Industrielle Wärmeversorgung mit Kostentransparenz

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Falsche Kennzahlen beim Energie-Controlling vermeiden

Industrielle Wärmeversorgung mit Kostentransparenz
Foto: Fotolia / Andrei Merkulov (No. 5753)

sup.- Die Erzeugung von Wärme für technische Prozesse verursacht den mit Abstand größten Energiebedarf in der deutschen Industrie. An dieser Kostenschraube kann jedoch gedreht werden: Allein durch energetische Modernisierungen und Optimierungen der Wärmeprozesse ergibt sich für jedes Unternehmen ein durchschnittliches Einspar-Potenzial von 15 Prozent. Darauf weist die Deutsche Energie-Agentur (dena) hin, die zur Nutzung dieses Potenzials zunächst ein systematisches Energie-Controlling empfiehlt (www.dena.de). Ziel ist es, möglichst detaillierte Kenntnisse über den Energieverbrauch des Unternehmens zu gewinnen, indem unter anderem Zählerstände und Abrechnungen erfasst sowie die produktionsspezifischen Kennzahlen ermittelt werden. Dazu zählen z. B. der Verbrauch je Produktionsmenge oder der Anteil eines bestimmten Prozesses am Gesamtenergieverbrauch. „Nur so können die größten Energieverbraucher identifiziert, die Wirtschaftlichkeit von Energieeffizienzmaßnahmen beurteilt und geeignete Maßnahmen umgesetzt werden“, weiß die dena aus zahlreichen Praxiserfahrungen.

Dieser Anspruch setzt natürlich voraus, dass die dokumentierten Kennzahlen die energetische Situation des Betriebs realistisch abbilden. Das ist nicht immer gewährleistet: Wenn z. B. Wärmeenergien wie Heizöl oder Flüssiggas von externen Versorgungsunternehmen in die Tanks am Betriebsstandort gefüllt werden, befinden sich die Zähler zur Erfassung der Liefermenge am Tankwagen des Anbieters. Sollte dort jedoch fehlerhafte oder unzulänglich geeichte Messtechnik zum Einsatz kommen, könnten die Ergebnisse die Datenbasis für das Energie-Controlling unbemerkt verfälschen. Sobald die Abrechnung zwar zum Zählerstand passt, nicht aber zum tatsächlichen Tankinhalt, summieren sich mehrere solcher Lieferungen im Rahmen des Controllings zu einer irreführenden Verbrauchsanalyse. Deshalb sollte bereits beim Einkauf der Wärmeenergie auf höchstmögliche Transparenz der Preisbildung und auf fachmännisch kontrollierte Messgeräte geachtet werden. Als seriöses Kriterium für Zuverlässigkeit gilt das RAL-Gütezeichen Energiehandel – ein Qualitätsnachweis für Lieferanten, die sich zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit von Zählertechnik und der weiteren Liefermodalitäten bereiterklärt haben. Bei den unangemeldeten Kontrollen werden auch der Fuhrpark, die Lagerlogistik und nicht zuletzt die Produktgüte sowie die Einhaltung aller Qualitätsnormen bei den angebotenen Brennstoffen begutachtet (www.guetezeichen-energiehandel.de). Die Kostenkontrolle der Energiebeschaffung würde nämlich auch dann mit falschen Kennzahlen arbeiten, wenn z. B. die im Lieferschein vermerkte Heizölsorte, der Bioanteil oder spezielle Additive zur Stabilitätsverbesserung nicht mit dem Tankinhalt übereinstimmen.

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Redaktion Ilona Kruchen

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