G&D CEO Roland Ollek stellt die Frage nach einer akzeptablen Alternative zu unkomprimierten Videosystemen in Kontrollräumen der Flugsicherung
Wenige Arbeitsumgebungen erfordern so hohe Standards und strenge Bestimmungen wie Kontrollräume der Flugsicherung. Wo Menschenleben auf dem Spiel stehen ist kein Platz für Einsparungen oder Fehler. Die anstrengende Arbeit in den Kontrollräumen fordert von den Fluglotsen höchste Konzentration sowie Multitasking-Fähigkeiten. Darum sind in diesem Umfeld perfekte Arbeitsbedingungen auch ein absolutes Muss. Um effektiv zu arbeiten, benötigen die Lotsen genaue Informationen. Wenn sich beispielsweise Flugbahnen auf dem Radar auf verschiedenen Ebenen kreuzen, muss diese Information kristallklar und absolut zuverlässig dargestellt werden, damit die Lotsen diesen Umstand sofort erkennen.
Bei ihrer Arbeit in der Leitwarte konzentrieren sich die Fluglotsen konstant auf einen Computer-Bildschirm – ein Aspekt, der sich schädlich auf die Gesundheit auswirken kann. Auch die von den Rechnern erzeugte Hitze und Geräusche sind auf Dauer eine Belastung und können zu Ablenkungen führen. Der Einsatz von KVM-Systemen löst dieses Problem, indem die Rechner in separate Technikräume ausgelagert, aber trotzdem noch aus der Entfernung in Echtzeit bedient werden können. Ein weiterer gesundheitlicher Aspekt in diesem Zusammenhang ist das Computer Vision Syndrome (CVS). Symptome wie Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Nackenschmerzen und die erhöhte Belastung der Augen unterstreichen die Notwendigkeit einer hohen Videoqualität. Diese wird durch den Einsatz eines KVM-Systems garantiert.
Idealerweise unkomprimiert
Mithilfe von KVM lassen sich die Rechner aus dem Kontrollraum ganz einfach in einen separaten Technikraum auslagern. Selbst über große Distanzen können die Fluglotsen ihre Rechner immer noch in Echtzeit bedienen. Nebengeräusche sowie Hitzeemissionen gehören so der Vergangenheit an. Auch die Wartung der Rechner führt dank KVM nicht mehr zu unerwünschten Unterbrechungen.
Bei allen ATC-Anwendungen spielt der Sicherheitsaspekt eine wichtige Rolle. Durch den Einsatz von KVM-Lösungen lassen sich umfangreiche Redundanzkonzepte realisieren.
Der wichtigste Unterschied zwischen den verschiedenen Systemen liegt in der Videoübertragung. Einige Systeme übertragen die vorliegenden Informationen pixelgenau und in Echtzeit. Hierbei findet die Übertragung unkomprimiert statt. Die KVM-Systeme arbeiten als eine Art transparenter Vermittler zwischen Rechner und Arbeitsplatz: Eingehende Informationen werden am anderen Ende unverändert wieder ausgegeben. Unkomprimierte Systeme bieten die entsprechend hohe Bandbreite, um das eingehende Video von der Grafikkarte des Rechners an den Monitor weiterzuleiten. Die Übertragung ist pixelgenau, transparent, unkomprimiert und absolut verlustfrei. Eine höhere Videoauflösung erfordert jedoch auch eine höhere Bandbreite, die wiederum nur ein leistungsfähigeres, teureres System zur Verfügung stellen kann. Die Resultate eines solchen Systems sind absolut zuverlässig und von höchster Qualität, denn die Lotsen sehen jedes einzelne übertragene Pixel.
Der rechtliche Aspekt
Eine hohe Videoqualität ist für viele ANSPs auch für die Aufzeichnung der ATC-Kommunikation notwendig. Im Zweifelsfall dient das aufgezeichnete Bildmaterial zur Aufklärung unklarer Situationen. Bei der Aufzeichnung des Materials muss jedoch gewährleistet werden, dass die Bilder mit dem übereinstimmen, was der ATCO gesehen hat. Nur so kann das Material im Nachhinein als Beweismittel genutzt werden. Findet die Aufzeichnung im entfernten Technikraum statt, aber das Bildmaterial wird über das KVM-System am Arbeitsplatz dargestellt, garantieren nur umkomprimierte Systeme die referentielle Integrität.
Ist Kompression zukunftsfähig?
Je nach Anwendung und Qualität bietet die Kompression von Videos zahlreiche Vorteile. Besonders die geringere Bandbreite ermöglicht niedrigere Spezifikationen und kostengünstigere Komponenten. Außerdem können Signale besonders über Matrixsysteme besser und leichter verteilt werden. Matrixsysteme ermöglichen komplexe Schaltszenarien. Viele Rechner und Konsolen sind mit einem zentralen Matrixswitch verbunden, der einen wechselseitigen Zugriff ermöglicht. Dies kann als Engpass gesehen werden, da der Switch alle Video- und weiteren Signalströme gleichzeitig verarbeiten muss. Doch durch die geringere Bandbreite des komprimierten Videos können solche Engpässe durch eine leicht reduzierte Videoqualität gelöst werden.
Zusätzlich zu unseren unkomprimierten KVM-Lösungen haben wir auch ein eigenes Kompressionsverfahren entwickelt. G&Ds High Dynamic Image Processing Level 3 ermöglicht eine visuell nahezu verlustfreie Übertragung und eignet sich somit auch für den Einsatz im ATC-Sektor. Komprimiert oder unkomprimiert: Alle unsere Systeme werden umfassend nach ISO 9001 geprüft und produziert. Dabei hilft uns unsere jahrzehntelange Erfahrung mit Installationen für den ATC-Sektor. Jedoch gilt auch bei G&D: Was allgemein als visuell nahezu verlustfrei gilt, ist – wie die Bezeichnung schon erahnen lässt – trotzdem nicht komplett frei von Verlusten.
Ist es das wert?
Der Kostenfaktor ist bei der Entscheidung zwischen einem komprimierten und einem unkomprimierten System häufig ein wichtiger Aspekt. Doch sollte dieser in einem missionskritischen Arbeitsumfeld wie dem Kontrollraum einer Flugsicherung überhaupt eine Rolle spielen? Wenn nicht nur die Gesundheit und die Karrieren der Mitarbeiter, sondern auch Menschenleben auf dem Spiel stehen, sind selbst kleinste Abstriche bei Qualität, Effizienz oder Standards schwer zu rechtfertigen. Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen komprimierter und unkomprimierter Videoübertragung. Das Risiko einer komprimierten Übertragung mag zwar minimal sein. Auch die Kosten für solche Systeme sind geringer. Jedoch kann in einem missionkritischen Umfeld ein Fehler fatale Folge haben. Die Kosten für diese könnten daher auch aus finanzieller und menschlicher Hinsicht nicht beziffert werden. Sollten Sie also wirklich keine Wahl haben und ein unkomprimiertes System über Ihrem Budget liegen, entscheiden Sie sich für das beste komprimierte System am Markt!
Die Guntermann & Drunck GmbH ist ein führender deutscher Hersteller digitaler und analoger High-End-KVM-Produkte für Kontrollräume aus der Flugsicherung, dem Broadcast, der Industrieprozesskontrolle sowie für maritime Anwendungen. Mit einem breiten Spektrum an KVM-Extendern, -Switches und -Matrixswitches bietet G&D seinen Anwendern das wohl größte verfügbare KVM-Produktportfolio auf dem Markt, das miteinander kompatibel und untereinander kombinierbar ist.
KVM-Produkte von G&D optimieren den IT-Einsatz und verbessern die Arbeitsbedingungen für Mensch und Maschine. Sie sind die stillen Unterstützer im Hintergrund, leistungsstark und jederzeit einsatzbereit. Durch kurze Kommunikationswege und die Bündelung aller Kernkompetenzen wie Entwicklung, Produktmanagment, Vertrieb, Marketing und Produktion unter einem Dach, begleitet G&D seine Kunden von der technischen Erstberatung, über die anwendungsspezifische Unterstützung vor Ort bis hin zum After-Sales-Support aus einer Hand.
Unabhängig davon, wie unterschiedlich die Rahmenbedingungen einzelner KVM-Installationen sind, eines haben sie gemeinsam: den Bedarf an robusten, zuverlässigen, benutzerfreundlichen und intuitiv zu bedienenden KVM-Produkten zu sichern. Und das mit der G&D-typischen Qualität, die zu Recht das Siegel “Made in Germany” trägt.
G&D – if it’s KVM.
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