(Mynewsdesk) Seit 1996 betreuen Ordensfrauen aus Indien Menschen, die im Pflegeheim der Caritas in Hausen leben. „Die Schwestern haben einen geschärften Blick für das, was jemand gerade braucht“, präzisierte Gemeindepfarrer Daniel. Er arbeitet mit den Schwestern auch in der Gemeinde des Stadtteils zusammen. Man könne mit ihnen viel Freude erleben, auch weil sieHumor hätten. Der mitmenschliche Einsatz der Schwestern von Nazareth wurde am 8. April 2016 mit einem festlichen Gottesdienst gewürdigt, der von Stadtdekan Dr. Johannes zu Eltz zelebriert wurde. Rund 90 Personen nahmen daran teil:Ordensfrauen, Bewohner, Angehörige, Mitarbeiter und Gemeindemitglieder.
Die Feier mit anschließendem Imbiss fand im Innenraum des Hauses statt, der – zentral gelegen – auch als Speiseraum dient und den Blick bis ins letzte Stockwerk des lichten Gebäudes freigibt.Auch dort hatten sich im Hause lebende Menschen eingefunden, um dieses freudige Ereignis mitzuerleben. Viele von ihnen waren versunken in das Geschehen, andere lauschten konzentriert und einige sangen leise mit. Mitten unter ihnen saßen auch Mitarbeiterinnen, die parat waren, wenn es erforderlich war.Die Ordensfrauen, die am Ehrentag vertreten wurden, sangen während der Messe im Chor und sprachen Fürbitten. Fünf Nazarethschwestern sind im Caritas-Haus in Hausen tätig und weitere im Caritas-Zentrum in Frankfurt/Niederrad. Alle waren an diesem Tag zugegen.
In Indien ist der Arbeitstag länger, dafür gelassener
Nach dem Gottesdienst ergriff Caritasdirektorin Gaby Hakmans das Wort und wandte sich an die Festgemeinde mit einem Rückblick darauf, warum die Schwestern ins Haus berufen wurden.1996 war auch das Jahr, in dem die Pflegeversicherung mit strengen Zeitbudgets für körperbezogene Pflegeleistungen in Heimen eingeführt wurde. Das enge Korsett des Gesetzes, das Pflegeverrichtungen nach Minuten vergütet, hindere Pflegende meist daran, das zu tun, was eigentlich für die Menschen wichtig sei. In Limburg, so die Vortragende,habe man sich damals gefragt, welcher Orden für den Einsatz in Frankfurt geeignet sei, um zu unterstützen und man habe sich für die indischen Ordensfrauen entschieden. Der Anfang sei für die Schwestern nicht leicht gewesen, da sie Deutsch zu lernen und sich das hiesige Pflegesystem anzueignen hatten. Anders als hierzulande sei der indische Arbeitstag länger, weil man sich mehr Zeit lasse, um achtsam, freundlich und zugewandt seine Arbeit zu verrichten, sagte die Rednerin. Die Schwestern, die aus einem armen Land kommen, seien hier her gekommen, um uns mit ihrem Reichtum an Gelassenheit und Freude zu beschenken. Für ihren Einsatz in der Haltung von Bescheidenheit und Mildtätigkeit im Caritaszentrum Santa Teresa danke Hakmans herzlich den Ordensfrauen und übergab ihnen ein Präsent.
Ein Geschenk, das nicht weiterverschenkt werden kann
Gesche Oppermann, langjährige Leiterin des Hauses, arbeitet sehr gerne mit den Schwestern zusammen. Sie hatte Mühe, ein Geschenk seitens des Hauses für die Jubilarinnen zu finden, weil diese Geschenke stets weiterreichten. Doch sie hatte einen klugen Einfall. Zum Fest bestellte sie einen Fotografen, der für jede Schwester Fotos vom festlichen Ereignis aufnahm, um daraus einen individuellen Erinnerungsbildband zu erstellen.
Dank im Namen des Ordens der Schwestern von Nazareth
Nach der Begrüßung hielt Schwester Prasad eine Rede und hob die langjährige Arbeit mit Bernd Kaus hervor. Er ist Abteilungsleiter für Alten- und Krankenhilfe der Caritas Frankfurt und habe den Einsatz des Ordens in Hausen von Beginn an bis heute begleitet.
Dieser Einsatz, erinnerte Prasad, war im Bistum Limburg 1996 entschieden worden. Dafür habe sich u. a. auch der damalige Caritasdirektor Dr. Hejo Manderscheidt stark gemacht, sodass die Schwestern in der Mainmetropole ihr Amt antreten konnten. Im Jahr 1998 habe Hartmut Fritz das Amt des Caritasdirektors in Frankfurt übernommen und gemeinsam mit Bernd Kraus dafür gesorgt, dass die Schwestern bis heute in guter Obhut leben. Beide hätten stets Lösungen gefunden, wenn Probleme auf die Ordensgemeinschaft zugekommen waren, was die Arbeit der Schwestern sichert. Die Rednerin sprach sich für die Fortführung dieser Kooperation auch mit Caritasdirektorin Gaby Hakmans aus.Abschließend dankte Schwester Prasad allen unterstützenden Menschen, die diese Arbeit ermöglichen. Einen besonderen Dank sprach sie Leiterin Gesche Oppermann und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses aus, wo man sich gegenseitig hilft und stützt.
Text Beate Glinski-Krause
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