Was beim Sonnenschutz zu beachten ist
Sobald die Temperaturen steigen, spielt sich das Leben wieder vermehrt draußen ab. Doch aufgepasst: Bereits leichte Sonneneinstrahlung kann zu einem schmerzhaften Sonnenbrand führen. Der richtige Sonnenschutz verhindert nicht nur unschöne Rötungen, sondern senkt auch das Hautkrebsrisiko und beugt dem Altern der Haut vor. Was beim Sonnenschutz zu beachten ist und was gegen Sonnenbrand hilft, erläutert Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV.
Rot, Röter, Sonnenbrand
Im Biergarten sitzen, eine Fahrradtour machen oder einen entspannten Nachmittag im Garten genießen: Viele freuen sich über sonnige Tage. Gerade wenn die Haut im Frühsommer noch winterlich blass ist, kann abends eine böse Überraschung warten: ein dicker Sonnenbrand. „Verantwortlich für die schmerzhaften Rötungen, den Juckreiz oder gar Blasen sind die UV-Strahlen“, so Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV. „Die Symptome treten meist drei bis fünf Stunden nach dem Sonnenbad auf und klingen in der Regel nach drei Tagen wieder ab – je nach Schweregrad des Sonnenbrands.“ Während sich bei einem Sonnenbrand ersten Grades die typischen Symptome milder zeigen, sind diese bei Verbrennungen zweiten Grades um einiges deutlicher und schmerzhafter. Zusätzlich können Pigment- oder Texturschäden entstehen und meist schält sich nach etwa einer Woche die Haut. Bei einer Verbrennung dritten Grades sind tiefere Hautschichten betroffen, sodass Narben zurückbleiben können. „Bei einem schweren Sonnenbrand mit Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen“, warnt die Expertin der DKV.
Weißer Hautkrebs nimmt zu
Sonne und frische Luft genießen, tut Seele und Körper gut – bei längeren Aufenthalten draußen aber nur mit Sonnencreme. Das gilt insbesondere, wenn zum Beispiel Schultern oder Dekollete das erste Mal wieder das Licht der Sonne erblicken. Sonst leidet die Haut und das Risiko für Hautkrebs steigt. „Besonders der weiße Hautkrebs ist aktuell auf dem Vormarsch“, so die Gesundheitsexpertin. „Da die Hauptursache für diese Variante UV-Licht ist, zeigt er sich vor allem an Stellen wie Gesicht, Dekollete, Schultern, Nacken, Unterarmen und Händen, die regelmäßig der Sonne ausgesetzt sind.“ Der weiße Hautkrebs tritt zwar weitaus häufiger auf als der schwarze, ist gleichzeitig jedoch deutlich weniger aggressiv und gut behandelbar, sofern er früh erkannt wird.
Nicht ohne meine Sonnencreme
„Um sich vor der schädlichen UV-A- und UV-B-Strahlung zu schützen, ist Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor das A und O.“ Wer helle Haut hat, sollte mindestens zu Lichtschutzfaktor 30 greifen. Beim Auftragen darauf achten, die Sonnencreme nicht in die Haut einzureiben, sondern als dünnen Film 30 Minuten vor dem Rausgehen aufzutragen und keine Hautstellen zu vergessen – hierbei besonders auf die Ränder zur Kleidung achten. Haw rät zudem, bei längeren Aufenthalten in der Sonne regelmäßig nachzucremen – am besten alle zwei bis drei Stunden. Übrigens: Selbst mit ausreichend Sonnencreme sollten vor allem Kinder und Senioren die besonders intensive Mittagssonne meiden.
Ist die Sonnencreme aus dem vergangenen Jahr noch gut?
Viele fragen sich zu Beginn der Sommermonate, ob sie die Sonnencreme aus dem vergangenen Jahr noch benutzen können. „Ungeöffnete Cremes sind mindestens 30 Monate haltbar“, so die Gesundheitsexpertin der DKV. Bereits angebrochene Mittel halten sich laut Herstellerangaben meist zwölf Monate. „Es kann allerdings sein, dass sich der UV-Schutz reduziert hat“, erläutert Haw. „Denn der eindringende Sauerstoff kann dafür sorgen, dass sich die Inhaltsstoffe verändern.“ Wer also sichergehen möchte, optimal geschützt zu sein, sollte eine neue Sonnencreme kaufen. Spätestens wenn die Creme nicht mehr gut riecht, sich verfärbt oder sich die Konsistenz verändert hat, sollte sie in den Müll wandern.
Doppelt geschützt hält besser
Neben dem richtigen Eincremen bietet Kleidung den besten Schutz vor Sonnenstrahlung. „Vor allem Kinder, die in der Sonne spielen, sollten unbedingt ein T-Shirt tragen“, empfiehlt die DKV Expertin. „Vor einem Sonnenbrand auf der Kopfhaut und gleichzeitig vor einem Sonnenstich schützt eine Kopfbedeckung wie ein Hut oder eine Kappe.“ Auch die Augen brauchen Schutz: Hierfür eignen sich besonders Sonnenbrillen mit der Kennzeichnung „UV-400“.
Wenn das Sonnenbad doch zu intensiv war
Manchmal erwischt einen der Sonnenbrand dann doch. „Wer die ersten Anzeichen spürt, sollte sofort aus der Sonne gehen und die Haut kühlen“, so Haw. Dabei helfen beispielsweise feuchte Umschläge mit gekühltem schwarzem Tee oder Wasser. Kühlpads und Eiswürfel besser vermeiden, sie können die Haut durch die extreme Kälte zusätzlich schädigen. Anschließend sollten Betroffene kühlende After-Sun-Lotionen auftragen, die etwa Panthenol oder Aloe Vera enthalten. Sie sollten frei von Alkohol, Duft- und Konservierungsstoffen sein. Auch Salben mit Hydrocortisol können zur Linderung von Juckreiz beitragen. Ein gutes Hausmittel sind Quarkwickel, aber nur, wenn der Sonnenbrand keine offenen Wunden verursacht hat. Um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, empfiehlt die DKV Expertin außerdem, viel zu trinken.
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