Mehr als ein Drittel der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland ist auch international aktiv. Um die damit verbundenen Absatz- oder Kooperationschancen zu nutzen, bedarf es eines umfangreichen Know-Hows, das in mittelständischen Betrieben häufig fehlt. KMU-Beraterinnen und -Berater können diese Kompetenzlücken füllen. Welche Möglichkeiten und Risiken dabei zu beachten sind, beschreibt der Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.“ in der aktuellen Ausgabe seiner „KMU-Berater News“. Diese kann heruntergeladen werden unter www.berater-news.kmu-berater.de.
Ein zentrales Element für die erfolgreiche Etablierung in einem neuen Markt ist ein funktionierendes Berater-Netzwerk vor Ort, erörtert KMU-Berater Matthias Brems in seinem Beitrag. Als Fallbeispiel dient ihm der Markteintritt eines österreichischen Kunden in der Ukraine. Mit der Unterstützung einer Osteuropaexpertin aus der Schweiz und einem mit der Projektdurchführung betrauten Kollege in der Ukraine konnte der Markteintritt zielorientiert umgesetzt wurde. Wesentliche Erfolgsfaktoren seien unter anderem „Erfahrungen, wie im jeweiligen Land Geschäfte gemacht werden und alles, was im Umgang mit den Menschen im jeweiligen Land wichtig ist“, so Brems.
„Fingerspitzengefühl in der Interaktion mit Menschen aus einem anderen Kulturkreis, auch interkulturelle Kompetenz genannt, ist ein manchmal unterschätzter Faktor“, erläutert Vorstandsmitglied Dr. Angelika Kolb-Telieps. Bei einer Expansion ins Ausland würden sich Unternehmen häufig auf Rechts- und Steuerberatung konzentrierten, so Alexander Tirpitz vom EO Institut in seinem Beitrag. Erst im Projektverlauf träten dann Sprachbarrieren oder Kulturunterschiede zu Tage, die den Prozess verlangsamen oder bedrohen. Internationalisierungsberater sollten daher über Expertise und ein tragfähiges Netzwerk sowohl bei harten, aber insbesondere auch bei den sogenannten weichen Themen verfügen, so Tirpitz.
Internationalisierung findet auch im Inland statt, wie weitere Beiträge zeigen. So geht es In der Hotellerie darum, sich auf ausländische Kundengruppen passgenau einzustellen. KMU-Berater Dr. Hartmut Meyer verdeutlicht dies am Beispiel der Gäste auch China. Auch die Integration von Flüchtlingen in die Belegschaften der Unternehmen ist eine Aufgabe für die Unternehmen im Rahmen ihrer Internationalisierung.
Der Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.“ widmet auch seine Frühjahrstagung am 16. und 17. März 2018 in Frankfurt am Main dem Zukunftsthema Internationalisierung. Weitere Informationen: www.tagung.kmu-berater.de.
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