Mehr als 50 Prozent der kleinen und mittlerer Unternehmen (KMU) erleben sich als von ihrer Bank abhängig. Das zeigt das “KMU-Banken-Barometer 2014” des KMU-Beraterverbandes. Eine solche Abhängigkeit kann für Mittelständler gefährlich werden. Die KM
Nur knapp die Hälfte der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sehen sich selber bei der Unternehmensfinanzierung als von ihrer Bank unabhängig an. Das ist ein Ergebnis der Umfrage “KMU-Banken-Barometer 2014”, die der Verband “Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e.V.” in diesem Jahr erstmals durchgeführt hat. Alle Ergebnisse der Umfrage werden unter www.banken-barometer-2014.kmu-berater.de (http://www.banken-barometer-2014.kmu-berater.de) veröffentlicht.
“Das bedeutet, dass sich mehr als die Hälfte der KMU in eine gefährliche Abhängigkeit von einer Bank begeben haben” betont Bernd Tovar von der Fachgruppe Finanzierung-Rating im KMU-Beraterverband. Und es bleibe die Frage, ob die von knapp 50 Prozent der Unternehmen gesehene Unabhängigkeit tatsächlich vorhanden sei? “Die Abhängigkeit von einer Hauptbank kann für ein Unternehmen aus zwei Gründen bestandsgefährdend werden” erläutert Tovar.
Sollte nämlich die Hausbank die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens kritischer beurteilen, kann dies schnell zu einer restriktiveren Haltung bei der Verlängerung bestehender Kredite oder bei neuen Kreditwünschen führen.
“Zweitens erleben wir häufig in der Beratung, dass Banken ihre Risikopolitik verändern und sich Mittelständler plötzlich einer zurückhaltenderen Kreditvergabe gegenüber sehen, obwohl ihre wirtschaftlichen Verhältnisse unverändert gut sind” berichtet Tovar aus der Beratungspraxis. Anlässe für solche Änderungen in der Risikopolitik seien zum Beispiel oftmals Bankfusionen oder neue Vorstände oder auch insgesamt zu hohe Risiken in der Bilanz einer Bank selber.
Der Handlungstipp der KMU-Berater: Mittelständler sollten eine zweite in etwa gleich starke Hauptbankbeziehung zu einem anderen Kreditinstitut aufbauen. “Dieser Schritt muss in Zeiten getan werden, in denen die Situation gut ist. Zum einen erleichtert das den Aufbau neuer Kreditbeziehungen, zum anderen benötigt der Aufbau einer zweiten Hauptbankverbindung Zeit gerade auch mit Blick auf die Verteilung der Sicherheiten” so Tovar. Hintergrund für diese Empfehlung aus Sicht der KMU-Berater: Banken und Sparkassen haben oftmals unterschiedliche Sichtweisen und verfolgen verschiedene Risikostrategien. Das eröffne Unternehmen mehr Finanzierungsspielräume. Außerdem sei auch nur auf dieser Basis ein wirklicher Wettbewerbsvergleich von Angeboten der Banken möglich.
Außerdem fordern die KMU-Berater die mittelständischen Unternehmen auf, auch weitere Finanzierungs-Alternativen zu betrachten und ihren Finanzierungs-Mix auszubauen. Dies seien zum Beispiel Leasing, Factoring, Beteiligungskapital und auch die neuen Möglichkeiten im Internet, wie sie unter anderen das Finanz-Portal www.compeon.de (http://www.compeon.de) biete.
“Erfreulicherweise sagen 70 Prozent der Unternehmen, dass sie eine klare Finanzierungsstrategie haben. Mit Blick auf die hohe Abhängigkeit von einer Hauptbank sehen wir aber auch bei diesen Unternehmen Handlungsbedarf, ihre Finanzierungsstrategie nochmals zu überprüfen” betont Tovar.
Das KMU-Banken-Barometer umfasste zwölf Fragen. Die Umfrage konnte vom 15. Juni bis 31. August 2014 beantwortet werden. Davon haben 155 Unternehmer/innen Gebrauch gemacht.
Über zwei weitere Aspekte der Ergebnisse haben wir bzw. werden wir ausführlich berichten:
– Weiterhin hohe Bedeutung der Kreditsicherheiten: 08.10.2014 (https://www.kmu-berater.de/presse-kmu-verband/presse-kmu-berater/pm-kmu-berater/mittelstand-sollte-kreditsicherheiten-mehr-beachtung-schenken.html)
– Was macht gute Betreuung durch Banken im Mittelstand aus?: 22.10.2014Weitere
Informationen:
Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V. (http://www.kmu-berater.de)
Fachgruppe Finanzierung-Rating (http://www.finanzierung.kmu-berater.de)
Bernd Tovar
Tel: 02387-1016 E-Mail: tovar@kmu-berater.de
Die KMU-Berater – Die Plattform für Erfahrungsaustausch und Weiterentwicklung für Berater/innen mit der Zielgruppe kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Mittelstand
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