rückholung der medi Knieorthese nach erfolgreicher Behandlung des Patienten. Der Erhebungsbogen wurde den Hartrahmenorthesen M.4s comfort und M.4 X-lock von März bis September 2018 beigelegt. Er enthielt Fragen zum Krankheitsbild, zur Therapie, zur Häufigkeit kritischer Ereignisse während der Rehabilitation und zum Nutzen sowie zum Tragekomfort der Orthese.

Repräsentative Ergebnisse bei fast 3.000 Umfrageteilnehmern
2.956 Patienten nahmen an der Umfrage teil. Von ihnen bewerteten 94 Prozent die Qualität der Knieorthese mit „sehr gut“ oder „gut“. 77 Prozent der Befragten gaben beim Tragekomfort „sehr gut“ oder „gut“ an. Die Handhabung der Orthese wie das An- und Ablegen des Hilfsmittels fanden 84 Prozent der Patienten „sehr gut“ oder „gut“. „Dies spiegelt die hohe Zufriedenheit der Anwender mit den Produkten wieder. 94 Prozent der Befragten würden ihre Orthese daher auch weiterempfehlen – ein beeindruckender Wert“, so Dr. Erhardt.

Die Referentin wies darauf hin, dass die Umfrage den Versorgungsalltag des Arztes und des Fachhandels sehr gut widerspiegele, da die Patienten das breite Spektrum der Krankheitsbilder abdeckten (unter anderem Kreuzband-, Seitenband-, Meniskus-, Knorpel- und Sehnenverletzungen). Außerdem konnte die Ursache der Verletzung sowohl auf sportliche Aktivitäten, zum Beispiel Skifahren, Snowboarden oder Fußball, als auch auf Alltagsunfälle wie Haushalts-, Arbeits- und Verkehrsunfälle zurückgeführt werden. Folglich bilde diese repräsentative Umfrage die Versorgungsrealität sehr gut ab.

Orthese als „Sicherheitsgurt“ bestätigt
76 Prozent der Patienten wurden operativ behandelt. „Vor allem nach einer Operation ist die Schutzfunktion einer Orthese ausschlaggebend. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der Knieorthese eine Schutzfunktion zukommt und sie als ,Sicherheitsgurt“ wahrgenommen wird“, betonte Dr. Erhardt. 94 Prozent der Patienten stimmten der Aussage zu oder voll zu, dass die Orthese sie in der Therapie unterstützt und ihnen Sicherheit gegeben hat. 87 Prozent gewannen durch die Orthese die Sicherheit, ihr Knie richtig zu strecken oder anzuwinkeln. Darüber hinaus gaben 92 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass die Orthese sie vor kritischen beziehungsweise gefährlichen Knie-Bewegungen geschützt hat.

„Interessant war für uns die Erkenntnis, dass bei fast zwei Drittel der Anwender, nämlich 63 Prozent, tatsächlich auch ein kritisches Ereignis in der frühen Rehabilitationsphase eintrat. Ein einfacher Vergleich ist der Sicherheitsgurt im Auto! Solange nichts passiert, braucht man ihn nicht. Wenn allerdings etwas passiert, kann der Sicherheitsgurt Leben retten. Die kritischen Alltagssituationen, die die Patienten erlebt haben, können das OP-Ergebnis gefährden. Umso wichtiger ist die Schutzfunktion von Knieorthesen“, hob Dr. Erhardt hervor. Kritische Ereignisse waren vor allem „zu starkes Anwinkeln oder Strecken des Knies“ (49 Prozent), „Knie verdrehen“ (49 Prozent) und „Stolpern oder Stürzen“ (35 Prozent). Die Befragten bestätigten, dass die Orthese sie in dieser Situation schützte.

Am Ende ihres Vortrages zog Dr. Erhardt ein sehr positives Fazit: „Diese Umfrage, an der fast 3.000 Patienten teilnahmen, ist nach unserem Kenntnisstand die erste dieser Art in Deutschland. Mit ihr konnten wir den subjektiven, patienten-relevanten Nutzen einer Knieorthese in kritischen Alltagssituationen nachweisen.“

Patientenrechte bei Leistungsablehnungen
Bereits am 28. März referierte Jürgen Schwabe, Krankenkassenmanager bei medi, zum Thema „Patientenrechte bei Leistungsablehnungen durch die Krankenkasse“. Darin ging er zunächst auf die gesetzlichen Krankenkassen und deren Finanzsystem ein. Er verwies darauf, dass die Leistungen der Krankenkassen nahezu identisch seien. „Der Wettbewerb zwischen ihnen bezieht sich in erster Linie auf die gesunden Versicherten“, hob Schwabe hervor.

Anschließend bezog er sich auf die Verordnungshoheit der Ärzte und wies darauf hin, dass die Kosten für Hilfsmittel, die im Hilfsmittelverzeichnis stehen, vollständig von den Krankenkassen übernommen werden müssten. Dennoch bestehe die Möglichkeit einer Wirtschaftlichkeitsprüfung: Die Krankenkassen können Leistungen zurückfordern, die auf einer unwirtschaftlichen Verordnungsweise beruhen. Jedoch gäbe es für die Wirtschaftlichkeitsprüfung von Hilfsmitteln die Möglichkeit der Einzelfallprüfung, bei der die Krankenkasse begründete Zweifel an der Wirtschaftlichkeit der Verordnung nachweisen müsse.

Schwabe nannte diverse Gründe für Leistungsablehnungen durch die Krankenkassen. Dazu zählen: die fehlerhafte Beantragung durch den Leistungserbringer, eine Überversorgung des Patienten mit dem Hilfsmittel, Verordnung eines Produktes, das kein anerkanntes Hilfsmittel ist, oder auch die Willkür der Krankenkasse. Hierzu präsentierte der Referent eine Übersicht mit Ablehnungsquoten der einzelnen Produktgruppen im Bereich der Hilfsmittel. Diese zeigte den Anwesenden, dass Produkte zur Inhalationstherapie und Krankenfahrzeuge am häufigsten abgelehnt werden. Danach folgen Orthesen, Inkontinenzhilfen und Hilfsmittel zur Kompressionstherapie.

Schwabe gab daher Tipps, was bei einer Ablehnung getan werden könne. „Ein Widerspruch kann nur durch den Versicherten erfolgen“, stellte der Experte klar. Die Krankenkasse dürfe in diesem Fall eine schriftliche Arztanfrage durchführen, die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung freigegeben wurde, den Medizinischen Dienst der Krankenkassen einschalten und eine ungerechtfertigte Leistung unter Einhaltung des Rechtsweges ablehnen. Nicht gestattet seien hingegen die Verwendung eigener Arztanfragen ohne einem von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung freigegebenem Formular, eine Anforderung der medizinischen Unterlagen oder eine Ablehnung ohne Rechtsgrund. Auch lange Bearbeitungszeiten seien nicht gestattet – die Krankenkassen haben im Rahmen des Patientenrechtegesetzes die Fristen für die Bearbeitung von Leistungsanträgen zu beachten.

Das Fazit des Krankenkassenmanagers: „Es bestehen gesetzliche Vorgaben im Leistungsrecht für die Krankenkasse. Leistungserbringer, die daher auf ein professionelles Ablehnungsmanagement setzen, können ihre Ablehnungsquote senken und mehr Ertrag erwirtschaften.“

Kontakt für Verbraucher: medi Verbraucherservice, Telefon 0921 912-750, E-Mail verbraucherservice@medi.de, www.medi.de (mit Händlerfinder).

Weitere medi News: www.medi.de/newsroom

Quellen:
1) Erhardt A. Subjektive Schutzfunktion einer Knieorthese in kritischen Alltagssituationen. Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage mit 3.000 Patienten. Orthopädie Technik 2019; Ausgabe 2/2019:32-37.
2) Umfrage bestätigt Schutzfunktion einer Knieorthese in kritischen Alltagssituationen. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin; Ausgabe 12/2018:D9.

medi – ich fühl mich besser. Das Unternehmen medi ist mit Produkten und Versorgungskonzepten einer der führenden Hersteller medizinischer Hilfsmittel. Weltweit leisten rund 2.600 Mitarbeiter einen maßgeblichen Beitrag, dass Menschen sich besser fühlen. Die Leistungspalette umfasst medizinische Kompressionsstrümpfe, adaptive Kompressionsversorgungen, Bandagen, Orthesen, Thromboseprophylaxestrümpfe, Kompressionsbekleidung und Schuh-Einlagen. Darüber hinaus fließen mehr als 65 Jahre Erfahrung im Bereich der Kompressionstechnologie in die Entwicklung von Sport- und Fashion-Produkten der Marken CEP und ITEM m6. Das Unternehmen liefert mit einem weltweiten Netzwerk aus Distributeuren und eigenen Niederlassungen in über 90 Länder der Welt.

Kontakt
medi GmbH & Co. KG
Nadine Kiewitt
Medicusstraße 1
95448 Bayreuth
0921 912-1737
n.kiewitt@medi.de
http://www.medi.de

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