Hannover, 29.08.2024. Im Alter von 92 Jahren ist der britische Komponist Alexander Goehr gestorben. “Sandy” Goehr zählte mit seinen zahlreichen Kompositionen der “Neuen Musik” als wegweisend. Insbesondere in England, wo er am Royal Manchester College of Music bei Richard Hall studierte, galt er als Leitfigur der zeitgenössischen Musik.
Als Sohn des Dirigenten und Schönbergschülers Walter Goehr 1932 in Berlin geboren, zogen er und seine Familie ein Jahr später nach England. Eine enge Freundschaft verband Alexander Goehr mit Hanns Eisler. Weitere enge Verbindungen pflegte er später unter anderen mit Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen.
Mit Harrison Birtwistle, Peter Maxwell Davis und John Ogden gründete er in den 1950er Jahren die New Music Manchester Group. Studien führten ihn als Meisterschüler zu Olivier Messiaen und zu Yvonne Loriod nach Paris. In England etablierte er in den 1960er Jahren das Music Theatre Ensemble, das erste seiner Art, das sich ausschließlich zeitgenössischem Repertoire widmete.
Er schrieb Auftragswerke für die Hamburgische Staatsoper unter Intendant Rolf Liebermann (“Arden muss sterben”) und für die Berliner Philharmoniker (“… zwischen den Zeilen…”, uraufgeführt durch das Scharoun Ensemble), seine Oper “Behold the Sun” wurde an der Deutschen Oper am Rhein uraufgeführt. Das Ultraschall Festival Berlin widmete ihm 2011 ein Komponistenporträt. Seine Werke wurden beispielsweise von Daniel Barenboim und Jacqueline du Pre, Berhard Haitink, Christoph von Dohnányi sowie von Simon Rattle uraufgeführt.
Im Archiv der Akademie der Künste in Berlin lagern seine Werkmanuskripte.
Lehraufträge brachten Goehr an die Universitäten von Boston und Yale, seit 1976 war er als Professor an der Trinity Hall in Cambridge tätig, wo er bis zuletzt als Professor Emeritus gelehrt hat.
Seit 1982 war Alexander Goehr Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters und wurde 2019 zum Ehrenmitglied der Royal Philharmonic Society ernannt.
Goehrs Musik wurde beim Schott-Verlag veröffentlicht und von den Labels NMC, Naxos, Wergo, Signum und anderen aufgenommen; zuletzt die Stücke “Colossos or Panic”, “Little Symphony” und “The Deluge” (NMC).
Im Oktober 2023 hat er gemeinsam mit Jack van Zandt das Buch “Composing a Life – Teachers, Mentors and Models” veröffentlicht, das im Carcanet-Verlag erschienen ist.
Am vergangenen Montag ist Alexander Goehr in Cambridge gestorben.
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