Jeder dritte Mitarbeiter rebelliert gegen den Chef

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Haufe präsentiert das Agilitätsbarometer 2016/2017: Schlechte Führung wirkt als Motivationskiller in deutschen Unternehmen

Jeder dritte Mitarbeiter rebelliert gegen den Chef
Quelle: Haufe, „Haufe Agilitätsbarometer“; n= 1.200 (Mitarbeiter = 800, Führungskräfte = 400) (Bildquelle: Haufe)

Freiburg, 06. Oktober 2016 – Handeln entgegen der Vorgaben des Chefs? Eigentlich undenkbar. Für knapp ein Drittel der Beschäftigten in Deutschland ist das allerdings nicht unbedingt ausgeschlossen, so die Ergebnisse des Haufe Agilitätsbarometers 2016/2017 , das sich mit der generellen Frage befasst: Sind sich Unternehmensführung und Mitarbeiter der Tragweite und Bedeutung des Konzepts “Agilität” bewusst? Und sind sie der Herausforderung schon gewachsen? In Zusammenarbeit mit TNS Infratest warf Haufe im Rahmen dieser Umfrage einen Blick in mittelständische und große Unternehmen aller Branchen. Teil 2 der Studie untersucht: Wie wollen Führungskräfte heute führen und Mitarbeiter geführt werden? Welchen Einfluss hat die Art der Führung auf die Motivation und die Leistung der Beschäftigten? Und wie zufrieden sind Mitarbeiter mit der allgemeinen Arbeitssituation? 400 Führungskräfte und 800 Mitarbeiter stellten sich diesen Fragen und zeichnen ein teilweise beunruhigendes Bild der Führungsstrukturen deutscher Unternehmen: 20 Prozent der Mitarbeiter sind unzufrieden mit dem Führungsstil ihres Vorgesetzten; knapp zwei Drittel von ihnen werden klassisch-hierarchisch geführt und fühlen sich in starren Top-down-Hierarchien mit geringem Handlungsspielraum gefangen. Doch die Studie zeigt auch Positives: 62 Prozent der Mitarbeiter zeigen sich zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit ihrer Arbeitssituation im Allgemeinen.

Ob autoritär oder laissez-faire: Jedes Unternehmen – und innerhalb des Unternehmens häufig sogar jedes Team – hat einen eigenen Führungsstil. Allerdings haben Vorgesetzte und Mitarbeiter oft unterschiedliche Auffassungen dessen. Der Großteil der Führungskräfte (33 Prozent) beschreibt die Zusammenarbeit seiner Mitarbeiter als agile Netzwerke, die sich nach Bedarf in variierenden Projektgruppen organisieren. Dieser Auffassung stimmt allerdings nur knapp ein Fünftel der Mitarbeiter zu. 41 Prozent sehen im Führungsstil ihres Chefs eher eine klassisch hierarchische Top-Down-Struktur. Welches Führungsmodell den zukünftigen Geschäftserfolg sichern soll, darüber stimmen beide Befragungsgruppen hingegen überein: Je nach Anforderung des Unternehmensbereichs soll situativ über den Grad der Hierarchie entschieden werden, meint mehr als ein Drittel der befragten Mitarbeiter und Führungskräfte.

Führung 4.0: Mitarbeiter wollen Anerkennung

Die gute Nachricht: Trotz divergenter Sicht auf die aktuellen Führungsmodelle scheinen doch mehr als zwei Drittel der Führungskräfte und über die Hälfte der Mitarbeiter mit dem Führungsstil des direkten Vorgesetzten zufrieden zu sein. Gleichwohl sprechen die Antworten der unzufriedenen Mitarbeiter – immerhin 20 Prozent der Befragten – eine klare Sprache: 63 Prozent dieser Gruppe gaben an, klassisch Top-down geführt zu werden. “Ein Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit der Mitarbeiter und der Art, wie sie geführt werden, liegt also nahe”, so Bernhard Münster, Senior Product Manager bei Haufe und Initiator der Studie. “Generell vermissen unzufriedene Mitarbeiter jedoch vor allem eines: Anerkennung für ihre Leistung.” So nennen 58 Prozent der Mitarbeiter fehlendes Lob als Hauptgrund für ihre Unzufriedenheit, gefolgt von dem Gefühl, sich nicht entwickeln zu können (50 Prozent). Letzteres ist mit 57 Prozent vor allem bei Mitarbeitern in starken Hierarchien besonders ausgeprägt. Die Konsequenz: Knapp jeder dritte Mitarbeiter (31 Prozent) setzt sich zumindest zeitweise über die Entscheidung seines direkten Vorgesetzten hinweg. Dies geschieht, um langwierige Abstimmungsprozesse zu vermeiden (35 Prozent) oder aufgrund der Annahme, Markt- und Kundenanforderungen besser zu kennen (33 Prozent).

Unterforderung in agilen Netzwerken

Doch auch die allgemeine Arbeitssituation kann zu Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern führen. Hauptgründe sind dabei das Führungsverhalten (36 Prozent), eine als negativ empfundene Unternehmenskultur (34 Prozent) und Unterforderung (29 Prozent). Letztere scheint bemerkenswerterweise vor allem in agilen Netzwerken zu herrschen. Dieser Ansicht sind 37 Prozent der Mitarbeiter, die sich agil organisieren. Das Hauptproblem unterforderter Mitarbeiter insgesamt: Begrenzter Handlungsspielraum. Stärkster Motivationsfaktor ist auch hier die Anerkennung der Leistung durch die Führungskraft, dicht gefolgt von einem größeren Gestaltungsfreiraum. 42 Prozent der Beschäftigten waren zudem der Meinung, ein guter Führungsstil des Vorgesetzten steigere ihr Engagement. “Die Untersuchung zeigt deutlich: Immer noch werden Soft Skills bei Führungskräften unterschätzt”, so Münster. “Im Zeitalter der Wissensarbeit sind Mitarbeiter die wichtigste Ressource für Unternehmenserfolg – und müssen entsprechend wertschätzend und individuell geführt werden.”

Das Haufe Agilitätsbarometer 2016/2017

Alle Ergebnisse der Befragung stehen kostenlos zum Download zur Verfügung. Für weitere Hintergrundinformationen und Zusammenhänge steht Ihnen Bernhard Münster als Initiator der Studie gerne für ein Interview zur Verfügung.

Über Haufe

Mit der Philosophie “Menschen, die das Richtige tun” steht Haufe für ein Management, das Mitarbeiter ins Zentrum unternehmerischen Denkens und Handelns stellt – denn es sind die Menschen, die Unternehmen erfolgreich machen. Diese Überzeugung prägt alle Aktivitäten von Haufe und liegt dem einzigartigen integrierten Portfolio aus Software, Inhalten, Weiterbildung und Beratung zugrunde.
Bereits seit mehreren Jahrzehnten ist Haufe ein bewährter Partner für Führungskräfte und Personalabteilungen und bietet innovative und verlässliche Unternehmenslösungen für Management und HR. Darüber hinaus entwi-ckelt Haufe digitale Arbeitsplatzlösungen, die Mitarbeiter bei ihrer täglichen Wissensarbeit und operativen Prozessen optimal unterstützen.
Mit Rhythmix bietet Haufe Unternehmen einen ganzheitlichen Lösungsansatz, um nachhaltige Business-Strategien für aktuelle Herausforderungen erfolgswirksam einzuführen und umzusetzen. Dabei schöpft Haufe aus dem breiten Portfolio an Software, Beratung und Training und setzt auf das integrative Zusammenspiel von Organisationsdesign, Mitarbeiterentwicklung und Technologie.
Über fünf Millionen Nutzer in rund 100.000 Unternehmen und Organisationen aller Branchen und Größen arbei-ten erfolgreich mit Lösungen von Haufe. Zu den Kunden zählen unter anderem Airbus, Allianz, BMW Group, Carl Zeiss, Deutsche Telekom, EDEKA, Infineon, PricewaterhouseCoopers, Siemens und Zumtobel.
Haufe ist neben der Haufe Akademie und Lexware eine Marke der Haufe Gruppe. Das Unternehmen mit Haupt-sitz in Freiburg wurde bereits 1951 gegründet und beschäftigt heute rund 1.550 Mitarbeiter im In- und Ausland. Die Unternehmensgruppe konnte im Geschäftsjahr 2016 (Juli 2015 bis Juni 2016) einen Umsatz von über 304,5 Mio. Euro erzielen (Vorjahr: über 292 Mio. Euro).

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Claudius-Keller-Straße 3c
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