Die Vergabe von Vornamen folgt mehrheitlich einem Trend
Es ist ähnlich wie in der Mode – in zeitlichem Abstand ändert sich bei Eltern die Beliebtheit von Vornamen, die sie für ihre Kinder auswählen. Sprachwissenschaftler haben im Rahmen umfangreicher Studien untersucht, welche Motive hinter einer Namensgebung stehen. Dabei hat sich herausgestellt: Namen kommen und gehen. Zu jeder Zeit spielen jedoch Fragen des Zeitgeistes, der Einzigartigkeit, der Fortsetzung einer Familientradition oder des Klangs eine Rolle.
Kaum ein Kind trägt einen Vornamen seiner Elterngeneration
Kinder im Vorschulalter heißen heute Mathilda oder Theo. Männer der vergangenen sechziger Jahrgänge trugen häufig den Namen Andreas. Frauen hießen Kathrin. Die Großelterngeneration hört auf die Vornamen Jürgen und Monika. Horst und Bärbel sind Namen, die einen negativen Besatz erlebt haben und werden aus diesem Grund kaum noch vergeben. Jürgen und Monika dürfen indes auf eine Neuauflage hoffen. Sind diese Namen erst einmal selten geworden, werden Eltern ihre Kinder wieder so nennen wollen. Gründe dafür liegen sowohl in der Einzigartigkeit als auch in Traditionen begründet.
Namensgebung und Lebenslauf
Jeder Name besitzt nicht nur einen individuellen Klang, sondern ist auch mit subjektivem Empfinden verbunden. So stellt sich in Verbindung mit der Namensgebung die Frage nach der Beeinflussbarkeit des Verlaufes eines Lebens. Zugehörigkeit zur Unter- oder Oberschicht – darüber geben Namen tatsächlich keine reale Auskunft. Auch wenn es gefühlt anders ist. Durch gezielte Namensgebung eines vermeintlich der Oberschicht zugehörigen Vornamens wird der „Oberschichtname“ schnell zum Symbol der Unterschicht.
Wiederkehr, Kontinuität und Gefallen am eigenen Vornamen
Pauschal betrachtet folgen alle 30 Jahre Wiederholungen bei der Vergabe von Vornamen. Wichtig erscheint Eltern zudem, dass Vor- und Nachname harmonieren. Zeitlose Kontinuität hingegen verzeichnen einzelne ausgewählte Namen. In diese Gruppe gehören Sophie, Anna und Maximilian. Der Vorname Alexander gehört unangefochten zu den Dauerbrennern. Unabhängig von Einzigartigkeit, Familientradition oder Trend: Immerhin 75 Prozent aller Befragten sind letztlich mit ihrem Vornamen zufrieden oder haben sich im Laufe der Zeit mit diesem arrangiert.
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