„Jungbrunnen-Protein“ wirkt lebensverlängernd
sup.- Ernährungsformen, bei denen die Aufnahme von Kohlenhydraten deutlich reduziert wird wie z. B. bei den Paleo- oder Low-Carb-Diäten, liegen im Trend. Aktuelle Studienergebnisse legen jetzt allerdings nahe, dass der weitestgehende Verzicht auf Kohlenhydrate keineswegs gesundheitsfördernd ist. Forschern der Universität von Sydney ist es gelungen, einen Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem FGF21-Spiegel im Körper nachzuweisen. Diesem so genannten „Jungbrunnen-Protein“, Fibroblast Growth Factor 21 (FGF21), sind bereits im Jahr 2015 anhand von Untersuchungen der Yale Universität lebensverlängernde Fähigkeiten zugesprochen worden. So soll dieses Protein bildende Hormon beispielsweise eine wichtige Funktion beim Metabolismus von Glucose und Lipiden spielen. Es wird u. a. in der Leber produziert und regt in bestimmten Situationen die Verbrennung von Fetten an, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Außerdem soll FGF21 den Leistungsabbau des Immunsystems im Alter verlangsamen und auf diese Weise die Lebenszeit verlängern. Tatsächlich konnten die Forscher belegen, dass FGF21 in der Lage war, die Lebensdauer von Mäusen um bis zu 40 Prozent zu erhöhen.
Laut den Studien der australischen Forscher, bei denen 25 unterschiedliche Diäten an Mäusen getestet wurden, wird ein Maximalwert an FGF21 mit Ernährungsformen erreicht, bei denen eine verringerte Proteinaufnahme mit einer erhöhten Kohlenhydratzufuhr verbunden wurde. Dieses Ergebnis spricht gegen die weitverbreitete Empfehlung vieler selbsternannter Ernährungspäpste, dass eine verstärkte Proteinaufnahme kombiniert mit einer reduzierten Kohlenhydratzufuhr für die Gesundheit vorteilhaft sei. Entsprechend fällt auch die Stellungnahme des Ernährungspsychologen Prof. Christoph Klotter (Hochschule Fulda) aus: „In der heutigen Gesellschaft geraten ständig Nahrungsmittel in Verruf. Kohlenhydrate sind dafür lediglich ein Beispiel. Und natürlich kann die verstärkte Aufnahme von Zucker unter Umständen ein Gesundheitsrisiko darstellen, aber Kohlenhydrate im Allgemeinen sind als Nahrungsmittel wissenschaftlich nicht angreifbar.“
Und auch Zucker, der Hauptfeind der Kohlenhydratgegner, ist in normalem Maße genossen gesundheitlich nicht nur völlig unbedenklich, sondern trägt als Kohlenhydrat ebenfalls u. a. zur Verbesserung des FGF21-Spiegels im Organismus bei. Es gibt also keinen Grund, warum sich Menschen ihre Vorliebe für eine süße Geschmacksnote verderben lassen sollten. Dies ist eine gute Nachricht für all diejenigen, die sich gerne mal mit einem Stückchen Schokolade, Torte und Co. ohne schlechtes Gewissen verwöhnen wollen. „Zucker ist keine Sünde, und die Vermeidung von Zucker bringt für die Gesundheit eher Nach- als Vorteile, solange Menschen sich insgesamt an die Grundlagen eines ausgewogenen Ernährungs- und Lebensstils halten“, bestätigen auch der ernährungsmedizinische Wissenschaftler Sven-David Müller und der Wirtschaftspublizist Detlef Brendel in ihrem lesenswerten Buch “ Die Zucker-Lüge“ (Ludwig-Verlag, 16,99 Euro).
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