Im Vorfeld des 90. Verbandstages des Bundesverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e. V. (KKV), der am Freitag in Kaarst beginnt, hat sich der KKV-Bundesvorsitzende Josef Ridders nach der Europawahl mit einem eindringlichen Appell an die Parteien und Politiker gewandt.
“Die Wähler erwarten von den gewählten Volksvertretern ein zukunftsorientiertes und verantwortliches Handeln, welches nicht von Personalschacherei und oberflächlichem und machtorientiertem Parteidenken geprägt ist”, schreibt Ridders als Vorsitzender des katholischen Sozialverbandes den neugewählten Parlamentsvertretern in Brüssel und Straßburg sowie den europäischen Regierungschefs ins Stammbuch. Herausforderungen, wie die gemeinsame Bekämpfung des Klimawandels und die Stärkung der Demokratie vor dem Hintergrund der Bedrohungen extremistischer Bewegungen, seien überlebenswichtig für die europäische Demokratie und dürften nicht kurzfristigen Interessen und Machtoptionen geopfert werden.
“Die gestiegene Wahlbeteiligung ist ein Signal dafür, dass die Bevölkerung durchaus politisch interessiert und aktiv ist. Aber die Parteien- und Politikerverdrossenheit darf nicht noch mehr zunehmen, sondern es gilt für die demokratischen Parteien dringend, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen”, betont Josef Ridders. Nur so sei die demokratische Zukunft in der Europäischen Union nicht in Gefahr. “Es ist 5 vor 12 für die politischen Parteien in Europa, verlorenes Vertrauen wieder zurück zu gewinnen!”
Auch für die Wirtschaft sei ein verlässliches Handeln der politischen Institutionen eine wesentliche Voraussetzung für strategisches und zukunftsorientiertes Handeln. “Die Unternehmen müssen sich in ihren mittel- und langfristigen Planungen auf politische Aussagen der Mandatsträger verlassen können. Sonst entsteht ein wirtschaftliches Klima, dass von Unsicherheit und Angst und nicht Investitionssicherheit und Zukunftsorientierung geprägt ist”, befürchtet Josef Ridders.
“Der Wähler hat mehrheitlich durch seine Stimme die demokratischen Parteien gestärkt und ist nicht den Verführungen der populistischen Meinungsmachern gefolgt. Diese Chance gilt es verantwortungsbewusst zu nutzen”, stellt Ridders abschließend fest.
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Über den Verband:
Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. (KKV) ist ein katholischer Sozialverband mit rund 5.500 Mitgliedern in gut 60 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Als Verband der gesellschaftlichen Mitte, dessen Mitglieder sowohl Angestellte als auch Unternehmerinnen und Unternehmer sind, fühlen wir uns klein- und mittelständischen Strukturen verpflichtet. Der KKV ist als Verband der Sozialen Marktwirtschaft und dem christlichen Menschenbild verpflichtet und möchte sozial- und wirtschaftsethischen Positionen in die gesellschaftspolitische Diskussion mit einbringen.
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