Niedrigzins und Negativzins setzten Banken und ihre Kunden unter Druck
Oft ließt man: Disziplin, Pünktlichkeit und Sparen seien deutsche Tugenden. Zumindest beim Sparen stimmt das nicht. Mitte der 1920er Jahre riefen Delegierte aus 27 Ländern den Weltspartag ins Leben. Am 31. Oktober 1925 fand der erste Weltspartag statt. Am 30. Oktober 2019 jährt er sich bereits zum 94. Mal. Fast alle Onlineseiten der deutschen Banken widmen dem Weltspartag 2019 viel Platz und behaupten: „Das Ziel, mit dem stetigen zur Seite legen von Geld ein Vermögen aufzubauen, ist heute genauso wichtig wie damals – trotz niedriger Zinsen. Man muss das Sparen heute nur anders verstehen als vor 100 Jahren.“ (Quelle: sparkasse.de) Dem widerspricht der Finanzexperte Ronny Wagner: „Wieso sollte ein intelligenter Mensch Geld sparen, wenn der Staat immer neues Geld druckt.“
Warum laufen die Gelddruckmaschinen auf Hochtouren?
Seit der weltweiten Bankenkrise in der Zeit zwischen 2007 und 2009 senkten die Zentralbanken in einer beispiellosen Aktion weltweit die Leitzinsen. Seit 2008 liegt der Leitzins bei nahezu Null. Mit seiner Schule des Geldes erklärt Ronny Wagner die Zusammenhänge: „Heute werden die Zinssätze am Markt nicht mehr durch Angebot und Nachfrage von Ersparnissen bestimmt, sondern gezielt durch Geldpolitik manipuliert. Die Zentralbanken intervenieren so lange auf den Märkten, sogar mit direkter Geldschöpfung, bis die Zinssätze ihren Plänen entsprechen. Sie drücken Zinssätze, indem sie mit neu geschöpftem Geld auf den Kapitalmärkten auftreten und der Eindruck eines Überangebots von Ersparnissen. Natürlich helfen die niedrigen Zinsen den Staatshaushalten. In Zeiten niedriger Zinsen können die jeweiligen Haushalte einfacher konsolidiert werden. Alleine Deutschland kann durch die geringeren Schuldzinsen jedes Jahr zweistellige Milliardenbeträge einsparen.“
Kann man sich vor Niedrigzins und Strafzins schützen?
Das neue, noch recht junge Jahrtausend wird von einer Krise nach der anderen erschüttert. Im Jahr 2000 platz die Dotcom-Blase. 9/11 im Jahr 2001 ist Sinnbild für den globalen Terrorismus. 2007 platzte die Immobilienblase, 2008 gingen die größten Banken des Landes in die Knie. Die Ölpreise stürzten ab, was die Ölländer erschütterte. Ab 2010 gerät die Europäische Union unter Druck, als Griechenland, Italien und Spanien wackelten. Für den Finanzexperten Ronny Wagner liegt auf der Hand: „Heute schlingert die Welt durch die schlimmste Wirtschaftskrise aller Zeiten. Regierungen drucken wie verrückt Geld. Kapitalbildung und das Anlegen von Ersparnissen ist in diesen Phasen ein schwieriges Unterfangen. In solchen Zeiten ist es ratsam, in Dinge zu investieren, die nicht beliebig vermehrbar sind, wie Sachwerte.“ Sachwerte werfen zwar keinen Zins ab, aber sie werden auch nicht durch die Inflation aufgefressen. Zwar greift auch der sogenannte Strafzins erst ab einem Vermögen von 100.000 Euro, doch auf Gold, Silber oder andere Edelmetalle greift er gar nicht. Edelmetalle brechen an den Märkten immer neue Rekorde. Dort, wo die Unsicherheit am größten ist, zeigt sich geradezu eine Flucht in Sachwerte.
Was sind krisenfeste Sachwerte?
Mal unabhängig davon, dass immer mehr Menschen in einem der reichsten Länder der Welt nichts mehr für den Lebensabend zurücklegen können, selbst die es können, investieren nicht mehr in Aktien, Festverzinslichen oder Lebensversicherungen. Wer jedoch Eigenkapital besitzt, investiert in Immobilien. In den Großstädten hat sich ihr Wert in den letzten 20 Jahren mindestens verdoppelt. Ronny Wagner hat mit seiner Schule des Geldes und dem Vermögensclub noch einen weiteren Tipp: „Weltweit haben sich in den vergangenen Jahren Zentralbanken verstärkt wieder mit Gold eingedeckt. Wenn Zentralbanken aus Papiergeld aussteigen und in diesen Sachwert umsteigen, sollte das die privaten Anleger aufhorchen lassen.“ Gold ist geronnenes Vertrauen oder auch geronnenes Misstrauen gegen alle anderen Wertversprechen des Finanzmarktes. Im Jahr 2019 hat Gold in Euro das Allzeithoch von 2011 gekippt. Der Preis des Goldes steigt, wo immer Misstrauen aufkommt. Misstrauen in die Zukunft, die Politik, die Regierung etc. Und er fällt oder stagniert, wo Vertrauen herrscht. Ronny Wagner sagt: „Schauen wir uns heute um, sehen wir immer stärkeres Misstrauen in fast allen gesellschaftlichen Bereichen. Somit scheint es nicht allzu vermessen von mir zu sein, einen sehr viel höheren Goldpreis und in dessen Windschatten einen sehr viel höheren Silberpreis in den nächsten Monaten und Jahren zu prognostizieren. Denn Zentralbanken scheinen dem Papiergeld zu misstrauen. Das Risiko, kein Gold zu besitzen, ist größer als das Risiko, Gold zu besitzen.“
Kann man den richtigen Umgang mit Geld und mit Sachwerten erlernen?
In seiner Schule des Geldes und dem Vermögensclub zeigt Ronny Wagner anschaulich, dass man den Umgang mit Geld lernen kann. Der Familienvater erinnert auch daran, dass der Weltspartag einst einen pädagogischen Ansatz hatte, nämlich Menschen im Umgang mit Geld und den Anlageformen zu schulen. Dem Wochenkurier sagte Ronny Wagner: „Ich erlebe häufig, dass Menschen einen Aha-Effekt haben. Denn wir liefern oft das fehlende Puzzleteil zum Verstehen des heutigen Geldsystems. Oft erkennen Menschen auch die negativen Auswirkungen unseres Geldsystems auf andere Bereiche des Lebens. Es hängt ja irgendwie alles miteinander zusammen.“ Mit der Schule des Geldes geht Ronny Wagner auch an Universitäten und Schulen, denn das Fach „Der richtige Umgang mit Geld“ fehlt auf den Lehrplänen. Der ausgewiesene Finanzexperte sagt: „Den Menschen zu zeigen, wie man aus Geld Vermögen macht und, gerade in der heutige Zeit, Vermögen sichern kann. Das ist das Gebot der Stunde.“
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