Vom Schminkpinsel über Reiskuchen bis hin zum Waldbade-Trend
Frankfurt, 7. Juli 2020 – Wer sich schon immer gefragt hat, warum es so viele Japan-Emojis gibt, den wird es sicher nicht wundern, dass die kleinen Verzierungen unserer täglichen Kommunikation aus Japan stammen. Aber damit nicht genug, unzählige Brands und Trends aus Japan finden sich auch in Deutschland wieder und fügen sich bemerkt oder unbemerkt in unser alltägliches Leben ein. Von der Küche über Technologie und Lifestyle bis hin zu völliger Entspannung – in jedem Alltag findet sich ein kleines bisschen Japan wieder.
Kulinarisch durch Japan reisen
Besonders kulinarisch ist Japan bereits vielen Deutschen ein Begriff. Neben beliebten japanischen Spezialitäten wie Sushi und Ramen finden sich hierzulande zahlreiche weitere kulinarische Köstlichkeiten aus Japan. Ob Hokkaido Kürbis als herbstlicher Suppen-Klassiker oder Süßigkeiten wie Mikado Sticks und Koala Kekse, japanische Produkte lassen sich überall in deutschen Supermärkten und Küchen wiederfinden. Auch die süßen Reiskuchen namens Mochis haben sich zum echten Must-Try in Deutschland entwickelt und sind klassisch als Kuchen aber auch als Eis weitläufig im Handel erhältlich. Wer diese Spezialität hierzulande schätzen lernt, sollte sich nicht die traditionelle Herstellung in Japan entgehen lassen. In Nara kann der schnellste Mochi-Teig-Hersteller bei seinem Handwerk beobachtet werden. Dort wird der Klebreis nach dem Dämpfen mit großen Holzstößeln geschlagen – ein beeindruckendes Erlebnis.
Das Trend- und Superfood Matcha ist ebenfalls allgegenwärtig und in vielen Cafes sowie im Handel in Form von Tee, Latte oder Eis erhältlich. Die Besonderheit des grünen Tees ist, dass die Blätter einige Wochen vor der Ernte beschattet werden und so ihr einzigartiges Aroma entfalten. Die schier endlosen Teefelder können mit Ausnahme des Nordens in ganz Japan bewundert werden. Shizuoka und Kagoshima eignen sich besonders gut dafür.
In der Gastro-Szene scheint ein weiterer Teil der japanischen Kultur auch in Deutschland Fuß zu fassen: Izakaya. Dabei handelt es sich um japanische Kneipen, die Getränke sowie kleine Speisen anbieten. Mit ihrer informellen, geselligen Atmosphäre sind sie bei Japanern sehr beliebt zum Afterwork, aber auch Touristen schätzen die Tapas-ähnlichen Speisen, um einen Einblick in die Vielfalt der japanischen Küche zu bekommen. Wer nicht auf das Erlebnis in Osaka, Fukuoka und Co. warten mag, der findet Izakayas auch in deutschen Metropolen, unter anderem in Frankfurt, Berlin und Düsseldorf.
Facetten japanischer Kunst
Beim Reinigen der Haut und Auftragen von kosmetischen Produkten kommen viele Deutsche mit Japan in Berührung, dabei stehen die Produkte hier nicht unbedingt im Vordergrund. Die aus Japan stammenden Konjac Schwämme sind in Deutschland sehr beliebt und mittlerweile im Portfolio der meisten Kosmetik-Brands. Ein weiteres Utensil für die Morgenroutine ist der Kabuki-Pinsel. Wird er hierzulande häufig zum Auftragen von losem Puder verwendet, wurde er in Japan traditionell zum Schminken der Darsteller in Kabuki-Theatern verwendet. Diese Form des Theaters ist bekannt für ihr extravagantes, ausdrucksstarkes Make-up und bis heute ein Geheimtipp für alle Japanreisenden, um eine uralte Kunstform zu erleben.
Auffällige Kunst aus Japan erfreut sich auch auf der Haut größter Beliebtheit, denn in vielen Tattoo-Studios werden Motive angeboten, die sich stilistisch an traditionelle Irezumis anlehnen. Tätowierungen von Kirschblüten, Kriegern, Drachen oder Raubtieren sind keine Seltenheit, jedoch sollte man bei einer Japanreise um den Hintergrund Bescheid wissen. Häufig werden sie dort direkt mit der Yakuza in Verbindung gebracht, weswegen sie bis heute auch in vielen Onsen nicht erwünscht sind.
Eine weitere Kunstform Japans erscheint auf unseren Bildschirmen. Während der japanische Ursprung von berühmten Animes wie One Piece oder Sailor Moon vielen bekannt ist, gibt es zahlreiche Serien deren japanischer Einfluss nicht bemerkt wird. So sind zum Beispiel die beliebten Kinderserien Heidi, die Biene Maja sowie Wickie und die starken Männer durch Mitwirkung japanischer Filmschaffender entstanden.
Japanisch gesund und fit
Sportliebhaber und Gesundheitsbewusste werden ebenfalls häufig mit japanischen Einflüssen konfrontiert. Judo und Karate zählen beispielsweise zu den beliebtesten Kampfsportarten in Deutschland. So konnte sich sogar der deutsche Karateka Jonathan Horne für die neue Disziplin Karate Kumite für die kommenden Olympischen Spiele qualifizieren. Bei Interesse kann Karate direkt auf Okinawa, dem Ursprungsort, von den Meistern erlernt werden.
Bislang weniger bekannt ist das Slowjogging. Der japanische Fitness-Trend ist seit Kurzem auf dem Erfolgsweg in die internationale Wellnesswelt, denn das in Japan erfundene Konzept des langsamen Joggens soll ebenso effektiv sein wie normales Joggen. Wer genug von sportlichen Aktivitäten hat, der kann sich dem Waldbaden, japanisch Shinrinyoku, widmen. Bei diesem schon seit den 80er Jahren in Japan praktizierten Trend wird in der Atmosphäre des Walds „gebadet“ – die natürlichen, ätherischen Öle werden eingeatmet und es wird auf Tuchfühlung mit der Natur gegangen. Diese Praktik sorgt für tiefgreifende Entspannung in vielen Wäldern Japans – empfehlenswert sind hier der Yakushima Nationalpark oder das Okuoi Naturreservat – sowie vermehrt auch in Deutschland.
Weitere Informationen zu Japan finden Sie auf der Website der Japanischen Fremdenverkehrszentrale.
Die Japan National Tourism Organization (JNTO) wurde 1964 gegründet, um die Entwicklung des japanischen Tourismus zu fördern. Mit Hauptsitz in Yotsuya, Shinjuku-ku, Tokyo ist die JNTO im In- und Ausland an einer Vielzahl von Aktivitäten beteiligt. Das Ziel ist, internationale Touristen aus der ganzen Welt zu einer Japanreise zu inspirieren. Mit der diesjährigen Eröffnung der Außenstelle auf den Philippinen, betreibt die JNTO weltweit 22 Überseebüros, darunter die Japanische Fremdenverkehrszentrale in Frankfurt am Main.
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