Industrie 4.0: Eine Chance für die Arbeitswelt von behinderten Menschen?

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Industrie 4.0: Eine Chance für die Arbeitswelt von behinderten Menschen?

(Mynewsdesk) Größter bundesweiter Kongress zum Thema Arbeit und Behinderung

Welche Chancen und Risiken bieten die neuen technischen Möglichkeiten von Industrie 4.0 für die Arbeitswelt von behinderten Menschen? Werden sie benach­teiligt werden oder eröffnen sich gerade durch die Digitalisierung, 3-D-Animationen und sprechende Benutzeroberflächen im Computer neue Perspektiven? Dies ist ein Impulsthema des größten bundesweiten Zukunftsforums zum Thema Arbeit und Behinderung mit über 90 Veranstaltungen, Workshops und Diskussionsrunden. Der Fachkongress „Werkstätten:Tag 2016“ findet vom 20. bis 23. September in Chemnitz statt.

Veranstalterin der alle vier Jahre stattfindenden Konferenz ist die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM). Schirmherrin 2016 ist die Bundesministerin für Arbeit und Soziales Andrea Nahles.

Forum für behinderte und nicht behinderte Menschen

Erwartet werden zirka 2.000 Teilnehmer, behinderte und nicht behinderte Menschen: Werkstattbeschäftigte, Fachkräfte und Geschäftsführer der Werkstätten. Sie alle kommen ins Gespräch mit namhaften Repräsentanten aus den Bereichen Soziales, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Das Programm ist in Zusammenarbeit mit den Werkstattbeschäftigten und ihrer Interessenvertretung – den Werkstatträten Deutschland – entstanden. 300.000 Menschen mit geistigen, körperlichen und psychischen Behinderungen sind in rund

700 Werkstätten an 2.700 Standorten bundesweit tätig. Sie werden von rund 70.000 Fachkräften angeleitet. Träger der Werkstätten sind kirchliche Verbände und Wohlfahrtsverbände.

Mehr ausgelagerte Arbeitsplätze als ZielMartin Berg, Vorstandsvorsitzender der BAG WfbM, sieht die Flexibilisierung der Arbeits­prozesse als wichtige Entwicklung für die Zukunft: „Unsere Kernaufgabe ist es, Angebote zur Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit körperlichen, geistigen und psychischen Behinderungen zu gestalten, für die es sonst kaum Angebote gibt. Dies kann auch unab­hängig vom Ort der Werkstatt geschehen. Wir engagieren uns dafür, dass zunehmend Arbeitsplätze direkt in die Industrieunternehmen ausgelagert werden können.“

Arbeitswelt 2030: Wie Roboter behinderten Menschen helfen

Zukunftsforscher diskutieren mit den Werkstätten und kooperierenden Wirtschaftsunter­nehmen, wie die Arbeitswelt 2030 aussehen könnte. Wissenschaftler stellen ihre Projekte und Visionen vor, wie Assistenzroboter behinderte Menschen bei ihrer Arbeit unterstüt­zen, um mehr Teilhabe zu ermöglichen.

Die Werkstatträte werden ihre Wünsche für die Zukunft als Ergebnis aus einem Work­shop präsentieren. „Wir setzen uns für gute Möglichkeiten zur Ausbildung und Weiterbil­dung, mehr Mitbestimmung sowie faire Arbeitsbedingungen ein“, betont der 1. Vorsitzende der Werkstatträte Deutschland, Johannes Herbetz.

Behinderte Menschen qualifizieren: Vorbild Sachsen

Eine Säule des Fachkongresses ist das Thema Bildung und Qualifizierung. „Bildung ist die Grundvoraussetzung, um Menschen mit Behinderungen eine berufliche Perspektive zu eröffnen“, betont Martin Berg. Hier geht das Gastgeberland des „Werkstätten:Tag 2016“, der Freistaat Sachsen, mit gutem Beispiel für ganz Deutschland voran. 19 Werk­stätten des Diakonischen Werks Sachsen haben hier mit der Industrie- und Handels­kammer (IHK) Sachsen, drei Förderschulen, der Handwerkskammer sowie der Bunde­sagentur für Arbeit standardisierte Bildungsrahmenpläne erarbeitet. Dazu wurden 69 Praxisbausteine definiert, die es behinderten Menschen möglich machen, eine nachvoll­ziehbare und anerkannte berufliche Qualifizierung zu erwerben – unter anderem für Hotel, Gaststätten und Hauswirtschaft, Reinigungs- und Entsorgungsberufe, Lager­logistik, Textilverarbeitung und Büroberufe. „Uns ist damit ein großer Schritt in der Weiter-entwicklung der Angebote beruflicher Bildung in Richtung allgemein gültiges Aus­bildungssystem gelungen“, so Matthias Dieter, Referent der Behindertenhilfe der Diakonie Sachsen.

Das komplette Programm des Werkstätten:Tag 2016 ist im Internet veröffentlicht unter: www.werkstaettentag.de

Diese Pressemitteilung wurde via Mynewsdesk versendet. Weitere Informationen finden Sie im Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e. V. .

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Die BAG WfbM ist der bundesweite Zusammenschluss der Träger von Werkstätten für behinderte Menschen mit deren angegliederten Förderstätten und Integrationsunternehmen. Die Mitgliedseinrichtungen gestalten Arbeit und bieten Qualifizierung für über 300.000 Menschen mit schweren Behinderungen. 93 Prozent aller Werkstattträger sind freiwillig in der BAG WfbM organisiert.

Firmenkontakt
Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e. V.
Jörg Heyer
Sonnemannstraße 5
60314 Frankfurt
069-94339412
j.heyer@bagwfbm.de
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