Präventionsketten ermöglichen chancenreiches Aufwachsen
Stuttgart / Freiburg, Mai 2019 – Bildung ist nicht ausschließlich Ländersache, auch Kommunen haben sehr großen Einfluss auf die Erziehung und Entwicklung junger Menschen. Sie entscheiden weitgehend, inwieweit Familien – auch in Armut – an ihrem Wohnort Angebote vorfinden, die Kindern ein gesundes und chancenreiches Aufwachsen ermöglichen. “Gerade die frühkindliche Bildung ebnet den Weg, damit Kinder ihren guten Weg finden und auch gehen können. Eine fördernde Begleitung ist während der gesamten Kindheit und Jugend wichtig, und hier kommt den Kommunen eine herausragende Aufgabe zu”, erklären die Caritasdirektoren Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock (Rottenburg-Stuttgart) und Thomas Herkert (Freiburg). Mit Blick auf die Kommunalwahl am 26. Mai appellieren sie an die Kommunen, sich nicht nur als Verwalterinnen, sondern als Gestalterinnen für bessere Bildungsbedingungen und -möglichkeiten einzubringen.
In kaum einem anderen westlichen Industrieland ist der Bildungserfolg eines Kindes so stark von der sozialen Situation seiner Familie abhängig, wie in Deutschland. “Die Verbindung “schlecht situiertes Elternhaus – schlechte Bildung” muss dringend aufgebrochen werden”, so die Caritasdirektoren. “Wir sehen die Kommunen in der Pflicht, alles zu tun, um für Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern Türen zu öffnen.” Dazu fordern sie die Kommunen auf, den Ansatz der Präventionsketten als kommunale Strategie stärker zu berücksichtigen. Dies bedeutet, Angebote vom Kind aus zu denken und diese bezogen auf den Lebenslauf so früh wie möglich und auch niedrigschwellig anzubieten. Die Ressorts Jugend, Gesundheit, Soziales, Bildung, Schule und Stadtteilentwicklung stimmen dazu präventive Angebote für Familien über die eigenen Ressortgrenzen hinweg ab und verknüpfen diese – lückenlos von der Schwangerschaft bis zum Eintritt ins Berufsleben. Offene Treffs, Familienzentren, Familienhebammen oder auch Elternkurse sowie Möglichkeiten der Kinderbetreuung werden vernetzt und im Sinne einer Gesamtstrategie gedacht.
Wie schon das Ministerium für Soziales und Integration mit der begrüßenswerten Förderung der Präventionsketten in Singen, Mannheim und Pforzheim zeigte, handelt es sich hier um ein wirksames Instrument, die Lebenslagen von benachteiligten Kindern zu verbessern. “Dieses Vernetzen auf kommunaler Ebene ist entscheidend. Wir ermutigen jede Stadt und jede Gemeinde, sich zu diesem Schritt zu entscheiden und dafür Ressourcen bereit zu stellen”, so die Caritasdirektoren.
Als Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche vertritt die Caritas in Baden-Württemberg rund 3.800 Einrichtungen mit mehr als 175.000 Plätzen in unterschiedlichen Hilfefeldern, in denen 65.000 Mitarbeiter/innen tätig sind.
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