Informatik-Bildung stärken – MINT-Fächer ausbauen!

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Um den digitalen Wandel in Deutschland erfolgreich und nachhaltig voranzutreiben, braucht es informatische Bildung, wie MINT-Bildung insgesamt, welches auch für die IfKom ein zentrales Anliegen ist.

Schulen und Hochschulen sollten Informatik noch umfangreicher als bisher in ihre Bildungscurricula aufnehmen. Steigenden Studierendenzahlen in der Informatik stehen nur geringe Zuwächse bei den Lehrenden gegenüber.

Die Informations- und Kommunikationstechnik ist aus Sicht des Berufsverbandes IfKom – Ingenieure für Kommunikation e. V. von zunehmender Bedeutung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung. Sie kann – richtig eingesetzt – Bildungsunterschiede abbauen, Ressourcen schonen und Nachhaltigkeit stärken. Daher begrüßen die IfKom das in dieser Woche vom Wissenschaftsrat, dem ranghöchsten Beratungsgremium für die deutsche Wissenschaftspolitik, präsentierte Dokument mit Analysen und Empfehlungen zu „Perspektiven der Informatik in Deutschland“. Dem Wissenschaftsrat ist bewusst, dass die Umsetzung seiner Empfehlungen gerade vor dem Hintergrund der Personalknappheit eine große Herausforderung darstellt, sieht die Informatik jedoch auf einem guten Weg, ihrer Bedeutung als Schlüsseldisziplin innerhalb wie außerhalb des akademischen Raums zukünftig noch besser gerecht werden zu können.

Unabhängig davon, ob Studiengänge einen Abschluss als Informatiker ermöglichen oder in einem Ingenieurstudiengang informations- und kommunikationstechnische Kompetenzen erworben werden, sollte nach Auffassung der IfKom die Informatik-Bildung in unterschiedlichen Ausprägungen sowohl im Schul- als auch im Hochschulbereich stärker berücksichtigt werden. Bemerkenswert ist die positive Entwicklung der Studierenden: Innerhalb von 10 Jahren stieg deren Zahl im Fach Informatik bis zum Wintersemester 2018/19 um fast 75 Prozent und damit überproportional im Vergleich zur Gesamtzahl der Studierenden. Die Zahl der Informatikprofessorinnen und -professoren stieg im gleichen Zeitraum allerdings nur um 21 Prozent und damit in ähnlicher Größenordnung wie auch in anderen Fächern.

Informatische Bildung ist, wie MINT-Bildung insgesamt, auch für die IfKom ein zentrales Anliegen, um den digitalen Wandel in der Gesellschaft erfolgreich und nachhaltig zu gestalten. Daher unterstützen die IfKom die Forderung, die schnelle und flächendeckende Einführung informatischer Bildung in den Schulen noch stärker zu priorisieren, als dies bisher vorgesehen ist. Zudem ist es erforderlich, die Hochschulen zur Ausbildung für den schulischen Bereich noch besser zu befähigen und die Didaktik der Informatik an allen lehrkräftebildenden Hochschulen systematisch weiter aufzubauen.

Aus Sicht der IfKom sind auch Überlegungen zu vertiefen, die Studienabbrecher-Quote in den MINT-Fächern zu verringern. Förderungen und Finanzierungen von Hochschulen allein auf die Zahlen der Erstsemester auszurichten, scheinen daher nicht mehr zeitgemäß. Da die Vorkenntnisse bei den Studierenden vielfach als ungenügend wahrgenommen werden, sollte bereits in der Schulbildung stärker auf MINT-Fächer eingegangen werden. Zudem könnten die Hochschulen Orientierungssemester und stärkere Beratung anbieten. Die für Schulen und Hochschulen zuständigen Bundesländer sind aufgerufen, den Bildungseinrichtungen die notwendigen personellen und technischen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, denn Investition in Bildung ist zugleich Investition in die Zukunft.

Nach aktuellen Studien gibt es in Deutschland im Hinblick auf informatische Bildung gravierende Mängel. Eine repräsentative Umfrage der Bertelsmann Stiftung zeigt: Nur 10 Prozent der Deutschen wissen recht genau, wie Algorithmen funktionieren. Viele Menschen wissen dagegen sehr wenig über Algorithmen und deren Einsatz. Die meisten Befragten haben noch keine klare Meinung zu Chancen und Risiken. In Deutschland herrscht daher ein erhebliches Unbehagen in allen Gesellschaftsschichten, wenn es um Algorithmen geht, die über Menschen urteilen und Entscheidungen über sie treffen.

Wissen und Kompetenzen sollten aus Sicht der IfKom zum einen in der Breite aufgebaut werden, um Unkenntnis und Unsicherheit abzubauen. Gleichfalls muss exzellente Bildung in Ausbildungsberufen und im Studium Kompetenzen und Tiefenwissen vermitteln. Dazu sind die Bildungseinrichtungen mit dem erforderlichen Personal, dem Know-how und den Finanzmitteln auszustatten. Das unterschiedliche Vorgehen der Länder in der Schulbildung sollte überdacht werden. Während in einigen Bundesländern ein Pflichtfach Informatik beschlossen wurde, existieren je nach Land und zum Teil sogar je nach Schule sehr unterschiedliche Möglichkeiten, informatische Bildung zu erhalten. Ein verlässlicher Überblick über die aktuelle Situation in Deutschland ist nicht vorhanden.

Informatik ist – wie MINT-Bildung insgesamt – einer der wichtigen Faktoren für die Rolle des Innovationsstandorts Deutschland in einem internationalen Wettbewerbsumfeld. Angesichts der hohen Dynamik und der kurzen Innovationszyklen fordern die IfKom, die Empfehlungen des Wissenschaftsrates ernst zu nehmen und an der Umsetzung zu arbeiten. Forschung und Innovation benötigen zudem exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in Deutschland gehalten werden müssen und solche, die für Deutschland gewonnen werden müssen, weil es für sie attraktiv ist, hier zu arbeiten.

Um in diesem Kontext eine internationale Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen zu können, ist von allen Beteiligten ein hohes Maß an Umsetzungswillen und eine Bündelung von Kräften gefordert.

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

IfKom – Ingenieure für Kommunikation e.V.
Herr Heinz Leymann
Castroper Str. 157
44357 Dortmund
Deutschland

fon ..: 0231 93699329
web ..: http://www.ifkom.de
email : info@ifkom.de

Die Ingenieure für Kommunikation e. V. (IfKom) sind der Berufsverband von technischen Fach- und Führungskräften in der Kommunikationswirtschaft. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder – Ingenieure und Ingenieurstudenten sowie fördernde Mitglieder – gegenüber Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Der Verband ist offen für Studenten und Absolventen von Studiengängen an Hochschulen aus den Bereichen Telekommunikation und Informationstechnik sowie für fördernde Mitglieder. Der Netzwerkgedanke ist ein tragendes Element der Verbandsarbeit. Gerade ITK-Ingenieure tragen eine hohe Verantwortung für die Gesellschaft, denn sie bestimmen die Branche, die die größten Veränderungsprozesse nach sich zieht. Die IfKom sind Mitglied im Dachverband ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine e. V. Mit über 50.000 Mitgliedern zählt der ZBI zu den größten Ingenieurverbänden in Deutschland.

Pressekontakt:

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Author: PM-Ersteller

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