Unternehmen wissen zu wenig über die ihren Banken und Sparkassen zur Verfügung ges Kreditsicherheiten. Das zeigt die Umfrage “KMU-Banken-Barometer 2014”. Der KMU-Beraterverband gibt Handlungstipps.
“Bei der Kreditvergabe durch Banken und Sparkassen spielen Sicherheiten eine zentrale Rolle” sagen zwei Drittel der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Das ist ein Ergebnis der Umfrage “KMU-Banken-Barometer 2014”, die der Verband “Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e.V.” (http://www.kmu-berater.de) in diesem Jahr erstmals durchgeführt hat. Schwerpunktthema waren Kreditsicherheiten. Alle Ergebnisse der Umfrage werden unter www.banken-barometer-2014.kmu-berater.de (http://www.banken-barometer-2014.kmu-berater.de) veröffentlicht.
“Vor dem Hintergrund dieser Aussage haben uns die Antworten auf zwei weitere Fragen zu den Sicherheiten sehr erstaunt” sagt Peter Schneider von der Fachgruppe Finanzierung-Rating im KMU-Beraterverband (http://www.finanzierung.kmu-berater.de) . So sagen 55 Prozent der Unternehmer, dass sie von ihren Banken nicht über die Bewertung der Sicherheiten informiert werden. “Dies ist fatal für die Unternehmen” betont Schneider. “Denn nur wenn Unternehmer die Wertansätze ihrer Sicherheiten kennen, können sie ihre eigene Banksituation und ihren Kreditspielraum realistisch einschätzen, und damit gut vorbereitet in Kreditgespräche gehen.”
Der Handlungstipp der KMU-Berater: Mittelständler sollten einmal jährlich eine Bestandsaufnahme ihrer Kreditsicherheiten durchführen und die eigene Einschätzung mit den Wertansätzen der Bank abgleichen. Dazu sollten die Unternehmen ihre Banken konkret befragen. Hilfreich ist dabei ein Sicherheitenspiegel: Darin werden alle gegebenen Sicherheiten, deren Zuordnung zu einzelnen Krediten, auch bei verschiedenen Instituten, sowie die Wertansätze aufgeführt. “So erhalten Unternehmen die erforderliche Transparenz für ihre Kreditgespräche” erläutert Schneider. Dabei sei zu beachten, dass die Vorstellung des Unternehmens über den Wert einer Sicherheit meist höher liegt als die der Banken, da diese den Wert bei einer zwangsweisen Veräußerung ansetzen.
Ebenso problematisch für die Unternehmen ist nach Einschätzung der KMU-Berater die Frage, ob Kreditinstitute nicht mehr benötigte Sicherheiten freiwillig an die Unternehmen zurückgeben? “65 Prozent antworten, dass dies überhaupt nicht oder überwiegend nicht freiwillig geschieht”, berichtet Schneider.
Der Handlungstipp der KMU-Berater: Unternehmer sollten in ihren Verträgen klar vereinbaren, für welche Kredite die einzelne Sicherheit haftet. Dafür muss die Sicherheit genau bezeichnet sein sowie der zugeordnete Kredit mit Kontonummer und Abschlussdatum aufgeführt werden. Mit Tilgung des betreffenden Kredits wird die Sicherheit dann automatisch wieder frei. Banken aber versuchen oft eine sogenannte “weite Sicherungszweckerklärung” zu vereinbaren. “Nach dieser haften die Sicherheiten für alle derzeitigen und zukünftigen Kredite des Unternehmens und damit praktisch ohne zeitliche Befristung” betont Schneider den wesentlichen und für die Unternehmen nachteiligen Unterschied.
“Die Aussagen zu den Wertansätzen und der Rückgabe von Sicherheiten gelten für alle Bankengruppen und alle Unternehmensgrößen” so Schneider. Die KMU-Berater fordern daher zu einem offenen Austausch zwischen den Kreditinstituten und ihren Firmenkunden über die Sicherheiten auf.
Das KMU-Banken-Barometer umfasste zwölf Fragen. Die Umfrage konnte vom 15. Juni bis 31. August 2014 beantwortet werden. Davon haben 155 Unternehmer/innen Gebrauch gemacht.
Über zwei weitere Aspekte der Ergebnisse werden wir ausführlich berichten:
– Abhängigkeit der Unternehmen von Ihren Kreditinstituten: 15.10.2014
– Was macht gute Betreuung durch Banken im Mittelstand aus?: 22.10.2014
Weitere Informationen:
Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V. (http://www.kmu-berater.de)
Fachgruppe Finanzierung-Rating (http://www.finanzierung.kmu-berater.de)
KMU-Berater Peter Schneider
el: 02226-87-2500 E-Mail: peter.schneider@kmu-berater.de
Die KMU-Berater – Die Plattform für Erfahrungsaustausch und Weiterentwicklung für Berater/innen mit der Zielgruppe kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Mittelstand
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