Kommissar Papero: Das Testament des Schriftstellers

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Wie schreibt man einen Krimi für einen Wettbewerb, ohne in Gewaltorgien zu schwelgen? Ein Schriftsteller kramt in seinen Schubladen und gerät auf Abwege.

BildEin Schriftsteller will sich an einem Schreibwettbewerb beteiligen. Seine Hauptfigur Kommissar Papero muss einen Mord im Drogenmilieu aufklären. Der Schriftsteller überlegt, wie er den Fall so darstellen kann, dass er nicht gegen die Wettbewerbsregeln verstößt. Dabei erinnert er sich an andere Texte, die er verfasst hat. Mit dem Kommissar macht er sich Gedanken über die Liebe.

Auszug:

_Nun, wo Papero auf die Vierzig zuging, knackten beim Aufstehen seine Knie- und Fußgelenke und weckten Nang, die das leise Telefonsurren noch überhört hatte. „Schon gefangen?“, fragte sie, die nicht verstehen konnte, dass man sich mit dem Verfolgen von Menschen, deren Taten eh nicht mehr zu ändern waren, nicht noch eine Stunde länger Zeit lassen konnte. Papero knabberte ein bisschen an ihren Ohrläppchen und torkelte ins Bad. Die Elektrozahnbürste von Braun verscheuchte mithilfe der erdfarbenen Kräuterzahncreme aus Bangkok den pelzigen Nachtgeschmack auf seiner Zunge, in dem noch eine Spur der indonesischen Gudang Garam-Z.(gesperrt für Pressemitteilung) lag. Deren Nelkenduft verdrängte zuweilen sogar den strengen Geruch der nam phla, der Fischsoße, wenn Papero viel Stress hatte und sich im Bad einschloss, um zu meditieren. _

_Nang versuchte ihm das Rauchen abzugewöhnen, indem sie sich seinen Küssen verweigerte, wenn er nach Z. „stank“. Doch Papero hatte das Problem mit starken Kardamom-Pastillen in den Griff bekommen und konnte sie ein ums andere Mal täuschen. Er besah sich im Spiegel die zwei Stellen in seinem Mund, an denen Backenzähne fehlten. Sein Zahnarzt hatte ihm Brücken machen und dafür an Paperos gesunden Zähnen herumschleifen wollen. Doch der Kommissar erzählte ihm, dass Nangs Großvater mit zwei verbliebenen Schneidezähnen im Mund neunzig Jahre alt geworden sei und immer noch überzeugend lachen könne. _

Eric Duncan: _Kommissar Papero. Das Testament des Schriftstellers._

Dekonstruierender Krimi. 120 Seiten. Taschenbuch. 10 EUR. 

ISBN: 978-3-936018-05-9.

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Der Angkor Verlag hat sich seit dem Jahr 2000 auf Zen-Buddhismus und Samurai-Philosophie spezialisiert und veröffentlicht zudem Romane mit Asienbezug.

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