„Besonders vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise ist es wichtiger denn je, benachteiligte Kinder aus allen sozialen Schichten so früh wie möglich zu fördern.“, erläutert Thomas Medori, Gründer und Geschäftsführer der gemeinnützigen Initiative German Angel . Mit ihrem Integrationskonzept konnten er und seine Mitstreiter, Sebastian Wasser und Jordi Nieder, im vergangenen Jahr auch das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRWs überzeugen und damit ihren ersten großen Förderer für sich gewinnen.
Überzeugt und sehr zufrieden sind auch die drei Partnerschulen des Modellprojekts: Die GGS Marktschule, die GGS Karlschule sowie die EGS Elsa Brändström-Schule Bonn.
Mit dem Modellprojekt konnten seit Oktober 2015 mit rund 40 Studenten mehr als 55 Kinder erreicht werden. Für März 2016 steht die Ausweitung des Konzeptes an. Neben der Vertiefung der Förderung an den drei Partnerschulen ist die Aufnahme drei weiterer Schulen geplant.
Damit die Integration von Flüchtlingskindern und Kindern aus sozial schwachen Familien hier besser klappt, schult das junge Gründerteam Studenten und organisiert deren ehrenamtlichen Einsatz.
Das angewendete Förderprogramm setzt sich dabei aus drei Bestandteilen zusammen:
– Sprache: Sprachförderung und -vermittlung, Alphabetisierung
– Schule: Pausen- und Hausaufgabenbetreuung, Bildungsförderung
– Training sozialer Kompetenzen: (PFADE-Programm) Gewaltprävention, Steigerung der Lern- und Leistungsbereitschaft und Verbesserung der Grundlage für empathisches Verhalten, Resilienz, Reflexivität und Demokratiekompetenzen
Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen verpflichten sich, mindestens für die Dauer eines Schulhalbjahres mitzuwirken. Die beteiligten Lehramt-Studierenden können sich ihr Engagement als Berufsfeldpraktikum anerkennen lassen. Andere Fakultäten honorieren den ehrenamtlichen Einsatz mit 6 ECTS-Punkten.
Dies ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, ist sich Jordi Nieder sicher. Neben der Anerkennung im Studium können besonders Lehramtsstudenten wertvolle Praxiserfahrung sammeln und erhalten außerdem die Möglichkeit, sich mit erfahrenen Lehrern auszutauschen.
Gleichzeitig werden die Grundschulen entlastet, denen derzeit die Ressourcen fehlen, um gezielt auf die Förderbedürfnisse neu eingetroffener Flüchtlingskinder eingehen zu können. Dank eines hohen Betreuungsschlüssels, der zum Teil eine Eins-zu-Eins Betreuung ermöglicht, konnten die betreuten Kinder seit Oktober deutliche Fortschritte im Spracherwerb erlangen.
„Wir sind vor Allem daran interessiert, direkt dort zu helfen, wo es am meisten gebraucht wird. Am besten gleich mit einem intelligenten IT-System.“, sagt Sebastian Wasser und verweist auf das eigene Helfermanagements-System , „Angel.NET“, mit dem Studenten und Schulen bald in Eigenregie die ehrenamtlichen Einsätze koordinieren können.
Ziel in 2016 ist, die Initiative über das Modellprojekt hinaus zu stabilisieren und wenn möglich die Anzahl der Partnerschulen auf zwölf zu steigern.
Damit die Förderung der Initiative auch weiterhin für alle Beteiligten kostenlos angeboten werden kann, sind die Mitarbeiter auf der Suche nach Förderquellen, wie z.B. der Google Impact Challenge 2016. Um diese junge Initiative zu fördern, sollten sich möglichst viele an der Google-Online-Abstimmung beteiligen. Bis zum 24.02.2016 kann über den Weblink ja.german-angel.de für die German Angel gestimmt werden.
Sprach- und Bildungsdefizite erschweren später vielen dieser Kinder ein erfolgreiches Berufs- und Gesellschaftsleben. Die Risiken der Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Abhängigkeit von öffentlichen Leistungen sind z.B. bei Kindern mit Migrationshintergrund zwei bis dreimal so hoch wie bei Kindern ohne Migrationshintergrund.
Um dies zu ändern, bildet die German Angel Initiative Studenten aus und organisiert deren ehrenamtlichen Einsatz an Grundschulen in der Region.
Dabei konzentriert sich German Angel auf Kinder im Alter von 5-10 Jahre mit besonderem Förderbedarf: Flüchtlingskinder, Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder aus sozial schwachen Familien.
Weitere Informationen & Medien finden Sie unter german-angel.de/presse
Kontakt
German Angel Initiative gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)
Thomas Medori
Rheidter Str. 31
53859 Niederkassel
0228 945 64 21
medori@german-angel.de
www.german-angel.de