Wie „Self Storage“ funktioniert und was in Punkto Sicherheit wichtig ist
Quelle: ERGO Group
Wohnung klein, Keller feucht: In vielen Städten ist Stauraum Mangelware. Wohin also mit den Sommerreifen im Winter? Oder dem antiken Schrank von Oma? Wo findet der Hausrat Platz, wenn es beruflich für ein paar Jahre ins Ausland geht? Flexibel anmietbare Lagerflächen sind dann eine gute Lösung. Wie „Self Storage“ funktioniert, erklärt Tanja Cronenberg, Expertin von ERGO. Sie weiß auch, wie das eingelagerte Hab und Gut im Schadenfall abgesichert ist.
In den USA bereits seit langem verbreitet, boomt Self Storage jetzt auch hierzulande. In großen, meist fensterlosen Betonbauten bieten Self Storage-Unternehmen in vielen Großstädten und Ballungsräumen sofort verfügbaren Lagerraum in verschiedenen Größen. Auch Flächen von nur wenigen Quadratmetern sind verfügbar. „Nutzer können hier beispielsweise Möbel, Akten oder Sportgeräte vorübergehend, aber auch über einen längeren Zeitraum einlagern“, erklärt Tanja Cronenberg, Expertin von ERGO. Die Türen der jeweiligen Lagerflächen sind verriegelt und nur für den Mieter zugänglich. Einige Unternehmen haben auch spezielle Räume für besonders hochwertige oder empfindliche Güter, zum Beispiel Weine.
Passende Angebote finden
Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Anbietern. Da fällt es schwer, eine Auswahl zu treffen. „Anbieter, die Mitglied des Verbands deutscher Self Storage-Unternehmen sind, garantieren ihren Kunden einheitliche Standards. Dazu zählen beispielsweise flexible Mietzeiten, trockene, saubere Räume in verschiedenen Größen sowie Videoüberwachung und Brandschutz“, weiß die ERGO Expertin. Eine erste Orientierungshilfe auf der Suche nach einem Lagerraum in der Nähe gibt beispielsweise die Website des Self Storage Verbandes ( www.selfstorage-verband.de). Bevor Interessenten bei einem Anbieter anfragen, sollten sie sich über die Größe des benötigten Lagerraums Gedanken machen. Wer beispielsweise wegen eines befristeten Auslandsaufenthaltes einen Großteil seines Hausrats einlagern möchte, für den gilt der Richtwert: zehn Prozent der Wohnfläche. Wer also das Inventar aus 100 Quadratmeter Wohnfläche einlagern möchte, benötigt ein Lager in der Größe von zehn Quadratmetern. Einige Unternehmen bieten Interessenten auf ihrer Website auch einen Größenrechner an. Er kalkuliert, wieviel Platz beispielsweise ein Sofa oder ein Klavier benötigt. Die Mietdauer ist meist flexibel. So schreiben einige Anbieter gar keine Mindestmietdauer vor, andere möchten ihre Räume für mindestens eine Woche oder einen Monat vermietet wissen. Die Preise hängen von der benötigten Fläche und dem Zeitrahmen ab. „Je länger die Mietdauer und je größer der Lagerraum, desto geringer sind im Verhältnis die Kosten“, weiß die Expertin von ERGO. Die Kündigungsfrist beträgt in der Regel zwei bis vier Wochen. Auch wichtig zu wissen: Nicht jedes Unternehmen rechnet monatlich ab, sondern beispielsweise auch wochenweise. Interessenten sollten daher genau prüfen, auf welchen Zeitraum sich der angegebene Preis bezieht. Ein vermeintliches Schnäppchen kann sonst möglicherweise zur Kostenfalle werden. Zusätzlich zu den Mietkosten wird bei den meisten Anbietern noch eine Kaution fällig.
Sicherheit und Haftung im Schadenfall
In der Regel bieten die Self Storage-Anbieter einen hohen Sicherheitsstandard. Das reicht von Brandschutz-Systemen über die Videoüberwachung bis zu Sicherheitsdiensten, die nachts das umzäunte Gelände überwachen. Dennoch sind Schadenfälle nicht ausgeschlossen. Wer sein Hab und Gut einlagern möchte, sollte also für den entsprechenden Versicherungsschutz sorgen. Denn kommt es zum Beispiel zu einem Brand, bleiben die Mieter sonst auf den Kosten sitzen. Self Storage-Unternehmer haften in der Regel nur bei grober Fahrlässigkeit oder wenn sie wesentliche Vertragspflichten verletzt haben. „Wer einen Teil seines Hausrates in Self Storages lagern möchte, sollte sich bei seiner Hausratversicherung erkundigen, ob und wie lange die Gegenstände außerhalb der eigenen vier Wände abgesichert sind“, rät Tanja Cronenberg. „Einige Policen schließen die Außenversicherung des Hausrates beispielsweise für bis zu sechs Monate mit ein.“ Wichtig zu wissen: Das ausgelagerte Eigentum ist nur bis zu einem bestimmten Prozentsatz der Versicherungssumme abgesichert. „Viele Versicherer decken in der Außenversicherung zehn Prozent der Versicherungssumme ab. Es gibt jedoch auch Policen, die bis zu 30 Prozent übernehmen“, weiß die ERGO Expertin. Eine Zusatzpolice ist empfehlenswert, wenn der komplette Hausstand eingelagert ist, etwa während eines Auslandsjahres, oder einzelne Gegenstände über einen längeren Zeitraum verwahrt werden sollen. Am besten kontaktieren Interessenten ihren Versicherer und informieren sich dort über mögliche Lösungen. Auch einige Self Storage-Unternehmen bieten gemeinsam mit Kooperationspartnern Versicherungsschutz an.
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