Wenn es draußen nasskalt und ungemütlich ist, gibt es nichts Schöneres, als drinnen vor dem Feuer Wärme und Behaglichkeit zu spüren. Wer sich allerdings einen Kaminofen anschaffen möchte, der muss sich vorher einige Gedanken machen. Die Fachleute von www.immoexperten.de haben zusammen mit Schornsteinfegermeister Werner Heins und Kamin-Spezialist Pierre Preisker die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
Welcher Kaminofen ist der richtige?
Kaminöfen sind freistehende Öfen, die durch eine Glasscheibe den Blick auf das Feuer ermöglichen. Sie verbinden die Romantik eines parasselnden Feuers mit zusätzlicher Wärme. Das spart auch Kosten. Rein optisch lautet die Devise “Alles ist möglich”. Dennoch: “Wer sich einen Kaminofen zulegen möchte, sollte sich vorab gut informieren, welches Modell zu seinen Bedürfnissen passt”, rät Pierre Preisker, Geschäftsinhaber von kamga, dem Fachgeschäft für Kamine und Öfen in Dresden. “Speziell für Niederigenergie- und Passivhäuser eignen sich Kaminöfen mit einer sehr niedrigen Heizleistung zwischen 2 und 4 Kw. Auch ein Wärmespeichermagazin ab einem Gewicht von 100 kg im Ofen trägt in kleinen Zimmern oder gut gedämmten Räumen dazu bei, eine lange angenehme Wärmeabgabe zu gewährleisten.” Für moderne Häuser mit einer kontrollierten Lüftungsanlage gibt es spezielle Kaminofenmodelle. Diese müssen raumluftunabhängig, also mit einer externen Verbrennungsluft, versorgt werden und sind vom Deutschen Institut für Bautechnik in Berlin (DIBt) auf erhöhte Dichtigkeit geprüft.
Wichtige Voraussetzungen schaffen
Je nach Beschaffenheit kann ein Kaminofen ziemlich schwer sein. Ob die Zimmerdecke der Last standhält? Das sollte vorab unbedingt von einem Fachmann geklärt werden. Dieser muss außerdem prüfen, ob der vorhandene Schornstein für den Anschluss eines Kaminofens geeignet ist. “Ein zu großer oder zu kleiner Schornstein kann sich beispielsweise negativ auf den Zug oder das Brennverhalten des Ofens auswirken”, sagt Werner Heins, Schornsteinfegermeister und Gebäudeenergieberater (HWK) aus Bremen. Gängige Rauchrohrdurchmesser von Kaminöfen betragen 150 oder 180 Millimeter. Hierfür ist ein Schornsteindurchmesser von 135 bis 180 Millimeter beziehungsweise 150 bis 200 Millimeter nötig. Überdies müssen Sicherheitsabstände zu brennbaren Materialien eingehalten werden und der Boden unter dem Ofen sollte feuerschutzrechtlichen Bestimmungen entsprechen. Bei Holzböden oder PVC-Belägen ist der Einbau einer ausreichend großen Bodenplatte vorgeschrieben. Sie muss aus Eisen oder feuerfestem Glas sein und den Boden mindestens 50 Zentimeter vor und 30 Zentimeter neben dem Kamin abdecken. Achtung: Vor der Inbetriebnahme ist der Kaminofen von einem zuständigen Schornsteinfeger oder von zertifizierten Heizungsinstallateuren abzunehmen.
Kamin ohne Schornstein und Feuer? Na klar!
Doch was, wenn gar kein Schornstein vorhanden ist? “Dann ist der Traum vom eigenen Kaminofen noch längst nicht geplatzt!”, erklärt Werner Heins. “In solchen Fällen ist – je nach Haus – die nachträgliche Montage eines Edelstahlkamins möglich.” Gute Alternativen für Häuser oder Wohnungen ohne Schornstein sind außerdem Öfen mit Ethanol. Sie sind günstig in der Anschaffung, müssen nicht an den Schornstein angeschlossen werden und man kann sie ganz einfach in Betrieb nehmen. Wer Feuer vermeiden möchte, greift zu einem Elektrokamin. Dieser erzeugt mithilfe von Wasserdampf und optischen Effekten ein Feuerimitat, das von einem echten Feuer kaum zu unterscheiden ist: lodernde Flammen, glimmende Glut und auf Wunsch auch ein Knistereffekt. Unabhängig vom Modell gilt: Auf jeden Fall sollte der Käufer bei der Anschaffung auf entsprechende Zertifizierungen und Sicherheitsstandards achten.
Egal, welches Modell das Rennen macht – der Herbst ist die ideale Jahreszeit, um sich die wohlige und behagliche Wärme eines Kaminofens in die eigenen vier Wände zu holen!
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