Inklusion à la Carte in Pirmasens

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“Unicorn Sports Bar” im Bahnhofsgebäude der westpfälzischen Stadt wird zum Integrationsunternehmen der lokal ansässigen Heinrich Kimmle Stiftung

Inklusion à la Carte in Pirmasens
Betriebsleiter und Service-Team der „Unicorn Sports Bar“ (Foto: Rüdiger Buchholz) (Bildquelle: Stadtverwaltung Pirmasens)

Das gelebte Miteinander gehört seit jeher zum Selbstverständnis für das westpfälzische Pirmasens und seine Einwohner. Umso größer ist die Freude, jetzt mit der “Unicorn Sports Bar” am Hauptbahnhof auch an einem der wichtigsten Zugänge der Stadt über einen als Integrationsbetrieb geführten gastronomischen Vorzeigebetrieb der ganz besonderen Art zu verfügen. So wird die beliebte und von Jung und Alt rege frequentierte “Unicorn Sports Bar” seit dem 1. April 2016 von der Pirmasenser Heinrich Kimmle Stiftung noch übergangsweise und voraussichtlich ab 1. Juli 2016 von ihrem gemeinnützigen Tochterunternehmen Pirminius-Werk gGmbH verantwortet. Die neuen Pächter besetzen etwa die Hälfte der Belegschaft mit beeinträchtigten Personen, die inkludiert und gleichberechtigt zum Team gehören. Lediglich deren erfolgte besondere Vorbereitung auf die jeweiligen Aufgaben wie auch die fortlaufende sozialpädagogische Betreuung unterscheiden das Konzept der “Unicorn Sports Bar” vom Normalbetrieb.

Als selbstständige kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts begleitet und unterstützt die Heinrich Kimmle Stiftung Menschen mit Beeinträchtigungen in den Bereichen Arbeit, Wohnen und vorschulische bzw. schulische Bildung mit dem Ziel, ihnen ein möglichst selbstständiges und eigenverantwortliches Leben zu ermöglichen. Zu den weiteren Integrationsunternehmen des Pirminius-Werks gehören zwei CAP-Lebensmittelmärkte in Thaleischweiler-Fröschen und in Zweibrücken, ein rollender Supermarkt (CAP-Mobil), ein Capito-Store in Zweibrücken, zwei iD-Drogeriemärkte in Contwig und Waldfischbach-Burgalben sowie das Bistro Capino in Zweibrücken.

Willkommenes Integrationsprojekt
“Die Heinrich Kimmle Stiftung steht mit ihrem über 50-jährigen Wirken wie kaum ein anderer für die Gleichheit aller Menschen und das Recht aller auf gesellschaftliche Teilhabe”, betont Dr. Bernhard Matheis, Oberbürgermeister von Pirmasens. “Mit der “Unicorn Sports Bar” zeigt die Heinrich Kimmle Stiftung jetzt mit einem Integrationsunternehmen auch in ihrer Heimatstadt Flagge, worüber wir uns sehr freuen. Schließlich ist eine gastronomische Begegnungsstätte für Jung und Alt ganz besonders dazu geeignet, etwaige Vorurteile abzubauen und Barrieren aus den Köpfen zu verbannen.”

“Menschen mit Behinderung am täglichen Arbeitsleben dauerhaft aktiv teilhaben zu lassen, gehört zu unseren wichtigsten Aufgaben überhaupt. Vor diesem Hintergrund die “Unicorn Sports Bar” als Integrationsunternehmen betreiben zu können, ist gleich in mehrfacher Hinsicht eine Premiere”, erklärt Stiftungsvorstand Marco Dobrani. “So betreiben wir zum ersten Mal ein Projekt in der Abend-Gastronomie und das auch gleich mit einem modernen Konzept, das in der Region seinesgleichen sucht. Gleichzeitig schließen wir die Lücke, auch in Pirmasens einen Integrationsbetrieb zu führen. Dass dieser sogar am Hauptbahnhof und damit ganz prominent auf der Achse über das Kulturzentrum Forum ALTE POST und das Science Center Dynamikum zur Fußgängerzone in der Stadtmitte gelegen ist, freut uns umso mehr.”

Ergänzendes zur Heinrich Kimmle Stiftung
Die Heinrich Kimmle Stiftung ist eine selbstständige kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts, die 1965 von Prälat Heinrich Kimmle in Pirmasens gegründet wurde. Als regionaler Träger der Behindertenhilfe begleitet und unterstützt die Einrichtung Menschen mit Beeinträchtigungen in den Bereichen Arbeit, Wohnen und vorschulische sowie schulische Bildung mit dem Ziel, ihnen ein möglichst selbständiges und eigenverantwortliches Leben zu ermöglichen. Die Stiftung beschäftigt etwa 450 Mitarbeiter und unterstützt rund 1.100 Menschen mit Beeinträchtigungen. Zum Leistungsangebot gehören insbesondere eine integrative Kindertagesstätte (St. Elisabeth), eine Schule mit Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung (Pirminiusschule), ambulantes und betreutes Wohnen in sieben Häusern mit 126 Wohn- sowie acht Kurzzeitpflegeplätzen (Wohnanlage Pirminius), Werkstätten für behinderte Menschen (Pirminiuswerkstätten und Werkstatt am Waisenhaus), ein Integrationsdienst zur Schaffung von Übergängen in den Arbeitsmarkt und Arbeitsmarktdienstleistungen. Darüber hinaus unterhält das 2004 gegründete Tochterunternehmen Pirminiuswerk gGmbH insgesamt acht Integrationsunternehmen in Pirmasens, Zweibrücken und dem umgebenden Landkreis Südwestpfalz. Deren Ziel ist es, Menschen mit Beeinträchtigung dauerhaft eine Beschäftigung im sogenannten ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen und sie einen voll sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz ausfüllen zu lassen. Weitere Informationen unter http://www.hk-stiftung.de

Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als “pirminiseusna”, angelehnt an den Wanderprediger Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 40.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter http://www.pirmasens.de erhältlich.

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