Studie liefert Erfolgsformel digitaler Vorreiter
Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand sind deutlich digitaler als gedacht, weil sie zunehmend externe Unterstützung in Anspruch nehmen. Diesen Zusammenhang belegt jetzt erstmals eine wissenschaftliche Studie. Demnach erwirtschaften mittelständische Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad jeden vierten Euro aus digitaler Wertschöpfung.
Die empirische Untersuchung „Digitale Vorreiter im Mittelstand – die Quellen der Digitalen Dividende“ von Mind Digital, der Rheinischen Fachhochschule Köln und der Digitalberatung Convidera hat aus den Top 1.000 Mittelstandsunternehmen mittels eines Reifegradchecks die „digitalen Vorreiter“ identifiziert. Diese Unternehmen formulieren ein klares Zielbild für die digitale Transformation, haben erfolgreich neue Führungsmodelle etabliert und setzen zunehmend auf agile Projekt- und Arbeitsmethoden. Allein die Erfolgskontrolle und -steuerung bleibt eine Schwachstelle. Analysiert wurde, wie diese Unternehmen die digitale Transformation vorantreiben.
Das Ergebnis: Die digitalen Vorreiter schaffen es überwiegend mithilfe externer Digitalisierungsteams, die Stärken ihres Kerngeschäfts mit digitalen Innovationsmodellen zu verbinden. Diese Innovationseinheiten haben ihren Wert in den letzten zwölf Monaten mehr als verdoppeln. Nach dem Grund befragt, gaben die Unternehmen mehrheitlich an, dass sich neue digitale Produktangebote am Markt bewährt haben. Prof. Kai Bühler von der RFH Köln bringt es auf die einfache Formel: „Je höher der digitale Reifegrad eines Unternehmens, desto höher fällt der Wertbeitrag aus, den die digitalen Innovationseinheiten erwirtschaften.“ Es besteht eine eindeutige, messbar positive Korrelation zwischen der Innovationsfähigkeit und dem wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Entsprechend wendet ein Drittel der Studienteilnehmer mehr als 50 Prozent des gesamten Innovationsbudgets für Digitalisierungsmaßnahmen auf.
Innovationsmodelle für den Mittelstand
86 Prozent der digitalen Vorreiter unterscheiden nicht zwischen internen und externen Digitalisierungsmaßnahmen. Stattdessen arbeiten sie in einer Art Tandemstruktur: In den produktionsnahen Bereichen operieren sogenannte Operational Excellence Teams und parallel dazu kümmern sich Customer Experience Teams darum, Innovationen in der Kundeninteraktion voranzutreiben und neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln. Studienleiter Bernhard Steimel von Mind Digital stellt fest, „Jeder dritte digitale Vorreiter setzt auf Innovationen aus der Schmiede externer Digitalisierungseinheiten (sog. Innovation Hubs), um das Geschäftsmodell digital zu transformieren.“ Die Distanz zum Tagesgeschäft ermögliche einen stärkeren Fokus auf Innovationen und Wissenstransfer, eine schnelle Time-to-Market und den gezielten Aufbau von Business Ökosystemen. Die Zufriedenheit mit den Innovationserfolgen ist in den Innovation Hubs am höchsten. 20 Prozent der Unternehmen ergänzen diese Innovationsmaßnahmen um Wagniskapital-Investitionen , um neue Geschäftschancen abseits des Kerngeschäfts zu erschließen. Externe Digitalisierungseinheiten und Coporate Venturing liefern den höchsten Wertbeitrag, bzw. den schnellsten Wertzuwachs.
Strategisches Innovationsmanagement: So priorisiert der Mittelstand
54 Prozent der befragten Unternehmen investieren in Maßnahmen, die in den nächsten zwölf Monaten wirksam werden. Top-Prioritäten sind digitale Marktplätze, Kunden- und Buchungsportale, sowie die Optimierung von Prozessen. Die digitale Weiterentwicklung des Geschäftsmodells steht mit durchschnittlich 30 Prozent im Mittelpunkt der meisten strategischen Wachstumsinitiativen, die innerhalb der nächsten zwölf bis 36 Monate ihre Wirkung entfalten sollen. Prioritäten sind vor allem digitale Services, um neue Marktsegmente anzugehen, die sich ohne Digitalisierung nicht lohnen würden. Mittelständler investieren 16 Prozent ihrer Mittel in die Erkundung neuer Geschäftsfelder, wie Innovation Scouting, das aus der Unternehmensentwicklung heraus getrieben wird.
Mindestinvestition für ein erfolgreiches Innovationsteam sind 1 Millionen Euro pro Jahr, bzw. 30 Prozent des gesamten Investitionsbudgets.
Der vollständige Studienbericht steht kostenfrei zur Verfügung unter: https://hubs.ly/H0qHGQ-0
MIND ist das Berater-Netzwerk mit Business Development-Kompetenz für digitale Zukunftsmärkte. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir nachhaltige
Wachstumsstrategien und unterstützen bei der erfolgreichen Umsetzung. Wir begleiten innovationsinteressierte Unternehmen dabei, neue Geschäftschancen in der heranbrechenden Service-Ökonomie zu entdecken, zu bewerten und zu
erschließen. Ein Netzwerk an Top-Experten und erfahrenen Beratern liefert Ihnen stets die Kompetenzen, die Sie gerade für die digitale Transformation brauchen.
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